Großer Kampf & starke Abwehr: Die Gründe für den Jahn-Sieg
Jahn Regensburg konnte eine erfolgreiche Rückkehr in die 3. Liga feiern. Mit einem verdienten 2:0 gewann der SSV gegen Hansa Rostock, wie schon im Relegations-Rückspiel gegen Wolfsburg II waren Andreas Geipl per Strafstoß und Kolja Pusch die Torschützen. Es war kein schönes Spiel, aber ein spannendes. Und beide Tore fielen nach Standardsituationen, die gegen den FCH am Ende den Unterschied ausmachten. liga3-online.de analysiert die Gründe für den Auftaktsieg.
Richtiger Einsatz
"Wir wollten unbedingt gewinnen, wir haben alle sehr, sehr viel investiert in dieses Spiel“, freute sich Not-Innenverteidiger Marvin Knoll nach der Partie, "ich hatte das Gefühl, dass wir den Sieg auch ein bisschen mehr wollten.“ Die Jahnelf legte gegen Rostock die richtige Einstellung an den Tag, präsentierte sich kämpferisch und ging keinem Zweikampf aus dem Weg. Vor allem für Knoll war hundertprozentiger Einsatz der einzige Weg, um als Mittelfeldspieler einen gelernten Innenverteidiger gleichwertig ersetzen zu können. Regensburg lief immer den einen Meter mehr, war bereit alles zu geben und hatte so unterm Strich die besseren Gelegenheiten.
Sichere Defensive
Zu viele Gegentore. Der Hauptgrund für das Tief der Jahnelf in der vergangenen Saison machte der damals neue Trainer Heiko Herrlich schnell aus und arbeitete daran – mit Erfolg. Eine sichere Defensive sollte auch in der 3. Liga die Voraussetzung für den Klassenerhalt sein, aber gerade dieser Mannschaftsteil bereitete dem Jahn-Trainer vor der Partie große Sorgen, da vier von fünf Innenverteidigern ausfielen. Neben Kapitän Markus Palionis musste also Knoll auflaufen. Aber der machte seine Sache gut, zusammen mit einem starken Palionis ließ er mit Ausnahme seines Fehlers in der 87. Minute nahezu nichts zu. "Es gehört auch dazu, dass man mal aufs Tor schießt“, bemängelte Hansa-Coach Christian Brand anschließend seine Offensivkräfte. Ein Lob an die Verteidigung des SSV Jahn.
Die Standards
Beide Trainer waren sich nach dem Spiel einig, welcher Art der Auftakt war. "Das war eigentlich ein typisches 0:0-Spiel“, erklärte Brand, was auch sein Gegenüber bestätigte: "Ohne Elfmeter wäre es beim 0:0 geblieben“, so Heiko Herrlich. Den Unterschied machten am Ende also die Standardsituationen. Der Jahn erzielte das 1:0 per Foulelfmeter (51.), das 2:0 durch einen direkt verwandelten Freistoß aus 30 Metern (64.). Beide ruhende Bälle wurden im Übrigen von Kolja Pusch herausgeholt – die Nummer 20 des Jahn wurde als „Unterschiedsspieler“ betitelt und wurde dem am ersten Spieltag auch gerecht. Brand haderte: "Regensburg hat unsere Fehler bestraft.“
Herrlich: "Die Saison ist ein Marathon“
Hinten sicher gestanden, immer mit vollem Einsatz gespielt und in den entscheidenden Momenten da gewesen: Das brachte den SSV am Ende auf die verdiente Siegerstraße, machte den Unterschied zu Hansa Rostock aus. Ein richtungsweisendes Spiel der Regensburger, denn das ist auch der Schlüssel zum Klassenerhalt. Der Jahn wird die Liga nicht mit schönem Offensivfußball und Tiki-Taka halten, sondern nur durch harte Arbeit und Effizienz. "Die Saison ist ein Marathon von 38 Kilometern“, verglich Herrlich nach dem Spiel passend, "und der erste ist absolviert. Jetzt warten noch weitere 37 Kilometer auf uns.“