Geisterspiel! F.C. Hansa gegen Regensburg ohne Zuschauer
Drastische Strafe für den F.C. Hansa Rostock! Aufgrund von acht Vorfällen in den vergangenen Wochen, darunter beim Spiel in Magdeburg am 5. November, hat das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) am Freitag ein Geisterspiel gegen die Kogge verhängt. Außerdem muss der F.C. Hansa eine Geldstrafe von 10.000 Euro zahlen und darf die Südtribüne nach dem Geisterspiel vorerst nur noch für 2.000 Fans öffnen.
"Das Urteil trifft uns sehr hart"
Schon nach den Vorfällen bei der letztjährigen Heimpartie gegen Magdeburg hatte der DFB ein Geisterspiel angedroht, nun ist es Realität. Somit muss der F.C. Hansa das erste Heimspiel nach der Winterpause gegen Jahn Regensburg am 28. Januar 2017 gänzlich ohne Zuschauer austragen. Wie die Kogge mitteilte, entgehen dem Verein damit Einnahmen zwischen 250.000 und 300.000 Euro. Zusätzlich muss Hansa eine Strafe von 10.000 Euro zahlen und darf die Südtribüne (Heimat der Ultras) in den ersten fünf Heimspielen nach dem Geisterspiel – also gegen Halle, Aalen, Köln, Paderborn und Duisburg – nur für maximal 2.000 Zuschauer öffnen. "Nach den wiederholten Vorkommnissen innerhalb der Bewährungszeit war uns bewusst, dass uns eine sehr hohe Strafe erwartet", so Vorstandsvorsitzender Robert Marien in einer Mitteilung. "Auch wenn uns das Urteil natürlich sehr trifft, ist es nach den Vorkommnissen nur gerecht und wir können froh sein, dass sich der DFB in den vielen Gesprächen so kooperativ, fair und auch lösungsorientiert gezeigt hat." Es sei allerdings "extrem ärgerlich und enttäuschend" dass der F.C. Hansa und der Großteil seiner Fans nun die Verantwortung dafür tragen müssten, "dass Einzelne ohne Rücksicht auf Verluste auf dem Rücken des Vereins ihre ganz spezielle Art des ‚Fanseins‘ ausleben und damit eine Bestrafung aller in Kauf genommen haben."
DFB bestraft acht Vergehen
Geahndet wurden insgesamt acht Vergehen seit August 2016. So zündeten Fans bei den Spielen gegen Münster (5. August), Düsseldorf (20. August / DFB-Pokal), Aalen (9. September), Köln (21. September), Paderborn (30. September), Magdeburg (5. November) und Erfurt (10. Dezember) jeweils Pyrotechnik. Vor allem das Zünden von Pyrotechnik beim Duell in Magdeburg, als die Partie zwei Mal für insgesamt sechs Minuten unterbrochen werden musste, schlägt im Strafmaß deutlich zu Buche. Ferner wurde auch ein Vorfall aus der Partie gegen Bremen am 19. November geahndet, als Glassplitter und eine Schnapsflasche in den Innenraum geworfen wurden. "Aufgrund der neuerlichen Verfehlungen der Anhänger von Hansa Rostock war der Widerruf der Strafaussetzung zur Bewährung unausweichlich. Zudem mussten wegen der Vielzahl und der Intensität der Vorfälle weitere spürbare Sanktionen verhängt werden", begründet DFB-Richter Stephan Oberholz das Strafmaß. Der F.C. Hansa hat dem Urteil zugestimmt, es ist damit rechtskräftig.
Schon das zweite Geisterspiel
Die Kogge ist damit nach Dynamo Dresden der zweite Verein im deutschen Profifußball, der bereits zum zweiten Mal ein Geisterspiel austragen muss. Schon im Dezember 2011 waren beim Heimspiel gegen Dynamo Dresden keine Zuschauer zugelassen. "Ein unrühmlicher Stempel", so Marien und kündigt an, Regressforderungen gegen ermittelte Straftäter geltend zu machen. Zudem will der F.C. Hansa "alle Möglichkeiten der Kommunikation und des Dialoges nutzen", um weiter dafür zu sensibilisieren, welcher Schaden dem Verein durch Fehlverhalten entstehe. In der Strafentabelle steigt Hansa auf Platz 4 ein – die ausbleibenden Einnahmen aus dem Geisterspiel sind darin allerdings nicht berücksichtigt.