"Gänsehaut am ganzen Körper": Brinkmanns Traum-Heimdebüt

Durch das 2:1 gegen Arminia Bielefeld hat Hansa Rostock nicht nur das dritte Heimspiel in Folge gewonnen und damit ein wichtiges Signal nach der Niederlage in Verl vor der Länderspielpause gesendet, sondern Trainer Daniel Brinkmann ein Traum-Heimdebüt beschert. Dieser war im Nachgang aus gleich mehreren Gründen beseelt.

"Unbeschreibliches Gefühl"

Erstes Spiel vor heimischer Kulisse gewonnen, dazu noch die Familie und Mitspieler aus seinem Kreisliga-Team vor Ort: "Schöner hätten der Tag und das Spiel nicht sein können", strahlte Brinkmann nach Spielende im Interview mit "MagentaSport" über das ganze Gesicht. Der 38-Jährige sprach von einem "unbeschreiblichen Gefühl", zudem habe er "Gänsehaut am ganzen Körper" gehabt. "Genauso hatte ich mir das vorgestellt." Schon vor Anpfiff mit der Hymne auf den Platz zu laufen, sei "Wahnsinn" gewesen. "Das ist etwas zum Genießen."

Als knapp zwei Stunden danach der Schlusspfiff ertönte und vom gebürtigen Ostwestfalen sichtlich eine Last abfiel, "war ich einfach überglücklich". Er sei zwar relativ druckresistent, "aber ich habe selten so eine Anspannung gemerkt wie heute. Das liebe ich aber." Bei all den positiven Emotionen fiel es dem Hansa-Coach gar nicht so leicht, analytisch zu bleiben. Nachdem er sich kurz gesammelt hatte, gelang das dann aber.

Voll des Lobes für sein Team

"Ich denke, dass wir einen verdienten Sieg geholt haben. Wir waren von der ersten bis zur letzten Minute sehr, sehr griffig, sehr kompakt und im Gegenpressing brutal präsent." Zudem habe sein Team "gute Lösungen" durchs Mittelfeld gefunden, "sehr gut" verteidigt und wenig zugelassen. "Das Einzige, was ich uns ein bisschen ankreide, sind die Umschaltmomente. Da können oder müssen wir das Spiel früher entscheiden. Dann hätten wir eine ruhige Schlussphase gehabt."

Dabei erzielte die Kogge nach 75 Minuten sogar das 3:0, allerdings wollte Schiedsrichter Nicolas Winter ein Stürmerfoul an Keeper Kersken gesehen haben und gab den Treffer nicht. Zur Leistung des Unparteiischen wollte sich Brinkmann – im Gegensatz zu Arminia-Coach Mitch Kniat – allerdings nicht äußern.

Plan ging auf

Zudem wollte der 38-Jährige die Lorbeeren für den Heimsieg nicht allein für sich: "Das ganze Trainerteam, der Staff und die Mannschaft haben sehr gut gearbeitet." Unter der Woche sei es vor allem darum gegangen, den Jungs Mut zu geben. Ein Plan, der voll aufging. "Mein Ansatz ist, dass ich gerne Fußball spielen möchte. Und wenn die Jungs das mit so einer Intensität machen und dann auch jedem Ball wieder nachjagen, dann habe ich auch kein Problem damit, wenn irgendwann mal Fehler passieren", so Brinkmann, der stolz darauf war, "dass wir gegen eine sehr starke Mannschaft das Heimspiel gewonnen haben".

Immerhin zehn Pflichtspiele in Folge war der DSC nicht mehr als Verlierer vom Platz gegangen und hatte im DFB-Pokal sogar Bundesligist Union Berlin besiegt. Der überraschende Erfolg gegen die Ostwestfalen verschafft der Kogge in der Tabelle nun etwas Luft, wenngleich der Vorsprung auf die Abstiegszone nur drei Punkte beträgt. Den Abstand weiter vergrößern kann Hansa dann nächsten Samstag bei 1860 München. "Das wird ein ganz anderes Spiel", blickte Brinkmann voraus.

   

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