Gelingt Arminia die Pokal-Sensation? Was dafür spricht

Für Arminia Bielefeld steht im Halbfinale des DFB-Pokals gegen Bayer Leverkusen am heutigen Abend (20:45 Uhr) das größte Spiel der letzten Jahre an. Es winkt der erstmalige Einzug ins Endspiel überhaupt. liga3-online.de analysiert, was dafür spricht.

"Wir hatten viermal keine Chance"

Gute Erfahrungen: Wenn einer weiß, wie man höherklassige Gegner schlägt, dann Arminia Bielefeld. Erst wurde Hannover 96 besiegt (2:0), dann mussten mit Union Berlin (2:0), dem SC Freiburg (3:1) und Werder Bremen (2:1) gleich drei Erstligisten dran glauben. Bayer Leverkusen ist nun zwar nochmal ein anderes Kaliber – schließlich handelt es sich bei der Werkself um den amtierenden Doublesieger und aktuellen Tabellenzweiten der Bundesliga, der in dieser Saison erst zwei Ligaspiele verloren hat -, doch in der Rolle des krassen Außenseiters wussten die Bielefelder bislang zu überzeugen. "Wir hatten viermal keine Chance und haben sie genutzt. Das wird auch das Motto gegen Leverkusen sein", so Trainer Mitch Kniat, der fest ans Weiterkommen glaubt.

Spielweise: Dass der DSC in dieser Saison zum Pokal-Schreck mutiert ist, liegt auch an der Spielweise. Statt sich hinten reinzustellen und abzuwarten, sucht die Arminia ihr Heil in der Offensive und spielt mutig mit. Gegen Bremen und Union Berlin hatte Kniat im Vergleich zu den Ligaspielen gar von Vierer- auf Dreierkette umgestellt und das Mittelfeld damit verdichtet. Ebenfalls bemerkenswert: Im Duell mit dem SV Werder liefen die Bielefelder sechs Kilometer mehr als die Norddeutschen. Zudem war der Matchplan von Kniat, den SVW früh anzulaufen und damit zu Fehlern zu zwingen, voll aufgegangen. Das zeigte etwa die Entstehung des Führungstreffers. Auch für Dienstagabend gilt wieder: "Wir müssen mehr laufen als der Gegner." Diesbezüglich zeigte sich der Arminia-Coach aber zuversichtlich und betonte, dass seine Mannschaft gefühlt mit 12 oder 13 Spielern agieren werde.

Besondere Kulisse auf der Alm

Heimvorteil: Zwar ist Leverkusen volle Stadien und stimmungsvolle Kulissen aus der Bundesliga und der Champions League gewohnt, auf der Alm mit ihren 26.500 Zuschauern wird aber nochmal eine ganz andere Atmosphäre herrschen. Im Gegensatz zu einigen Erstliga-Stadien sind die Fans in Bielefeld nochmal näher am Spielfeld, zudem zieht bei Gesängen oftmals das ganze Stadion mit. Für die Arminia-Fans ist es größte Spiel der letzten Jahren, entsprechend wird es schon lange vor Anpfiff im Stadion knistern. Das kennt Bayer 04 so nicht. "Die Fans tragen uns ein Stück weit durchs Stadion und auf dem Platz. Das gibt uns einen enormen Push", sagte Sam Schreck am Montag.

Historische Chance: Bis ins Halbfinale schafften es die Ostwestfalen in ihrer Vereinsgeschichte schon viermal – zuletzt vor zehn Jahren. Doch sowohl gegen Bayern München (2005) als auch gegen Eintracht Frankfurt (2006) und den VfL Wolfsburg (2015) zog der DSC anschließend den Kürzen und verpasste damit jeweils das Endspiel. Entsprechend winkt nun eine historische Chance, es erstmals überhaupt bis nach Berlin zu schaffen. Nach Hertha II (1993), Cottbus (1997) und Union Berlin (2001) wären die Bielefelder zudem erst der vierte Klub unterhalb der 2. Bundesliga, der dieses Kunststück vollbracht hätte. Eine Aussicht, die für einen zusätzlichen Push sorgen wird.

   

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