Gelingt Hansa Rostock der Wiederaufstieg in die 2. Bundesliga ?

Hansa Rostocks Vorstandsvorsitzender Bernd Hofmann besuchte am vergangenen Wochenende das neu formierte Team des Drittligisten im Trainingslager in Zinnowitz und zeigte sich zufrieden. Er stellte fest, dass die Mannschaft für das Unternehmen Wiederaufstieg in die 2. Fußball-Bundesliga in einer besseren Ausgangsposition als 2010 ist: „Der jetzige Kader ist ausgeglichener besetzt, von daher kann er stärker werden. Wir haben auf vielen Positionen eine sehr gute Qualität“, sagte der 43-Jährige der Rostocker „Ostsee-Zeitung“. Die Mannschaft von Trainer Wolfgang Wolf ist in der Lage um den Aufstieg mitzuspielen: „Wer aufsteigen will, muss an uns vorbeiziehe“, so Hofmann. Der „Chef“ hat klare Vorstellungen.

Sorgen „abseits“ des Platzes behoben

 Bernd Hofmann, der den Club im Mai 2010 nach dem erstmaligen Absturz in die 3.Liga übernommen hatte, setzt auch weiterhin den strikten Sparkurs fort. Nach dem letzten Abstieg schaffte die Hansakogge die sofortige Rückkehr in die 2. Liga, war aber in der vergangenen Saison postwendend erneut abgestiegen. Die gefährliche Situation des Vereins konnte mithilfe der tatkräftigen Unterstützung seiner Fans und Sponsoren „umschifft“ werden und die Liquidität für den Spielbetrieb der am 21. Juli beginnenden neuen Saison konnte, dank der Stadt Rostock und anderen Hauptgläubiger nachgewiesen werden.

 

Neue Gesichter, neuer Anlauf

Auch in Bezug auf die Mannschaft sind die Baustellen geschlossen: Die neue Mannschaft steht, sie ist internationaler und vor Allem erfahrener. Jede Position ist doppelt besetzt mit einem jungen Talent und einem erfahrenen Spieler. „Wenn die Spieler harmonieren, die Zahnräder ineinander greifen, wenn die taktische Disziplin eingehalten wird und die Kompaktheit hinzukommt, ist es ein Team, was definitiv um den Aufstieg mitspielt“, macht Bernd Hofmann gegenüber der "dpa" noch einmal im Detail deutlich, worauf es ankommt. Er vertraut der Mannschaft und die zeigt im täglichen Umgang, dass sie auf einem guten Weg ist, gemeinsam erfolgreich zu sein. Eine Sprachbarriere oder Kommunikationsdefizite wird es trotz der gestiegenen Internationalität nicht geben: Die beiden holländischen Neuzugänge Plat und Genen, sowie der zuletzt in den Niederlanden spielende Belgier Ken Leemans, sprechen wie auch Österreicher Denis Berger und Franzose Julien Humbert fließend deutsch. Letzerer steht seinem Landsmann Mendy zur Seite, der wie Mannschaftskollege Smetana (Tschechien) Deutschnachhilfe von einem alten Rostocker Bekannten bekommt: Ryan Gyaki, der vor einiger Zeit bei Hansa unter Vertrag stand und noch immer in der Hansestadt wohnt, ist dabei der Lehrer.

Harmonie wächst, Charaktertest erfolgreich

Das viertätgige Trainingslager in Zinnowitz fördert ebenfalls das Zusammenwachsen des Teams. Teambildende Maßnahmen, wie ein Kegelabend oder spontane gemeinsame Abkühlung in der 18°C warmen Ostsee, vermitteln eine gute harmonische Zusammenstellung der Mannschaft. Darauf hat Trainer Wolfgang Wolf bei den Spielerverpflichtungen Wert gelegt. Das Wetter ermöglichte dem Coach auch gleich noch einen zusätzlichen kleinen Charaktertest, denn es regnete während des Trainings in Strömen. Der Cheftrainer analysiert später: „Das ist nicht selbstverständlich, dass die Mannschaft bei so einem Wetter mitmacht“. Mit Blick auf die Abstiegssaison schiebt er noch hinterher: „Wir hatten schon ein paar dabei, die Dienst nach Vorschrift gemacht haben. Die sind aber nicht mehr da“.

Anforderungsprofil steht, Suche läuft ohne Eile

Was die Nachfolge des nach dem Abstieg zurückgetretenen Managers Stefan Beinlich, will sich Hansa nicht unter Druck setzen lassen. „Wir haben ein Profil entwickelt. Es sind auch Gespräche geführt worden, aber wir wollen die Position so besetzen, dass wir sicher sind, dass es passt“, sagt Hofmann. Der Mann hat klare Vorstellungen, er weiß was er tut und er tut es gut. Vorerst wird Trainer Wolf die Aufgaben des Managers weiter interimsweise übernehmen.

   

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