Geipl im Interview: "So kann es gerne weiter gehen"

Im Interview mit liga3-online.de spricht Andreas Geipl, Kapitän des SSV Jahn Regensburg, über einen ordentlichen Start mit vier Zählern, die bevorstehende Englische Woche, die Lorbeeren vergangener Tage und einen möglichen Aufstiegs-Hattrick.

"Solche Siege schweißen eine Mannschaft noch mehr zusammen"

liga3-online.de: Der SSV Jahn Regensburg ist nach dem Abstieg aus der 2. Bundesliga ordentlich in die neue Saison gestartet. Wie bewerten Sie den Auftakt, Herr Geipl?

Andreas Geipl: Wenn man unsere Spiele verfolgt hat, dann hat man sicherlich auch gesehen, dass eine Mannschaft auf dem Platz steht, die über 90 Minuten alles aus sich herausholt. In der Vorbereitung war es unser Ziel, so schnell wie möglich als Team zu funktionieren. Ich denke, das ist uns bis hierhin gut gelungen. Sicherlich war das Ausscheiden mit der 1:2-Niederlage gegen den 1. FC Magdeburg im DFB-Pokal bitter, weil durchaus mehr drin gewesen wäre. Mit unserem späten Erfolg beim SC Verl haben wir aber bewiesen, dass wir als Team funktionieren. Wir haben über 90 Minuten daran geglaubt, dass wir das Spiel für uns entscheiden können, auch wenn es in Verl ein schwieriges Duell war. Solche Siege in der Schlussphase schweißen eine Mannschaft noch mehr zusammen.

Wie wichtig war der gelungene Start auf für Sie persönlich nach Ihrer Rückkehr zum SSV Jahn?

Mir war es bei meiner Rückkehr wichtig, dass ich mit meinem Alter und meiner Erfahrung ein Teil des Umbruchs werde. Umso schöner ist es, dass wir dabei auch einen ordentlichen Start hingelegt haben. So kann es gerne weiter gehen. Für die Stimmung war der Dreier sicherlich nicht verkehrt.

Sie haben zwischen 2014 und 2020 ganze sechs Jahre in Regensburg verbracht. Mussten Sie sich überhaupt noch eingewöhnen?

Die Anpassung beim SSV Jahn ging sehr schnell. Schließlich kenne ich mich hier bestens aus. Auch während meiner Zeit in Heidenheim ist der Kontakt nach Regensburg nie abgebrochen. Von daher war es relativ einfach, wieder Fuß zu fassen. Sportlich sah das natürlich etwas anders aus: Bis auf Benedikt Saller und Alexander Weidinger bin ich auf ein komplett neues Team gestoßen. Daher ging es für mich in den ersten Wochen auch darum, die Jungs kennenzulernen und auch neben dem Platz etwas mit ihnen zu unternehmen.

In dieser Woche geht es Schlag auf Schlag weiter. Wie muss Ihre Mannschaft auftreten, um gegen die U23 von Borussia Dortmund aus einem ordentlichen Beginn einen nahezu perfekten Start zu machen?

Wir haben ein Heimspiel und wollen uns von unserer besten Seite präsentieren. Hierfür ist es wichtig, dass wir alle Kräfte bündeln und über die gesamte Spieldauer Vollgas geben. Ausschlaggebend wird aber auch sein, dass wir unser eigenes Tor so gut es geht verteidigen. Unser Vorhaben ist es immer, dass sich jeder für jeden ins Zeug legt. Wir wissen, dass wir mit dem BVB eine spielstarke Truppe empfangen. Hinzu kommt, dass eine U23 immer etwas unberechenbar ist. Besonders unter der Woche kann es gut sein, dass die zweite Mannschaft Unterstützung von den Profis erhält. Davon werden wir uns aber nicht aus der Ruhe bringen lassen.

 

"Macht mich stolz, den SSV Jahn auf das Spielfeld zu führen"

Nach Ihrer Rückkehr haben Sie auch die Kapitänsbinde übernommen. Sind das die restlichen Lorbeeren vergangener Tage?

Ich würde jetzt einmal "Jein" sagen. Ich bin von der Mannschaft als Kapitän gewählt worden. Vom Kader aus meiner letzten Spielzeit in Regensburg sind allerdings kaum noch Spieler übrig. Ich bin jetzt in einem Alter, in dem ich mit meiner Erfahrung vorangehen will. Sicherlich spielt es aber auch eine Rolle, dass ich den Klub bereits sehr gut kenne. Es macht mich stolz, den SSV Jahn auf das Spielfeld zu führen.

Mit welchen Zielen gehen Sie denn als Spielführer voran?

Ich bin ein Typ, der auch ohne Binde am Arm gerne Verantwortung übernimmt. Als Leader möchte ich vor allem jungen Spielen etwas mitgeben. Vorangehen will ich mit Leistungen und nicht nur mit Worten. Als Kapitän ist es mir aber auch wichtig, dass nicht nur auf dem Rasen, sondern auch neben dem Platz eine gute Stimmung herrscht.

Auch wenn Sie in der vergangenen Spielzeit beim 1. FC Heidenheim hauptsächlich zu Kurzeinsätzen gekommen sind: Ein Aufstieg in die höchste deutsche Spielklasse ist sicherlich auch für Sie etwas Besonderes. Mit welchen Erinnerungen speichern Sie das vergangene Jahr ab?

Auch wenn ich nur wenig gespielt habe, war es eine absolut tolle Spielzeit. Fairerweise muss ich aber auch sagen, dass der Erfolg für die Mannschaft gesprochen hat. Für den Trainer gab es kaum Gründe, größere Wechsel vorzunehmen. Aus sportlicher Sicht ist es für mich eine weitere Erfahrung gewesen, die mich weitergebracht hat. Besonders vom Mannschaftsgefüge in Heidenheim können sich andere Vereine gerne etwas abschauen. Wir hatten sicherlich nicht die besten Einzelspieler in den eigenen Reihen, konnten aber vieles mit einem guten Teamspirit wettmachen.

Bereits zwei Aufstiege durften Sie mit dem SSV Jahn feiern. Sind in dieser Saison aller guten Dinge drei?

Das ist schwierig zu beantworten. Für uns ist grundsätzlich wichtig: Wir spielen Fußball, um zu gewinnen. Nach einer guten Vorbereitung im Sommer haben wir uns als Team immer besser gefunden. Jetzt gilt es, so viele Punkte wie nur möglich zu sammeln. Dann schauen wir, was in dieser langen Saison und der hohen Leistungsdichte am Ende für uns herausspringen kann.

 

   

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