Gegen Hansa: Kiel verkauft Karten nur an Auserwählte
Im Vorfeld des Derbys gegen den F.C. Hansa Rostock am 6. August (Anstoß 19 Uhr) sorgt Holstein Kiel beim Kartenverkauf für Aufsehen. Da die Partie wie in der Vorsaison als Spiel mit erhöhtem Risiko eingestuft wurde, werden die Karten nur am Ticketcenter am Stadion ausgegeben. Dabei müssen die Kunden den Personalausweis vorzeigen, um nachweisen zu können, keine Gästefans zu sein und sich nicht in den Block der Kieler Fans zu stellen, wie es bei der Partie in der abgelaufenen Saison passierte. "Nur mit diesen Maßnahmen kann verhindert werden, dass sich Hansa-Anhänger Einlass in Kieler Fanblöcke ermöglichen", begründet der Verein dieses Vorgehen. Heißt: Der Geburtsort entscheidet, ob Fußballfans Karten für diese Partie erhalten. KSV-Fans, die nicht aus Kiel kommen, können sich also auf viele Diskussionen einstellen, ehe sie ihre Tickets in den Händen halten können.
Gleiches Verfahren auch gegen Dynamo Dresden
So berichtet das Online-Portal der "shz" von Kiel-Fan Sebastian Wache, der seit Jahren zu den Heimspielen der Störche geht: "Wie auch im letzten Jahr wollte ich Karten für das Spiel gegen Rostock kaufen. Letztes Jahr noch kein Problem. Dieses Jahr schon, denn mir wurden die Karten zunächst verweigert", so Wache. Der Grund dafür war, dass er in Sachsen geboren wurde. Seit mittlerweile 24 Jahren lebt er in Schleswig-Holstein, darüber hinaus seit neun Jahren in Kiel. Dies wird beim Blick auf den Personalausweis ersichtlich, dennoch weigerte sich die Verkäuferin, ihm Karten zu verkaufen. "Eine schlüssige Begründung wurde mir nicht genannt. Erst als ich noch weitere Karten für die nächsten Spiele haben wollte, wurden mir nur sehr widerwillig Karten verkauft, da anscheinend erkannt wurde, dass ich nicht nur für das Rostockspiel Karten haben wollte", berichtet Wache der Zeitung. Es habe "absolut nichts mit Diskriminierung zu tun, und es tut mir leid, wenn Fans keine Karten bekommen“, wird Kiels Geschäftsführer Wolfgang Schwenke von der "shz" zitiert. Doch laut seinen Aussagen müsse man irgendwo anfangen und Ostdeutsche seien generell gewaltbereiter, weshalb dieses System des Kartenverkaufs auch gegen Dynamo Dresden beibehalten wird.
FOTO: calcio-culinaria.de