Grimaldi: ,,Ich denke, wir werden bis zum Schluss mit dabei sein"
Der deutsch-italienische Fußballer des VfL Osnabrück kam bisher in neunzehn Partien zum Einsatz, erzielte dabei zwei Tore und gab vier Vorlagen. Zuvor lief Adriano Grimaldi bereits im Trikot von Mainz, Düsseldorf und Sandhausen auf. Durch eine gute Ballbehauptung und seinem Durchsetzungsvermögen trägt der 21-Jährige und 1,88 m große Mittelstürmer einen nicht unbedeutenden Anteil am derzeitigen Erfolg der Lila-Weißen. liga3-online.de Redakteur Daniel Rynio sprach mit ihm im Interview über den bisherigen Saisonverlauf, sein Bundesliga-Debüt und die Konkurrenz im Kampf um den Aufstieg in die zweite Fußball-Bundesliga.
liga3-online.de: Adriano, mit 47 Punkten rangiert ihr an der Spitze der Liga, zusammen mit dem Karlsruher SC stellt ihr die sicherste Abwehrreihe und die letzte Niederlage im vergangenen September liegt nunmehr dreizehn Partien zurück. Wie zufrieden bist du mit dem bisherigen Verlauf der Saison?
Wenn man auf die Tabelle guckt, muss man zufrieden sein. Ich bin sehr zufrieden mit dem Verlauf der Spielzeit, die Mannschaft hat bisher richtig gut gearbeitet. Somit denke ich, dass wir auch zu Recht ganz oben stehen.
Der Zusammenhalt innerhalb der Mannschaft scheint außergewöhnlich gut zu sein. Wie würdest du die Gemeinschaft der Truppe beschreiben, was zeichnet sie besonders aus?
Ich denke, dass eine gute Stimmung im Team zum Erfolg beiträgt und die haben wir auf jeden Fall. Wir haben echte Typen in der Mannschaft, die sich jeden Tag freuen, miteinander arbeiten und trainieren zu können.
Bisher kamst du in neunzehn Begegnungen zum Einsatz – davon allerdings siebzehn Mal als Einwechselspieler. Wie definierst du deine eigene Rolle im Team?
Dadurch, dass ich so oft eingewechselt werde , denke ich, dass der Trainer mir vertraut. Wenn ich reinkomme, will ich etwas bewegen. Egal ob ich selber ein Tor mache, eine Vorlage gebe oder einfach nur einen Impuls setze. Ich will einfach dazu beitragen, dass wir als Team im Spiel noch einmal einen Schub bekommen.
Im Sommer bist du mit dem SV Sandhausen in die zweite Bundesliga aufstiegen. Strebst du dieses Ziel auch mit dem VfL an?
Ich denke, wenn man den bisherigen Saisonverlauf sieht, kann man schon mal daran denken. Unser Ziel ist aber, erst einmal jedes Spiel erfolgreich zu gestalten. Was am Ende dabei herauskommt werden wir sehen.
Sportlich und vor allem auch finanziell gesehen wäre die Rückkehr in die 2. Bundesliga ein riesen Erfolg. Wird intern bereits über dieses Ziel geredet oder bleibt man bei diesem Thema noch zurückhaltend?
Das ist bei uns kein Thema.
Seit 2008 hast du bei sechs verschiedenen Vereinen gekickt. An welche Station hast du schöne und an welche eher weniger gute Erinnerungen?
Ich habe an jede Station gute und auch schlechte Erinnerungen, das ist ganz normal in der Laufbahn eines Fußballers. An den guten sollte man festhalten und die schlechten nutze ich, darüber nachzudenken, um es beim nächsten Mal besser zu machen.
Trainieren durftest du bereits unter den Erstligatrainern Thomas Tuchel (Mainz 05) und Norbert Meier (Fortuna Düsseldorf). Wie waren die Erfahrungen, was konntest du an Impulsen für deine Karriere mitnehmen?
Die Erfahrungen waren sehr gut bei beiden Trainern. Es hat viel Spaß gemacht, mit ihnen zusammenzuarbeiten und ich konnte in der kurzen Zeit einiges lernen, auch wenn ich bei beiden nur etwa ein halbes Jahr gespielt habe. Sie haben mich dahin gebracht, wo ich jetzt bin.
Kannst du dich an den 12. September 2009 erinnern?
(überlegt) Ja, kann ich. Es war mein Bundesliga-Debüt gegen Hertha BSC Berlin. Ich wurde in der 70. Minute eingewechselt, habe einfach drauf losgespielt und einen Elfmeter herausgeholt, der zum 2:1-Heimsieg führte.
Wie sehr hat die Mannschaft die Debatte um die letztendlich beschlossene Ausgliederung belastet?
Sehr gering. Wir haben uns eigentlich wenig mit der Thematik beschäftigt, da wir das nicht beeinflussen können. Das einzige, worauf wir einwirken können, ist das, was auf dem Platz passiert. Und das haben wir im Endeffekt auch gut gemacht.
Es wird nahezu an jedem Spieltag deutlich, wie ausgeglichen die Liga ist. Welche Mannschaften zählst du zu den stärksten Konkurrenten im Kampf um den Aufstieg?
Der Karlsruher SC ist meiner Meinung nach ganz vorne. Auch Bielefeld und Münster werden oben bleiben und weiter kämpfen und auch Unterhaching wird noch einmal kommen, um ein bisschen an der Spitze zu kratzen. Ich denke aber, dass wir auch dabei sein werden.
Jede Woche unterstützen euch die zahlreichen Anhänger des VfL, ob Zuhause oder bei den Auswärtspartien. Holen vielleicht insbesondere bei den Heimspielen die Fans die letzten Prozent aus euch heraus?
Auf jeden Fall, gerade bei den Heimspielen sind sie das ganze Spiel über immer da und treiben uns nach vorn. Vor allem, wenn es in den letzten Minuten nochmal richtig heiß wird, falls es z.B. Unentschieden steht, pushen uns die Fans noch mal. Es macht Spaß, vor solchen Fans zu spielen, die so hinter uns stehen!
Was machst du in der Freizeit, wenn du mal nicht auf dem Fußballplatz stehst?
Ich unternehme viel mit meinen Manschaftskollegen, gehe mit ihnen essen, ins Kino und an freien Tagen fahre ich nach Hause zu meiner Frau.
Was wünscht du dir für das Jahr 2013?
Das wir alle gesund bleiben, alle so bleiben wie wir sind und wir am Ende das bestmögliche Ergebnis aus der Liga herausholen.
Adriano, vielen Dank für das Interview!
FOTO: Flohre Fotografie