Gemischte Gefühle beim SC Paderborn nach Spitzenspiel
Die aktuelle Situation beim SC Paderborn lässt sich aus zwei Perspektiven betrachten: Auf der einen Seite haben die Ostwestfalen in den letzten neun Liga-Spielen nur eine Niederlage kassiert, auf der anderen Seite wartet Paderborn seit fünf Partien auf einen Sieg. Das 1:1 im Spitzenspiel gegen Magdeburg sorgte daher für gemischte Gefühle.
"Natürlich macht mich das nicht zufrieden"
Darüber, dass das Unentschieden letztlich in Ordnung ging, gab es nach Abpfiff bei allen Beteiligten kaum Zweifel. Während Magdeburg "zunächst klar besser war", so Trainer Steffen Baumgart auf der Pressekonferenz nach dem Spiel, fand Paderborn am Ende der ersten Halbzeit besser in die Partie. Nach dem Seitenwechsel gaben die Gäste wieder den Ton an und gingen nach 61 Minuten nicht unverdient in Führung, ehe der SCP das Spiel wieder an sich riss, nur drei Zeigerumdrehungen später durch Kwame Yeboah ausglich und danach auf Sieg spielte. "Magdeburg war clever, robust und abgezockt – da fehlt uns noch etwas", lobte Baumgart die Elbstädter und "nimmt den Punkt" gerne mit.
Dennoch war der 46-Jährige mit dem Unentschieden nicht gänzlich zufrieden: "Wir wollten schon ganz gerne gewinnen". Ohnehin waren die Ergebnisse der letzten Wochen nicht nach Baumgarts Geschmack, wie er offen zugab: "Natürlich macht mich das nicht zufrieden, wenn wir aus den letzten fünf Spielen keinen Sieg holen." Zeitgleich nahm der SCP-Coach seine Mannschaft aber auch in Schutz: "Den Willen kann man den Jungs nicht absprechen." Unruhig, so Baumgart weiter, mache ihn die aktuelle Lage aber nicht.
Leichtigkeit im Angriff fehlt
Was den Ostwestfalen momentan fehlt, ist die Leichtigkeit im Angriff. Während Paderborn in der Hinrunde noch Tore wie am Fließband erzielte, stockte der Angriffsmotor zuletzt gewaltig: Lediglich drei Mal netzte der SCP in den vergangenen fünf Spielen ein. Zum Vergleich: In der Hinrunde erzielte der SCP in den Partien gegen Großaspach (5), Erfurt (1), Würzburg (3), Münster (2) und Magdeburg (0) insgesamt noch elf Treffer. Ein Grund ist sicherlich der Abgang von Top-Stürmer Dennis Srbeny. Nicht nur wegen seiner Tore, sondern vor allem aufgrund seiner Spielweise. Er schaffte Räume, in die Sven Michel, Ben Zolinski und Christopher Antwi-Adjej immer wieder hinein sprinten konnten. Doch die momentane Torflaute allein am Abgang von Srbeny festzumachen, ist wohl zu kurz gegriffen.
Sven Michel etwa befindet sich seit Wochen in einer Torkrise, zuletzt traf er im Oktober. Auch Ben Zolinski, Christopher Antwi-Adjej und Massih Wassey sind momentan ein gutes Stück von ihrer Gala-Form aus der Hinrunde entfernt – mit Auswirkungen auf die Tabelle: Lagen die Blau-Schwarzen Ende Januar noch ganze acht Punkte vor dem Relegationsplatz, ist der Vorsprung mittlerweile auf vier Zähler geschmolzen. Für Unruhe ist es aber noch zu früh, denn spielerisch konnten die Ostwestfalen in den letzten Wochen durchaus überzeugen – einzig die Tore blieben aus. Die nächste Gelegenheit, wieder ein Ausrufezeichen zu setzen, bietet das kommende Auswärtsspiel bei Hansa Rostock am Samstag. Gewinnt Paderborn, sind die gemischten Gefühle ganz schnell vergessen.