"Gibt uns einen kleinen Push": SVS nimmt Rolle als Aufstiegsfavorit an

Ungewohnte Rolle für den SV Sandhausen: Nach elf Jahren Abstiegskampf in der 2. Bundesliga gehen die Kurpfälzer nun als Topfavorit auf den Aufstieg in die Saison. Eine Rolle, die der SVS annimmt – und sie als Push nutzen will.

"Können uns davon nichts kaufen"

Gleich 15 von 20 Trainern waren sich in der Umfrage von liga3-online.de sicher: Der SV Sandhausen wird nach nur einem Jahr in die 2. Bundesliga zurückkehren. SVS-Coach Danny Galm hatte sich der Stimme enthalten: "Wir haben uns bewusst dafür entschieden, nicht an diesen Spekulationen teilzunehmen. Denn es ist immer ein Blick in die Glaskugel, was im nächsten Jahr passiert", sagte er am Donnerstag im Rahmen der Spieltags-Pressekonferenz vor dem Saisonauftakt in Lübeck (Samstag, 14 Uhr). Doch klar ist: Hätte Galm teilgenommen und Dynamo Dresden als einen seiner drei Aufstiegsfavoriten genannt, wäre der SVS nun zumindest nicht der alleinige Top-Favorit.

Mit der Rolle können die Kurpfälzer aber leben: "Es freut mich, dass wir als spielstarke Mannschaft und Favorit gesehen werden. Wenn wir die Art von Fußball zeigen, die wir draufhaben und unserer Favoritenrolle von Spieltag zu Spieltag gerecht werden, dann stehen wir zur Osterzeit da, wo wir hinwollen". Nämlich ganz oben in der Tabelle. Mittelfeldspieler Alexander Mühling, der einer von 17 Neuen im Team ist, will aus der Rolle als Top-Favorit zusätzliche Motivation ziehen: "Es gibt uns einen kleinen Push, dass wir so gesehen werden. Wir nehmen diese Rolle an." Gleichwohl betonte der 30-Jährige: "Wir können uns davon nichts kaufen und müssen jede Woche 100 Prozent geben."

Rehnen als Nummer 1

Begonnen werden soll damit am Samstag beim VfB Lübeck. Gegen den Aufsteiger geht der SVS auch unabhängig von den Saisonzielen als Favorit in die Partie und will den Norddeutschen "unser Spiel aufdrücken", so Galm. Der Coach zeigte sich überzeugt davon, dass das gelingen wird: "Wir haben eine positiv verrückte Mannschaft, die gierig auf Erfolg ist." Als Stammkeeper wird Nikolai Rehnen in die Saison gehen. "Das hat er sich verdient", sagte Galm, betonte aber, dass weiterhin das Leistungsprinzip gelte und dass sich der 26-Jährige nicht zurücklehnen dürfe.

Nähere Einzelheiten zur Startelf wollte Galm nicht verraten, zumal ohnehin "noch viele Fragen" offen seien. Etwa im Sturm, wo mit Rouwen Hennings, David Otto, Sebastian Stolze und Franck Evina gleich vier Spieler zur Verfügung stehen. Nicht mit nach Lübeck reisen werden dagegen Luca Zander (Sprunggelenk), Dennis Egel (Muskuläre Probleme) und Alexander Fuchs (Adduktoren). Zudem wird Diamant Lokaj im letzten Test der U19 zu Spielzeit kommen. Der Rückhalt der Fans ist dem runderneuerten SVS derweil sicher. "Wir haben im Moment eine großartige Euphorie am Hardtwald", berichtete Galm, blieb aber dabei, "dass die Verantwortung bei uns auf dem Rasen liegt, diese Euphorie in die Saison zu tragen".

   

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