"Gebrauchter Abend" für Rot-Weiss Essen: "Total nervig" und "naiv"

Feierte Rot-Weiss Essen am Sonntag noch einen viel umjubelten 3:1-Erfolg gegen Tabellenführer Dynamo Dresden, gab es nur drei Tage später beim 0:4 in Unterhaching am Mittwochabend eine Packung. Vor allem die Art und Weise, wie die Gegentore zustande kamen, sorgte für Ärger.
"Sehr unbefriedigend"
Am Mikrofon von "MagentaSport" brachte es Trainer Christoph Dabrowski direkt nach Spielende auf den Punkt: "Das war ein gebrauchter Abend, da brauchen wir nicht viel zu analysieren." Sein Team habe eine 0:4-Reibe bekomme, was der 45-Jährge als "sehr unbefriedigend" bezeichnete. "Das ist ein Brett, und da gibt es eine riesige Diskrepanz zwischen heute und Sonntag." Besonders erschreckend: Nachdem RWE in den bisherigen acht Spielen nur sechs Gegentore hinnehmen musste und zusammen mit Jahn Regensburg die beste Abwehr der Liga stellte, kamen nun in einem Spiel gleich vier Gegentreffer hinzu – das gab es zuletzt beim 1:4 gegen Viktoria Köln im August 2022.
Vor allem die Art und Weise, wie die Tore der Hachinger zustande kamen, ärgerte Dabrowski: "Das ist total nervig. Wir waren darauf vorbereitet, dass Haching auch mit einfachen Mitteln zu Toren kommen kann." Dennoch hatten die Münchner Vorstädter keine großen Probleme damit, die Defensive der Essener auszuhebeln. Dass Mathias Fetsch alle vier Treffer erzielte, war durchaus bezeichnend für das schwaches Abwehrverhalten. Dabrowski bezeichnete dies als "naiv" und "fahrlässig".
"Das darf uns nicht noch mal passieren"
Auch Rios Alonso beklagte in der "WAZ" das Verhalten bei den Gegentoren: "Das waren zu einfache Dinger. Wir waren in den Zweikämpfen oft zu langsam, beim zweiten Ball stand immer ein Hachinger und keiner von uns. Das darf uns nicht noch mal passieren." Wenn dann auch noch individuelle Fehler wie beim 0:3 hinzukommen, als Brumme folgenschwer patzte, "wird es schwierig, gegen einen so aufopferungsvollen Gegner etwas zu holen", so Dabrowski. Zumal Essen vor dem Hachinger Tor die nötige Effektivität vermissen ließ.
Die gute Nachricht: Schon am Samstag steht mit dem Heimspiel gegen den SC Verl die nächste Partie an. "Dann können zeigen, dass wir es besser können. Und das können es definitiv. Wir müssen das jetzt schnell abhaken, über unsere Fehler sprechen und Samstag eine Reaktion zeigen." Bemerkenswert: Die 450 mitgereisten Fans feierten das Team trotz der Niederlage. "Das war überragend", sagte Rios Alonso. "Da machen sie einen so weiten Weg hierher, sehen so eine Klatsche und geben uns trotzdem Zuspruch. Da kann man nur applaudieren." Gegen Verl will RWE den Anhängern nun etwas zurückzahlen – und damit auch in der Tabelle wieder nach oben springen, nachdem die Rot-Weissen durch die Niederlage auf Platz 13 abgerutscht sind. Ob Felix Götze (Schmerzen in der Bauchmuskulatur) auflaufen kann, ist noch fraglich.