Fusionsgerüchte: Würzburg-Fans mit Stimmungsboykott
Sportlich läuft es bei den Würzburger Kickers im Jahr 2016 bislang bestens, bei den Fans sorgen Pläne über eine mögliche Fusion jedoch für Unmut. Beim Spiel gegen Werder Bremen II reagierten sie mit einem 19-minütigen Stimmungsboykott. Trainer Bernd Hollerbach zeigte sich über die Aufregung unterdessen verwundert.
"Erfolg um jeden Preis, das ist nicht der FC Würzburger Kickers"
Über den sportlichen Höhenflug der eigenen Elf spricht am Dallenberg momentan niemand. Thema Nummer eins ist seit vergangener Woche die bekannt gewordenen Gespräche der Kickers-Verantwortlichen über eine Kooperation mit dem Erzrivalen Würzburger FV (Bayernliga Nord) sowie dem Post SV Sieboldshöhe. Die Gespräche der Klubs wurden auf Initiative der Stadt Würzburg geführt und zukünftig auch fortgeführt. Fusionsgerüchte sind zwar fast so alt wie der Würzburger Fußball selbst, dennoch schrillen bei den aktiven Fans der Würzburger Kickers derzeit die Alarmglocken. "Es ist nicht denkbar, noch in irgendeiner Weise zu akzeptieren, dass über 105 Jahre Tradition einfach weggeworfen werden“, warnt der "B-Block“ in einer Stellungnahme vor dem Drittliga-Spiel gegen Werder Bremen II: "Erfolg um jeden Preis, das ist nicht der FC Würzburger Kickers!!!“. Untermauert wurde die Haltung der Fans durch einen 19:07-minütigen Stimmungsboykott (gemäß des Gründungsdatums 1907) und einem Transparent mit der Aufschrift "Das hättet ihr davon! – NEIN zur Fusion!“.
Hollerbach über Aufregung im Umfeld verwundert
Nach exakt 19:07 meldete sich der „B-Block“ lautstark mit dem traditionellen Schlachtruf "Macht sie alle, schießt sie vom Dalle“ zurück. Von der Haupttribüne erntete der "B-Block“ viel Applaus für den stillen Protest. Die restlichen rund 70 Spielminuten wurde die Mannschaft wie gewohnt angefeuert. "Für uns ist es natürlich besser, wenn wir von unseren Fans unterstützt werden“, bemerkte Kickers Trainer Hollerbach nach Spielende und zeigte sich etwas verwundert, ob der großen Aufregung im Umfeld: "Ich denke da wird ein Fass aufgemacht, wo keines ist“. Die nächsten Gespräche zwischen den Vereinen sollen an Ostern stattfinden. Eventuell wird dann Konkreteres über eine etwaige Kooperation oder gar Fusion bekannt.