Fünf Gründe, warum der VfL Osnabrück das Derby gewinnt
Am Mittwoch ist es wieder soweit: Das mit Spannung erwartete Derby zwischen dem VfL Osnabrück und dem SC Preußen Münster steht auf dem Programm (18 Uhr, live auf ndr.de und im Ticker bei liga3-online.de). Eine echte Derby-Atmosphäre wird aber wohl nicht herrschen. Nur rund 9.000 Zuschauer werden erwartet, die Fans aus Münster dürfen aus Sicherheitsgründen gar nicht erst ins Stadion, die VfL-Anhänger kündigten einen Stimmungsboykott an. Dennoch geht es auch in diesem Spiel um drei wichtige Punkte. liga3-online.de nennt fünf Gründe, warum die Lila-Weißen das Derby für sich entscheiden werden.
Grund 1: Der Heimspiel-Faktor
Das Heimteam besitzt eigentlich immer einen gewissen Bonus. Denn dieser ist nicht nur von der Stimmung und den Zuschauern abhängig, sondern auch von weiteren Faktoren: Die Enochs-Elf kennt auf heimischem Geläuf jeden Grashalm in- und auswendig und weiß, wie sie zu agieren haben. Zudem wurden die letzten beiden Heimspiele gegen Holstein Kiel und den SV Wehen Wiesbaden gewonnen, der VfL erzielte sogar sieben Tore in 180 Minuten. Warum sollte daran nicht angeknüpft werden?
Grund 2: Joe Enochs
Die Euphorie um die VfL-Legende ist weiterhin ungebrochen, dem taten auch zwei Auswärtsniederlagen bei zugegebenermaßen schwer zu bespielenden Vereinen aus Magdeburg und Dresden keinen wirklichen Abbruch. Seit der US-Amerikaner zum Trainer ernannt wurde, wurde den Osnabrückern neues Leben eingehaucht. Während Maik Walpurgis in seiner Amtszeit nicht einen Derbysieg erreichte, kann sich Enochs schon am Mittwochabend ein kleines Denkmal setzen. Wohl jeder, der es mit dem VfL Osnabrück hält, würde es Enochs gönnen.
Grund 3: Die eingeschworene Mannschaft
Wie formulierte es der Trainer des SV Wehen Wiesbaden, Sven Demandt, bereits vor wenigen Wochen: "Der VfL hat zwar keine überragenden Spieler, doch es fällt auch niemand negativ ab.“ Fast alle Spieler haben schon einige Drittliga-Jahre auf dem Buckel, auch an Charakteren mit der richtigen Mentalität mangelt es nicht. Marcos Alvarez, Tobias Willers, Michael Hohnstedt – sie alle verinnerlichten den Derby-Gedanken schon in den vergangenen Jahren problemlos und brennen mehr denn je darauf, den Adlerträgern nach zuletzt erfolglosen Derby-Jahren mal wieder ein Bein zu stellen.
Grund 4: Marvin Schwäbe
Speziell ein Neuzugang sticht allerdings aus der homogenen Mannschaft hervor. Nicht wenige zweifelten nämlich daran, ob der zum SC Paderborn abgewanderte Daniel Heuer-Fernandes adäquat ersetzt werden kann. Die Antwort wurde vom Youngster Marvin Schwäbe jedoch eindeutig gegeben, denn er ist zwischen den Pfosten des Enochs-Teams längst nicht mehr wegzudenken. Auch wenn er ob der großen Kulisse in Dresden kurze Anzeichen von Nervosität zeigte, ist er im Team unumstritten und hat den Lila-Weißen bereits einige Punkte festgehalten. Auch für die Stürmer des SCP wird es keine leichte Aufgabe, den 21-Jährigen zu überwinden.
Grund 5: Es wird mal wieder Zeit!
Ja, Statistiken trügen oftmals und werden oft gefälscht. Doch der letzte Sieg des VfL datiert aus dem September 2011, als die Preußen noch Aufsteiger aus der Regionalliga und die Osnabrücker Absteiger aus der zweiten Bundesliga waren. Die Vorzeichen haben sich gewandelt, denn in Münster wurde viel getan, um den infrastrukturellen Vorsprung des VfL Osnabrück aufzuholen. Dies musste Lila-Weiß leidvoll zur Kenntnis nehmen, denn sieben Duelle in Folge wurden gegen von Ralf Loose trainierte Elf nicht gewonnen. Gar fünf Aufeinandertreffen entschied Schwarz-Weiß-Grün für sich. Die Durststrecke der Osnabrücker ist lang – morgen Abend um kurz vor 20 Uhr soll sie beendet sein.