Großveranstaltungen bis 31.10. verboten – Ausnahmen möglich
Rückschlag für die Fans und Vereine, die mit Beginn der neuen Saison auf gut gefüllte Stadien gehofft hatten: Das Verbot von Großveranstaltungen wurde bis Ende Oktober verlängert – darauf einigten sich Bund und Länder bei einem Treffen am Mittwoch. Es sind aber Ausnahmen möglich.
Reduzierte Besucherzahl?
Bislang gilt das Verbot von Großveranstaltungen bis Ende August, nun bleibt es – mit Ausnahmen – für zwei weitere Monate bestehen. Damit ist fraglich, ob Fans mit Beginn der kommenden Saison, die im September starten könnte, wieder in die Stadien dürfen. Einen Hoffnungsschimmer gibt es aber. Wie Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet sagte, könnten auch schon vor Oktober wieder "größere Veranstaltungen" durchgeführt werden, "wenn zum Beispiel rückverfolgbar ist, wer wo gesessen hat". Auch die Einhaltung der Hygieneregelungen müsste sichergestellt werden.
Nicht ausgeschlossen also, dass Spiele zunächst vor reduzierter Besucherzahl stattfinden könnten. In diese Richtung hatte sich zuletzt auch Bundesinnenminister Horst Seehofer geäußert: "Ich habe schon die Zuversicht im Herzen, dass wir in der neuen Saison nach und nach wieder Publikum zulassen können." Zwar "nicht sofort" und nicht wie vor der Corona-Pandemie, "aber mit reduzierten Zuschauerzahlen und so, dass die Abstände zwischen den Stadionbesuchern eingehalten werden", so Seehofer. Der CSU-Politiker kündigt an, "kluge Lösungen" finden zu wollen, "bei denen wir Lebensfreude und Infektionsschutz miteinander vereinen." Wie viele Zuschauer bei einem Saisonstart im September möglicherweise in die Stadien kommen dürften, ist aber noch völlig offen. Zunächst wird wohl ein Konzept erstellt werden müssen, wie die Hygieneregelungen eingehalten werden können.
Saisonstart ohne Fans "nicht akzeptable Katastrophe"
Klar ist hingegen: Ein Saisonstart gänzlich ohne Fans ist für viele Vereine und Fans nicht hinnehmbar. Hansa-Boss Robert Marien sprach am Dienstag davon, dass Geisterspiele auch über die Saison hinaus eine "emotionale und nicht akzeptable Katastrophe" wären. Daher kündigte Hansa an, alles Nötige tun zu wollen, "damit Fans wieder in die Stadien kommen können!" In der Tat wären Spiele unter Ausschluss der Öffentlichkeit auch zu Beginn der kommenden Saison vor allem aus wirtschaftlicher Sicht ein schwerer Schlag für die Drittligisten, die auf die Erlöse aus den Ticketverkäufen angewiesen sind.
Wie es nun weitergeht und wann wieder vor vollen Stadien gespielt werden kann, ist unklar. Kritiker führen an, dass die geringe Zahl aktiver Corona-Fälle in Deutschland (knapp 5.000) keine derart strengen Beschränkungen nötig machen würde. Bund und Länder wollen aber offenbar verhindern, dass es zu einer zweiten Infektionswelle kommt.