Gouras: "Haben mit Mannheim noch eine Rechnung offen"
Im Interview mit liga3-online.de spricht Minos Gouras vom Aufstiegskandidaten 1. FC Saarbrücken über die heißumkämpften Aufstiegsplätze, die bevorstehenden hitzigen Derbys gegen die direkten Konkurrenten SV Waldhof Mannheim und 1. FC Kaiserslautern, das mögliche Trostpflaster 4. Platz und wie es für ihn ab Sommer weitergeht.
"Das sind wir unseren Fans und der ganzen Stadt schuldig"
liga3-online.de: Im vergangenen Spiel beim TSV 1860 München hat Ihre Mannschaft in der Nachspielzeit noch einen Zähler eingetütet. Wie groß ist durch diesen Punktgewinn noch die Hoffnung auf einen Aufstieg, Herr Gouras?
Minos Gouras: Durch den einen Zähler kurz vor Schluss sind wir noch voll im Rennen. Den Punkt nehmen wir gerne mit und können mit einem Unentschieden bei einem direkten Konkurrenten vor so einer hitzigen Kulisse mit 15.000 Zuschauern gut leben. Wir haben Moral bewiesen. Das stärkt unser Selbstvertrauen für den Endspurt.
Aktuell sind es fünf Punkte Rückstand auf den drittplatzierten Eintracht Braunschweig und sieben auf den direkten Aufstiegsplatz (aktuell 1. FC Kaiserslautern). Worauf wird es in den sechs verbliebenen Spielen ankommen, um am Ende der Saison unter den ersten drei zu landen?
Wir hatten bereits in der vergangenen Saison den Aufstieg verpasst, landeten am Ende auf dem fünften Platz. Diese Erfahrungen nehmen wir aber in diesem Jahr mit und versuchen, am Ende einen besseren Ausgang für uns zu erreichen. Wir haben jetzt zwei hitzige Derbys vor der Brust. Darauf liegt voll und ganz unser Fokus.
Der 1. FC Saarbrücken muss allerdings auch erst einmal seine Hausaufgaben erfüllen. Am Samstag ist der SV Waldhof Mannheim zu Gast. Nicht nur wegen der Tabellenkonstellation ein ganz Besonderes Duell, oder?
Wir freuen uns riesig auf das Duell gegen Mannheim. Dabei haben wir noch eine Rechnung aus dem Hinspiel offen, als wir 0:1 verloren haben. Wir wollen uns mit einem Sieg nicht nur eine gute Ausgangsposition für das Aufstiegsrennen erarbeiten, sondern auch Wiedergutmachung für das Hinspiel betreiben. Das sind wir unseren Fans und der ganzen Stadt schuldig.
Nach dem SV Waldhof steht mit dem Auswärtsspiel beim 1. FC Kaiserslautern der nächste Aufstiegskandidat auf dem Programm. Hättet ihr Euch ein leichteres Restprogramm gewünscht?
Wir nehmen die Aufgaben so wie sie kommen. Direkte Duelle heißt auch, dass wir selbst dafür sorgen können, dass Mannheim und Lautern Punkte liegen lassen. Wenn man bedenkt, dass der FCK am letzten Spieltag nicht im Einsatz ist, haben wir es in der eigenen Hand, das Rennen um die Aufstiegsplätze bis zum letzten Spieltag spannend zu gestalten.
"Unser Ziel ist der Aufstieg"
Aber alles der Reihe nach: Worauf wird es gegen den SV Waldhof ankommen, um den Platz als Sieger zu verlassen?
Wir wissen, wo der SV Waldhof Mannheim seine Stärken hat. Besonders in der Offensive verfügt Mannheim vor allem mit Joseph Boyamba und Marc Schnatterer über sehr viel Power. Wir haben zuletzt aber häufig bewiesen, dass wir uns zu keinem Zeitpunkt aufgeben und jederzeit alles dafür geben, noch irgendwie einen Treffer zu erzielen. Wenn wir das auch gegen Mannheim auf den Platz bringen, bin ich mir sicher, dass wir die Punkte zu Hause behalten können. Verstecken müssen wir uns auf jeden Fall nicht.
Im Landespokal war der 1. FC Saarbrücken zuletzt beim FC 08 Homburg (1:2) ausgeschieden. Wäre der vierte Platz und damit die Qualifikation für den DFB-Pokal ein Trost für den verpassten Aufstieg?
Unser Ziel ist der Aufstieg in die 2. Bundeliga. Wenn wir das erreichen, sind wir automatisch auch für den DFB-Pokal qualifiziert. Das wären dann zwei Fliegen mit einer Klatsche. Wenn es am Ende nur der vierte Platz wird, wird der eine oder andere Spieler sicherlich etwas enttäuscht sein, auch wenn wir dann mit dem Einzug in den DFB-Pokal etwas Großes erreicht hätten.
Durch Ihre Leistungen stehen Sie bei einigen Vereinen, darunter auch namhafte Zweitligisten, ganz oben auf dem Zettel. Wie gehen Sie damit um?
Ich denke, dass es keinen Spieler einfach so kalt lässt, wenn man mit solch großen Klubs in Verbindung gebracht wird. Das ist eines der größten Komplimente für meine Leistungen. Von daher bin ich sehr stolz darauf.
Ihr Vertrag in Saarbrücken endet im Sommer. Noch ist keine Entscheidung gefallen, wo es demnächst weitergeht. Wie ist der aktuelle Stand?
Das spielt derzeit keine Rolle. Was im Sommer passiert, wird auch erst am Ende der Saison entschieden. Ich fokussiere mich voll und ganz auf unseren Endspurt. Wir haben jetzt zwei tolle Derbys gegen den SV Waldhof Mannheim und beim 1. FC Kaiserslautern auf dem Programm. Da ist kein Platz für andere Überlegungen. Wir haben es in der eigenen Hand, den Aufstieg weiter voranzutreiben. Nur das zählt jetzt.
Wie sehr hängt Ihre persönliche Entscheidung davon ab, ob der FCS in die 2. Bundesliga aufsteigt?
Da spielen einige Faktoren eine Rolle. Sicherlich auch, in welcher Liga Saarbrücken demnächst vertreten sein wird. Aber wie gesagt: Das spielt derzeit keine Rolle!
Update: Wie die "Bild" meldet, soll Gouras zum SSV Jahn Regensburg wechseln