Geisterspiel-Konzept nimmt weitere Hürden

Kann in der 3. Liga in Kürze wieder gespielt werden? Nachdem sich die Mehrheit der Klubs für eine Fortsetzung der Saison ausgesprochen hat, konnte das Geisterspiel-Konzept von DFL und DFB nun weitere Hürden nehmen.

Arbeitsschutz wohl sichergestellt

Zum einen gab das Bundesarbeitsministerium nach Informationen des RedaktionsNetzwerks Deutschland (RND) in Sachen Arbeitsschutz grünes Licht. "Der Arbeitsschutz der Spieler, Trainer und Betreuer kann bei vollständiger Umsetzung des Konzepts weitgehend sichergestellt werden", heißt es demnach in einem Schreiben von Björn Böhning (SPD) als Staatssekretär im Bundesarbeitsministerium. In der aktuellen Fassung sei das Konzept "sinnvoll, reduziert Risiken und ist daher arbeitsschutzrechtlich akzeptabel", so Böhning. Die 3. Liga wird zwar nicht explizit erwähnt, jedoch dürfte die Aussage für alle drei Profligen gelten, ist das Geisterspiel-Konzept für die 3. Liga doch identisch mit dem der beiden Bundesligen.

Gerichtet ist das Schreiben an Kanzleramtschef Helge Braun, das Bundesinnenministerium und das Bundesgesundheitsministerium. Zwar obliegt dem Arbeitsministerium nicht die Entscheidung für Geisterspiele, eine positive Rückmeldung ist aber eine Grundvoraussetzung für die Zustimmung der Politik. Die DFL hatte in einem Schreiben an das Arbeitsministerium nach "RND"-Angaben von einer "Quasi-Quarantäne" der Spieler gesprochen. "Insofern leben die Spieler in einer Zone, die neben ihrer Privatwohnung auf der anderen Seite den Trainingsplatz, den Spielerbereich des Stadions, die Mannschaftshotels und den Mannschaftsbus umfasst." Ein Mund-Nasen-Schutz auf dem Trainingsplatz und auf dem Spielfeld sei indes nicht möglich.

Sportminister geben grünes Licht

Zum anderen hat sich laut der "Rheinischen Post" auch die Sportministerkonferenz (SKM) für Geisterspiele ausgesprochen. Das gehe aus einem Beschluss der Runde hervor, über den am Donnerstag im Rahmen einer Schaltkonferenz zwischen der Bundesregierung und den Ministerpräsidenten abgestimmt werden soll. "Die SMK hält die Fortsetzung des Spielbetriebes und mithin die Begrenzung des ansonsten entstehenden wirtschaftlichen Schadens in der 1. und 2. Fußballbundesliga für die dort startberechtigten 36 Vereine auf deren Kosten ab Mitte/Ende Mai für vertretbar", zitiert die Zeitung aus dem Schreiben.

Weiter heißt es darin: Sollte sich das Konzept bewähren, könne es auf weitere Wettbewerbe wie der Frauen-Bundesliga und dem DFB-Pokal ausgeweitet werden. Die Fortsetzung des Spielbetriebs in anderen Profi-Ligen in Form von "Geisterspielen", etwa in der 3. Liga, könne möglich werden, "sofern die Ligen entsprechende Konzepte erarbeiteten. Das Verhalten der Fans wird damit sicherlich eine entscheidende Rolle spielen, ob die Saison zu Ende gespielt werden kann oder nicht“, sagte Anja Stahmann, die Vorsitzende der Konferenz.

Allerdings machten die Sportminister auch klare Vorgaben, die sich aber mit dem Papier von DFL und DFB zur Durchführung eines Spiels decken. Demnach soll regelmäßig getestet und entsprechende Quarantäne-Maßnahmen vorbereitet werden. Zudem sollen Verbände und Vereine ihren Beitrag dazu leisten, dass es vor den Stadien zu keinen Fan-Ansammlungen kommt. Sollte auch die Politik am Donnerstag oder spätestens Anfang Mai grünes Licht geben, könnte in der 3. Liga ab dem 16. Mai wieder gespielt werden. Ein späterer Start scheint nicht möglich, um die Saison inklusive der Relegation bis Ende Juni über die Bühne gebracht zu haben.

 

   

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