Glöckner hadert mit Gelb gegen Hosiner: "Nicht mal ein Foul"
Mit 1:1 beim KFC Uerdingen zeigte sich CFC-Trainer Patrick Glöckner insgesamt zufrieden, wusste jedoch auch, dass mehr drin war. Nicht so wirklich leben konnte er mit der gelben Karte gegen Hosiner, zumal diese Folgen hat.
"Mutlose" erste Halbzeit
Schon vor dem Anpfiff war die Ausgangslage klar: Während die Krefelder sich mit einem Sieg endgültig aller Abstiegssorgen entledigen konnten, wollten die Sachsen mit einem Auswärtsdreier Big Points im Kampf um den Ligaverbleib sammeln. Der Wille war beiden Mannschaften in der ersten Halbzeit zwar auch nicht abzusprechen, die nötige Überzeugung ging jedoch den Krefeldern wie auch den Chemnitzern ab, wie auch Gäste-Trainer Patrick Glöckner im Nachgang am "Telekom"-Mikrofon eingestehen musste: "In der ersten Halbzeit waren wir meiner Meinung nach zu zögerlich, nicht kompromisslos genug. Mir hat da auch das Selbstvertrauen der Mannschaft – gerade was unsere Stärke in den Eins-gegen-Eins Situationen angeht – gefehlt."
In das selbe Horn stieß auch sein Angreifer und Torschütze zum 1:1-Endstand Dejan Bozic: "Uns hat in der ersten Halbzeit ein wenig der Mut und der nötige Wille gefehlt. Wir haben da einfach nicht das gespielt, was wir können." Da jedoch auch der KFC deutlich unter seinen Möglichkeiten spielte, bot sich den Zuschauern vor den TV-Geräten ein Highlight-armer erster Durchgang, ehe quasi mit dem Pausenpfiff Uerdingens Konrad mit seinem Kunstschuss das Eis brach und die Führung für die Gastgeber erzielte (45.).
Bozic erlöst Chemnitzer Chancenwucher
Doch nicht etwa den Hausherren gab der Treffer nach dem Pausentee den nötigen Auftrieb. Vielmehr fand Glöckner offenbar die richtigen Worte in der Kabine und peitschte seine Mannen zu einer höchst ansprechenden zweiten Halbzeit an. Schon nach fünf Minuten knallte Hosiner das Leder an die Latte (50.), ehe auch Mannschaftskollege Garcia per Fernschuss im Aluminium seinen Meister fand (65.). "Wenn du schon nach fünf Minuten in der zweiten Halbzeit das 1:1 machst, läuft die Partie sicherlich ganz anders", haderte dementsprechend auch Glöckner besonders mit dem ersten Hochkaräter durch Hosiner. "Es ist zwar schön, dass wir zu diesen guten Möglichkeiten kommen und uns die Chancen erspielen, aber dann musst du auch mal einen davon machen." Immerhin: Eine dieser Möglichkeiten nutzte Dejan Bozic kurz vor Spielende noch zum Ausgleich, als er ein Zuspiel von Bonga über die Linie drückte (87.).
Mit dem Auftritt seines Teams in Durchgang zwei war der Übungsleiter aber äußerst zufrieden: "Wir haben es viel besser gemacht, hatten dann auch ein paar gute Gelegenheiten und deutlich mehr Spielanteile. Ich hatte in der zweiten Halbzeit das Gefühl, dass der Wille da war, hier noch Tore erzielen zu wollen, dass wir ein ganz anderes Auftreten an den Tag gelegt haben und wir den Respekt und die Angst ablegen und frei aufspielen konnten."
Ohne Hosiner gegen Zwickau
Am kommenden Mittwochabend schon gastieren die Himmelblauen im brisanten Sachsenderby beim ebenfalls akut abstiegsbedrohten FSV Zwickau zu einem Sechs-Punkte-Spiel wie es im Buche steht. Bitter: Philipp Hosiner wird nicht dabei sein können, nachdem er am Freitag seine zehnte gelbe Karte sah. "Das ist einfach schade", meinte Glöckner und haderte mit der Entscheidung von Schiedsrichter Mitja Stegemann: "Es ist nicht mal ein Foul, sondern ein kleiner Rempler. Selbst wenn man das als Foul bewerten würde, was schon keinen Sinn macht, dann ist es definitiv keine gelbe Karte." In der Tat war die Aktion gegen Uerdingens Verteidiger Alexander Bittroff in der 77. Minute eher harmlos.
Doch auch wenn die Himmelblauen nun auf ihren besten Torjäger (16 Treffer) verzichten müssten: Glöckner fordert von seinen Jungs, dass in dem Spiel "von Anfang an alles klappen" solle, man "die Gier und Zielstrebigkeit aus der zweiten Hälfte" an den Tag legen müsse und "wir in dem Spiel keine einzige Minute verschlafen dürfen." Bozic schickt schon einmal eine Kampfansage an die Schwäne: "Die Jungs von Zwickau wissen genau, dass wir dort hinkommen und alles raushauen werden. Und meine Jungs wissen auch ganz genau, um was es am Mittwoch geht."