Gefühlte Niederlage gegen Regensburg

Noch heute vor einem Jahr stand Regensburg an der Spitze der Tabelle, gefolgt vom SV Sandhausen und Wacker Burghausen. Einzig Regensburg ist auch gut in die neue Saison gestartet. Sandhausen und Burghausen hingegen rutschen mit ihren erst 3 bzw. 2 Saisonsiegen immer weiter in den Keller der Liga. Bislang haben sich letztere Teams zu wenig auf Siege konzentriert. So hat man in Sandhausen mit unerfüllten Erwartungen für Schlagzeilen gesorgt, während Burghausens Mario Basler, der übrigens auch mal Übungsleiter in Regensburg war, mit Poker spielen erfolgreicher ist, als in der Aufgabe als Trainer. Am Samstagnachmittag war das Hardtwaldstadion mit knapp 1500 Zuschauern zum wiederholten Male nur mäßig befüllt. Die Kulisse war nicht schön anzusehen.

Ganz im Gegensatz zu dem von den Hausherren gespielten Fußball. Sandhausen dominierte das Spiel und setzte den Jahn bereits in der frühen Anfangsphase gehörig unter Druck. Letztjähriger Vorzeigetorschütze Regis Dorn verpasste innerhalb der ersten 5 Minuten zweimal ganz knapp den Führungstreffer. Die Gastgeber ließen kaum einen Ballkontakt des Gegners zu und waren ständig am Drücker. Nach knapp 20 Minuten und einem sagenhaften Lattenknaller von Stefan Zinnow hatte sich der SVS bereits mehr als ein halbes Dutzend hochkarätiger Chancen herausgespielt. Wie immer mit an Bord, Sandhausens unscheinbarer 12. Mann: der Chancentod.

Gut eine halbe Stunde war gespielt, bis die Gäste zum dritten Mal einen ernsthaften Ballbesitz verzeichnen konnten. Darauf folgte die Ernüchterung beim bärenstarken Kurpfälzer Drittligisten: Bastian Schweinsteigers großer Bruder Tobias nickte den Ball zur Gästeführung in den Sandhäuser Kasten. Eine wohl deutschlandweit bekannte Melodie schwirrte mir durchs Ohr: „Es geht schon wieder los, das darf doch wohl nicht wahr sein.“ Allerdings muss man zugeben, dass sich dieser Schlag recht befreiend auf die Hardtwaldhelden auszuwirken schien. Denn weiterhin waren sie nicht nur die weitaus bessere Mannschaft auf dem Platz, sondern unterstrichen auch kurz darauf auch ihre Leistung mit hochkonzentrierter Chancenverwertung. Es dauerte gerade 7 Minuten um den Rückschlag in eine Führung zu drehen. Regis Dorn überwand seine Ladehemmung und markierte seinen ersten Saisontreffer nach Hereingabe von Routinier Ristic, der die Mannschaft einmal mehr gekonnt übers Feld dirigierte. Keine Minute war vergangen ehe Youngster Sebastian Fischer gekonnt mit seinem Führungstreffer die verdiente Führung besorgte.

Auch in der zweiten Hälfte strahlte man stetig Torgefährlichkeit aus, verpasste jedoch erneut mehrfach die Führung der Leistung gemäß weiter auszubauen. Der Einzige, der permanent den schönen Spielfluss der Badner störte, war Schiri Seemann, der mit seinem gelben Kartenwirrwarr verärgerte Minen in Sandhäuser Gesichter zauberte. 10 Minuten vor Schluss musste Marco Pischorn frühzeitig den Platz verlassen, weil Seemann sein Kartenspiel mit einer Ampelkarte krönen musste. Wie sollte es nun auch anders sein, vermieste er wohl damit auch den wohlverdienten Sandhäuser Sieg. Regensburgs Haller sorgte allen Ernstes in der 89. Minute für den Ausgleich und machte damit alle Hoffnungen auf die 3 Punkte und einen zumindest minimalen Sprung in der Tabelle zunichte.

Abgepfiffen und eine gefühlte Niederlage anstelle eines verdienten Punktes. Einmal mehr hat man feststellen müssen, wie es sich rächt, wenn man frühe Chancen ungenutzt liegen lässt. Die Mannschaft kann sich jedoch erhobenen Hauptes im Spiegel anschauen und sollte im nächsten Spiel – aufgrund der Länderspielpause erst in zwei Wochen – an genau diese Leistungen anknüpfen, sich jedoch auch mal selbst für die Leistung belohnen und sich die 3 Punkte unter den Nagel reißen. An der Aufstellung gab es meines Erachtens nichts zu mäkeln, auch die Einwechslung von Rohracker, der wie z.B. Emre Öztürk besser in der Rolle des Jokers agiert, als wenn er in der Startformation steht, war gut überlegt, konnte jedoch diesmal leider kein Wunder in der 90. Minute bewirken.

   

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