Gegenstände geworfen: VfL gegen Verl für zehn Minuten unterbrochen

Das Spiel zwischen dem VfL Osnabrück und dem SC Verl (2:1) ist am Mittwochabend im zweiten Durchgang für knapp zehn Minuten unterbrochen worden, nachdem zweimal Gegenstände auf den Platz geworfen worden waren.

Ochojski mehrfach beworfen

Es lief die 55. Minute, als Verls Nico Ochojski vor der Osnabrücker Fankurve einen Eckstoß ausführen wollte. Dabei flog ein voller Bierbecher in Richtung des Verlers und des Linienrichters. "Der Linienrichter hat davon etwas abbekommen, deswegen war er auch komplett nass", berichtete Ochojski nach der Partie bei "MagentaSport". Zuvor hatte der 23-Jährige den Zorn des Publikums auf sich gezogen, weil er bei einem Konter der Verler weiterspielte, obwohl zwei Osnabrücker am Boden lagen. Auch, dass er sich beim Eckball viel Zeit ließ, gefiel den VfL-Fans gar nicht. Schiedsrichter Michael Bacher unterbrach die Partie zunächst für einen kurzen Augenblick und suchte an der Mittellinie das Gespräch mit beiden Trainern.

Als Ochojski den Eckball anschließend im zweiten Versuch ausführen wollte und sich dabei wieder Zeit ließ, flog erneut ein Gegenstand in den Innenraum, dieses Mal war es ein Papphalter für Bierbecher. Getroffen wurde der Verler zwar nicht, dennoch verließ er den Schauplatz, was zu einer kurzen Rudelbildung auf dem Spielfeld führte. Bacher unterbrach die Partie erneut und schickte beide Teams in die Kabine.

Abbruch drohte

Nach knapp zehn Minuten kehrten die Mannschaften unter "Scheiß-DFB"-Gesängen von den Rängen zurück auf den Platz. Danach ging es weiter, und Ochojski konnte den Eckball im dritten Versuch ausführen. Die klare Ansage an die Fans war nun: Fliegt ein weiterer Gegenstand, wird die Partie abgebrochen. Dazu kam es aber nicht, der VfL Osnabrück drehte das Spiel nach der Unterbrechung und gewann mit 2:1. "Wir wollten das Spiel auf jeden Fall nach 90 Minuten beenden, und nicht am grünen Tisch", sagte Verls Trainer Michél Kniat. "Ich will nicht sagen, das gehört dazu, aber so lange nichts passiert … Klar ist es scheiße, wenn Bierbecher fliegen, darüber brauchen wir nicht zu reden. Vielleicht sieht das der Fan auch ein, dann kommt das hoffentlich nicht mehr vor."

Es war allerdings nicht der erster Vorfall dieser Art an der Bremer Brücke: Bereits 2015 war es im Pokalspiel gegen RB Leipzig zu einer ähnlichen Situation gekommen, damals wurde Schiedsrichter Martin Petersen von einem Feuerzeug aus der Ostkurve getroffen. Die Partie wurde anschließend abgebrochen und am grünen Tisch für RB gewertet.

"Das ist inakzeptabel"

Präsident Holger Elixmann zeigt in der "Neuen Osnabrücker Zeitung" daher "null Verständnis" für den neuerlichen Zwischenfall: "Das ist inakzeptabel. Ich hoffe, dass die Verursacher gefunden werden, die solch dummes Zeug machen." Bei "MagentaSport" war der Werfer klar zu erkennen. Es sei nicht auszudenken, "wenn wir durch so etwas die heute so wichtigen Punkte verloren hätten". Man werde "darüber reden müssen, ob und wie man solche Aktionen unterbinden kann." Auch Trainer Tobias Schweinsteiger verurteilte die Würfe: "Das wirft ein ganz schlechtes Licht auf unsere Fans, die zu 99,99 Prozent nicht so sind. Es war eine überragende Stimmung heute. Dass der Linienrichter von einem Becher am Bein getroffen wird, geht gar nicht."

Ähnlich sah es auch Sven Köhler, wobei er anmerkte, dass Ochojski beim zweiten Wurf "nur Spritzer vom Bier an den Arm bekommen hat. Ich weiß nicht, wieso man dann reingeht". Der 25-Jährige fand "es unnötig, da so einen Akt draus zu machen". Der DFB dürfte das anders sehen und eine hohe Geldstrafe gegen die Lila-Weißen verhängen.

   

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