Große Enttäuschung bei Zapel: "Geht mir tierisch auf die Hölzer"
Eine Niederlage in der Nachspielzeit ist wohl die bitterste Erfahrung, die man auf dem Platz machen kann – und doch passte das Geschehen in den Augen von Trainer Oliver Zapel genau ins Bild. Seine SG Sonnenhof Großaspach verlor in letzter Sekunde gegen Magdeburg, was die Mannschaft wieder einmal um den verdienten Lohn brachte.
Zapel kann Mannschaft nichts vorwerfen
"Es passt, leider Gottes, genau in unsere Situation", sagte SGS-Coach Oliver Zapel nach dem Abpfiff der 1:2-Niederlage seiner Mannschaft am Mikrofon von "Magenta Sport". Dem 51-Jährigen war die Enttäuschung anzusehen, die Worte waren ruhig, langsam und auch traurig. "Schlimmer kann es uns ja nicht treffen, als auf diese Art und Weise. In der Nachspielzeit so ein Tor zu fangen. Aus einer Situation heraus, die absolut vermeidbar war", ärgerte sich der Fußballlehrer, nachdem Christian Beck freistehend vor dem Kasten in letzter Sekunde nach einem Standard traf. Zapel bedient: "Da fehlen einem irgendwann die Worte."
Seiner Mannschaft könne er – wieder einmal – keinen Vorwurf für das Geschehen machen: "Sie hat sich in das Spiel reingebissen, war richtig gut drin und kriegt dann ein ganz komisches Tor." Danach sei man gut aus der Pause gekommen, glich aus und hätte das Spiel selbst drehen können. "Bei uns geht der Standard nicht rein und so ein Beck ledert das Ding dann in den Winkel. Das ist eine Katastrophe", sah Zapel das große Manko bei der SGS aber in der Chancenverwertung. Und ziemlich sicher war er sich auch: "Sofern es irgendetwas wie einen Fußballgott gibt, hat er sich ziemlich lange nicht in Aspach sehen lassen. So langsam nimmt das hier Formen an, die schmerzen richtig."
"Es tut mir Leid für alle"
Psychisch sei seine Mannschaft angeschlagen, die Blockade im Kopf konnte und wollte Zapel nicht abstreiten. Aber der Übungsleiter zeigte sich auch kämpferisch: "Wir gehen unseren Weg weiter. Es ist nicht so, dass wir hier an die Wand gespielt werden oder wir frustriert sein müssen, weil wir sportlich nicht mithalten können." Ob der Ausgang des Spiels nun verdient war oder nicht, das spielte für Zapel keine Rolle mehr. Das daraus folgende Gefühl blieb aber: "Wenn man da im Kreis steht und in die Gesichter seiner Spieler gucken muss, in der viele Fragezeichen zu erkennen sind. Wieso und weshalb es uns wieder auf brutale Weise erwischt hat."
Nun muss sich der 51-Jährige erneut der Ursachenforschung widmen, denn die 1:2-Niederlage gegen Magdeburg war bereits die dritte in Folge. Fünf Punkte ist das rettende Ufer inzwischen entfernt. "Es hätte sich auch keiner gewundert, wenn wir jetzt hier säßen und das Spiel zu unseren Gunsten ausgegangen wäre", nahm Zapel das Positive aus der Partie mit. Nämlich, dass seine Mannschaft die spielerische Reaktion zeigte. Der Plan des Fußballlehrers wäre beinahe aufgegangen: "Unser Plan geht ganz häufig fast auf, aber eben nur fast. Das geht mir tierisch auf die Hölzer. Es tut mir Leid für alle." Bis zur Winterpause muss die SGS noch gegen 1860, Jena und Duisburg ran und wird den Abstand zu den Nicht-Abstiegsrängen verkürzen wollen.