Grodowski im Interview: "Wollen weiter auf Erfolgswelle schwimmen"
Im Interview mit liga3-online.de spricht Münsters Torjäger Joel Grodowski über die Top-Form des SC Preußen, die persönliche Torserie, seinen derzeitigen Gesundheitszustand und die kommende Aufgabe bei Waldhof Mannheim.
"Möchte am Saisonende vor Verl stehen"
liga3-online.de: Preußen Münster befindet sich in der 3. Liga bereits seit November im Aufwärtstrend. Nur eines der letzten neun Spiele wurde verloren. Warum läuft es aktuell so gut, Herr Grodowski?
Joel Grodowski: Zunächst einmal sind wir eine Heimmacht. Wir haben auch dank der fantastischen Unterstützung unserer Fans zuhause erst ein Spiel verloren. Außerdem haben wir einen starken Teamspirit – jeder gönnt dem anderen Erfolg und Tore. Auf der Bank ist niemand stinkig, weil er nicht spielt, sondern auch dort gibt jeder sein Bestes, um zu supporten. Das macht unsere Mannschaft aus und trägt zu unserem sportlichen Erfolg bei.
Das Resultat: Platz zehn und 32 Punkte! Wie bewerten Sie die aktuelle Tabellenlage?
Es ist wie immer in der 3. Liga sehr eng. Zwei Siege oder Niederlagen hintereinander können alles verändern. Daher macht es für uns nur Sinn, Woche für Woche den vollen Fokus auf das aktuelle Spiel zu lenken und uns nicht zu sehr mit anderen Dingen zu beschäftigen. Wir sind froh über die Momentaufnahme, wissen sie aber zu bewerten.
Ihr Ex-Klub SC Verl mischt oben mit. Wie beobachten Sie das aus der Ferne – gibt es noch Kontakt zu Ihren Ex-Mitspielern?
Auf jeden Fall – nach unserem Spiel gegen Verl haben wir uns zusammengesetzt und gequatscht. Die Jungs gönnen mir meinen aktuellen Erfolg mit Münster – und andersherum gönne ich Verl die bisher starke Saison. Der Verein leistet eine hervorragende Arbeit und hat sich den Erfolg verdient. Aber wir möchten definitiv am Saisonende vor Verl stehen! (lacht)
Schielen Sie mit dem SC Preußen auch noch nach oben – schließlich haben Sie ein Spiel weniger auf dem Konto.
Wir sollten uns nicht zu sehr mit der Tabelle beschäftigen. Einige Teams von unten punkten derzeit auch regelmäßig, niemand setzt sich so richtig ab. Wir müssen weiter alles geben, um unsere gute Ausgangslage nicht herzuschenken, und werden sehen, was schlussendlich möglich ist.
Einsatz gegen Mannheim noch offen
Auch für Sie persönlich läuft es. Mit neun Toren sind Sie nach Malik Batmaz zweitbester Torschütze im Team, bei Ihren zurückliegenden acht Einsätzen gelangen Ihnen sieben Tore. Was ist der Grund für Ihren derzeitigen Lauf?
Unser temporeicher Spielstil mit vielen Umschaltmomenten passt sehr gut zu mir. Außerdem vertraut mir das Team – meine Mitspieler suchen mich häufig in Offensivsituationen. Hinzu kommt, dass ich meine Chancenverwertung verbessert habe.
Zuletzt gegen Rot-Weiss Essen fehlten Sie krankheitsbedingt (Scharlach) im Kader. Wie geht es Ihnen?
Ich bin noch etwas krank und nehme Antibiotikum. Es entscheidet sich erst kurz vor dem nächsten Spiel bei Waldhof Mannheim, ob ich dabei sein kann. Aber unabhängig von meinem Einsatz bin ich optimistisch, dass wir den nächsten Sieg holen werden. Dann sorgen eben andere für Tore.
Was erwarten Sie am Sonntag in Mannheim für eine Partie?
Der SV Waldhof ist heimstark, hat eine enorme Qualität im Team und großartige Fans im Rücken. Es wird sehr schwer für uns, hoffen daher auch auf eine große Unterstützung unserer Anhänger. Wir wollen definitiv punkten und weiter auf der Erfolgswelle schwimmen. Wie sage ich immer: Münster lebt und der Adler muss weiter fliegen! (lacht)
Zuletzt trafen Sie viermal in Folge je einmal. Setzt sich diese Serie fort?
Ich hoffe es. Die krankheitsbedingte Pause kommt sicher zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Ich möchte so bald wie möglich meine starke Form bestätigen und an die letzten Spiele anknüpfen. Aber mir ist klar, dass eine solche Serie mit Toren in der 3. Liga nur schwer auszubauen ist. Früher mit 19 Jahren in der Kreisliga war das einfacher – da habe ich so gut wie jedes Spiel getroffen. (lacht)