1860-Konzept: "Verhaltenskatalog beginnt am Parkplatz"

Am Montag gehörte der TSV 1860 München zu der knappen Mehrheit der Drittligisten, die für eine Fortsetzung der Saison votierte. Noch ist eine Wiederaufnahme des Spielbetriebs nicht in Sicht, sollte sich daran etwas ändern, gilt es jedoch vorbereitet zu sein. In München hat man bereits ein klares Konzept, wie 1860-Geschäftsführer Günther Gorenzel in einer Video-PK ausführte.

Die Löwen fühlen sich vorbereitet 

Der Grundstein für eine Saison-Fortsetzung ist mit der Entscheidung vom Montag prinzipiell gelegt. Nun stellt sich allerdings die nächste Frage: Unter welchen Bedingungen kann die Drittliga-Spielzeit zu Ende gebracht werden? Neben dem Infektionsschutz ist etwa zu klären, wie im Falle einer Ansteckung eines Profis mit dem Corona-Virus vorzugehen ist. Günther Gorenzel, Geschäftsführer Sport bei den Münchner Löwen, sieht seinen Klub laut der "Abendzeitung" gewappnet.

"Wir haben uns von Anfang an strenge Auflagen auferlegt", erklärt der 48-Jährige. "Der Verhaltenskatalog für die Spieler und das Trainerteam beginnt am Parkplatz und reguliert alles. Zudem begeben wir uns in einer Art Selbstquarantäne. Man kann die Spieler nicht anhalten, keinen Kontakt mehr mit ihren Frauen und Kindern zu halten. Aber sie verkehren nur mit ihrem engsten Umfeld." Gänzlich ausgeschlossen ist eine Infektion damit freilich nicht. Für Klarheit sollen "engmaschige Kontrollen" rund um die Drittliga-Partien sorgen. 

Gorenzel sieht "das einzig Positive an Corona"

Ein Problem könnte sich in Sachen Zuständigkeit ergeben. Denn die Deutungshoheit besitzen immer noch die örtlichen Gesundheitsbehörden. Gorenzel: "Ich will dem nicht vorgreifen, aber ich denke es ist logisch, dass weitere Personen ihrem Beruf nachgehen dürfen, wenn sie nicht infiziert sind. Was Hotels und Auswärtsfahrten anbelangt, gibt es einen wenig überraschenden Maßnahmenkatalog. Separate Essensmöglichkeiten sowie keinen bis fast keinen Kontakt mit dem Personal."

Die Ausführungen des 1860-Sportchefs zeigen: Es ist noch ein weiter Weg zu gehen, ehe die Drittliga-Kicker wieder auf dem Rasen stehen können. Immerhin, so der Österreicher, könne die Krise unter Umständen das angekratzte Image des Profifußballs aufpolieren: "Das ist vielleicht das einzig Positive an Corona – wenn man sieht, wie Fußballprofis momentan leben, dann glaube ich, dass das sehr stark als Vorbildwirkung herangezogen werden kann." 

   

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