Gehen bei Rot-Weiß Oberhausen die Lichter aus?
Der Zweitligaabsteiger Rot-Weiß Oberhausen steht kurz vor einer Rückstufung in die Regionalliga. Aufgrund einer Deckungslücke von 400.000 Euro in der Etatplanung für die kommende Saison läuft der Club vom Niederrhein Gefahr, vom DFB keine Lizenz für die Dritte Liga zu erhalten. Für den Liquiditätsnachweis von 680.000 Euro, den RWO bis zum 1. Juni vorlegen muss, hat der Verein bisher lediglich 280.000 Euro zusammen, wie Präsident Sommers bekannt gab.
"Wir haben unser Ziel 41 Punkte plus X um Meilen verfehlt"
Weiterhin erklärte er, dass angestrebt wird, den Gesamtetat von bisher 8,9 auf 4,3 Millionen Euro zu senken, wobei sich das Budget für die erste Mannschaft auf 1,7 Millionen Euro belaufen soll und fügte hinzu: "Es darf in einer Stadt wie Oberhausen nicht an 400.000 Euro scheitern, um hier in der Dritten Liga Fußball spielen zu können." Neben Präsident Sommers kündigte auch Aufsichtsratsvorsitzender und kaufmännischer Vorstand der EVO Hartmut Gieske an, sich weiter für den Verein stark zu machen: "Wir haben unser Ziel 41 Punkte plus X um Meilen verfehlt. ‚Ein nach mir die Sintflut’ ist aber jetzt keine Alternative. Wir werden im Herbst eine Mitgliederversammlung einberufen, bis dahin mache ich weiter. Sollte ich im Herbst kein Vertrauen mehr erhalten, ist es für mich an der Zeit, abzutreten.“
Derzeit kein einziger Spieler für die 3. Liga
Das Durchhaltevermögen kann er nicht nur angesichts der Bilanz der abgelaufenen Saison gut gebrauchen, sondern auch im Hinblick auf die Kaderplanung der ersten und zweiten Mannschaft. Außer den 350.000 Euro Verlust, die zu Buche stehen, hat fast kein Spieler einen gültigen Vertrag für die kommende Spielzeit. Während bei den Profis niemand die Dritte Liga im Vertrag stehen hat, laufen bei RWO’s U23 ganze 20 Kontrakte aus – der Club steht vor einem völligen Neuanfang. Neben den Änderungen im sportlichen Bereich, wo Abgänge wichtiger Spieler wie Schmidtgal und Petersch bereits feststehen, wird es auch Einschnitte im Bereich der Fans geben. Hierbei sind laut Sommers vor allem die Vorfälle im "Supporter-Block" beim Spiel gegen Greuther Fürth ausschlaggebend: "Was im letzten Heimspiel gegen Fürth dort abging, war ein Tritt in die Eier. Für Thorsten Binder und mich persönlich war das schlimmer als der Abstieg. Die Zeiten für die Fans werden sich auf jeden Fall ändern!"
Neustart in der NRW-Liga?
Um die finanziellen Rahmenbedingungen für die Lizenzerteilung in der Dritten Liga zu schaffen, wird aktuell mit Sponsoren verhandelt. Für den Fall, dass die Vorgaben des DFB nicht erfüllt werden können, können sich die Verantwortlichen sogar einen Neustart in der NRW-Liga (5. Liga) vorstellen, da die Regionalliga im Vergleich wohl noch schwieriger zu finanzieren wäre. Sommers ist sich aber sicher: "Ich gehe davon aus, dass wir die Liga drei stemmen können."
FOTO: www.rwo-fanblock.de