Geisterspiel-Konzept für die 3. Liga: 210 Personen pro Partie

Um den Spielbetrieb in der 3. Liga wieder aufnehmen zu können, haben DFL und DFB ein Konzept entwickelt (hier einzusehen), das auch in der 3. Liga zur Anwendung kommen würde. Pro Partie sind dabei maximal 210 Personen vorgesehen.

Insgesamt 42 Seiten umfasst das am Donnerstag vorgestellte Konzept zur Durchführung von Geisterspielen. Bis ins kleinste Details hat eine Task Force die Vorgaben für Vorkehrungen im Stadion, die Hygiene im Stadion, das Mannschaftstraining, die Hotel-Unterbringung sowie weitere Aspekte erarbeitet. Die wichtigsten Punkten führen wir im Folgenden auf.

Vorkehrungen im Stadion

  • Anreise der Teams zum Stadion
    • Anreise der Teams mit mehreren Bussen/Transportern, alternativ Mundschutz. Desinfektion der Busse vor Zutritt des Teams
    • Zeitliche oder räumliche Entkopplung der Ankunft der Teams am Stadion. Abstand zwischen Ankunft der Teams
    • Wenn möglich: Realisierung unterschiedlicher Wege zu den Kabinen 
  • Kabinen
    • Dringende Empfehlung, angrenzende, freie Räumlichkeiten als zusätzliche Umkleidemöglichkeiten zu nutzen (bspw. Aufsplittung Startelf – Torhüter – Ersatzspieler)
    • Entzerrung der Kabinennutzung (1. Startelf, 2. Ergänzungsspieler, etc.)
  • Warming-Up
    • Zeitliche Anpassung an Gegebenheiten
    • Vermeidung zeitgleicher Nutzung der Zugänge zu Kabinen/Spielertunnel
    • Zeitlich getrenntes Einlaufen durch den Spielertunnel/ggf. gar kein Sammeln und Einlaufen
  • Einlaufen der Teams
    • Keine Escort-Kids
    • Keine Maskottchen
    • Keine Team-Fotos 
    • Kein Handshake
    • Kein gemeinsames Aufstellen der Mannschaften

 

Hygiene im Stadion

  • Aufenthaltsdauer in der Kabine vor und nach dem Spiel minimieren
  • Vorhalten von Händedesinfektionsmittel (Ständer) nach Möglichkeit vor oder in jedem Raum
  • Regelmäßige Flächendesinfektion vor dem Eintreffen der Mannschaften
  • Türen möglichst offen lassen und das Anfassen der Türgriffe vermeiden
  • Essen sollte vom Mannschaftskoch bereits vorbereitet und abgepackt ins Stadion gebracht werden. Kein Fremdcatering beauftragen
  • Ausschließlicher Einsatz von personalisierten Getränkeflaschen
  • Nutzen der Gemeinschaftsräume (Umkleide, Duschen) (nur in kleinen Gruppen) mit Gewährleistung von 2 m Abstand
  • Einzelduschen empfohlen oder Duschen Zuhause/im Hotel in Erwägung ziehen
  • Sperrung des Wellnessbereiches und ggf. Ablassen des Wassers in den Entmüdungsbecken
  • Aufstockung des Reinigungspersonals
  • Nach Möglichkeit 2 separate Doping-Kontrollräume
  • Bei Heimspielen ist die individuelle Anreise der Spieler in eigenem PKW in Erwägung zu ziehen

 

Vorgaben für das Mannschaftstraining

  • Aufenthaltsdauer in der Kabine vor und nach dem Training sollte minimiert werden, ebenso Dauer und Intensität des Kontakts zu Mitspielern und Betreuern
  • Training stets ohne Öffentlichkeit
  • Temperaturkontrolle bei Eintritt in das Trainingsgebäude
  • Vorhalten von Händedesinfektionsmittel (Ständer) nach Möglichkeit vor oder in jedem Raum, Verwendung insbesondere vor Zutritt zum Gelände
  • Regelmäßige Flächendesinfektion am Ende des Trainingstages
  • Nutzen der Gemeinschaftsräume nur bei zwingenden Gründen
  • Mannschaftsbesprechungen nur mit ausreichenden Abständen und in ausreichend großen Räumlichkeiten
  • Auf gute Durchlüftung der Räumlichkeiten achten
  • Kein gemeinsames Einnehmen von Mahlzeiten oder gemeinsame Nutzung der Küche, es ist nur "Take away" möglich
  • Nutzen der Gemeinschaftsräume (Umkleide, Duschen) nur in kleinen Gruppen mit Gewährleistung von mindestens 2 m Abstand. Alternativ: Heimisches Umziehen und Duschen
  • Sperrung des Wellnessbereiches, insbesondere der Sauna
  • Nutzung der Fitnessgeräte nur mit Handschuhen, Mundschutz und unter konsequenter Verwendung von Desinfektionsmitteln danach
  • Eine feste Zuordnung von Spielern zu Therapeuten ist sinnvoll
  • Ernennung einer konstant bleibenden Person zum Covid-19-Abstrich, die wegen erhöhter Ansteckungsgefahr von anderen Tätigkeiten im Mannschaftsumfeld freigestellt ist
  • Anonyme Meldung der Infizierten ausschließlich an DFL/Prof. Meyer auf entsprechenden Meldebögen (Schutz der Privatsphäre der Spieler und möglicher Folgeinfizierter im Familienkreis, etc.).
  • Wäsche und Schuhe selber waschen oder eigenständig in Waschmaschine legen (zum Schutz des Zeugwarts)

 

Hotel-Unterbringung

  • Frühzeitige Kontaktaufnahme des Hygienebeauftragten des Vereins mit dem Hauptverantwortlichen des Hotels 
  • ggf. erweitertes Vorabkommando des Vereins mit früher Voranreise zur Abstimmung mit dem Hotel (Hygienebeauftragter, Koch, Sicherheitsbeauftragter, Reiseleiter)
  • Den Betreuerstab so klein wie möglich halten; Betreuer sollten im Hygienebereich geschult sein; möglichst keine Risikopersonen (Alter, Vorerkrankung) mitnehmen
  • Exklusives Hotel für die Mannschaft oder exklusive Etage/Bereiche zur Vermeidung von Kontakten mit anderen Hotelbesuchern
  • Bei nicht möglicher Exklusivität ggf. andere Optionen möglich wie:
    • Eigener Eingang für das Team
    • Eigener Fahrstuhl
  • Zugangsverbot für Spieler und Betreuerstab zum Wellnessbereich, Fitnessräumen und weiteren Gemeinschaftsräumen (z.B. Bar)
  • Händedesinfektionsmittel auf dem Zimmerflur, vor und in den Gemeinschaftsräumen, in den Räumen der med. Abteilung, möglichst in jedem Zimmer zur Verfügung stellen
  • Mundschutz für Spieler und Staff auf der Reise, außerhalb der eigenen Zimmer und des Essensraumes (zur besseren Isolierung von externen Personen) oder des Teambusses.
  • Spezielle/grundlegende Desinfektion sowie Reinigung der vom Team benutzen Zimmer und Räumlichkeiten direkt vor Einzug des Teams. Auf gute Durchlüftung achten.
  • Keine Reinigung der Zimmer, während das Team im Hotel ist, kein Reinigungspersonal auf dem Flur bei Aufenthalten für wenige Tage, ausreichend Handtücher, Hygieneartikel beim Zeugwart oder auf Fluren, um Kontakte mit dem Reinigungspersonal zu vermeiden.
  • Großer Speise- und Besprechungsraum, um Abstände von mindestens 2 m untereinander einhalten zu können
  • Räume mit ausreichend Lüftungsmöglichkeit, ansonsten nicht zu trockene Luft über die Klimaanlage (21°C, Luftfeuchtigkeit 50-60%)
  • Fahrstuhl-Knöpfe, Treppengeländer oder Türgriffe nicht mit der Hand (alternativ: Ellenbogen) berühren
  • Vorsicht bei der Verwendung von Handys/Tablet/Play Station/etc. von anderen Personen

 

Corona-Tests

Die DFL plant für die beiden Bundesligen mit etwa 21.600 Tests. Runtergerechnet auf die 20 Drittkliga-Klubs wären rund 12.000 Test nötig sein, wenn mindestens einmal pro Woche getestet werden soll. Die Preisspanne pro Test bewegt sich nach DFL-Angaben zwischen 60 und 150 Euro. 12.000 Tests zu durchschnittlich 100 Euro würden entsprechend 1,2 Millionen Euro kosten. Bezahlt werden sollen sie vor allem mit dem Geld aus dem DFL-Solidarfonds.

   

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