"Habe mit mir gehadert": Bär wird dennoch Aues Matchwinner

Durch den 2:1-Sieg bei 1860 untermauerte Erzgebirge Aue seinen starken Saisonstart. Mann des Tages war – selbstredend – Marcel Bär, der in seiner alten Heimat zu Höchstform auflief und zudem seinen ersten Saisontreffer erzielte.

Aue betreibt "viel Aufwand" und belohnt sich spät

Vor und natürlich auch nach dem 2:1-Sieg des FC Erzgebirge Aue bei den Münchner Löwen stand ein Mann besonders im Fokus – Marcel Bär. Vor dem Spiel, weil er zwei Jahre für 1860 die Fußballschuhe geschnürt hatte und erst im Sommer nach Aue gewechselt war. Nach dem Spiel, weil er seine Ex-Kollegen mit einem Tor und einer Vorlage in den Schlussminuten quasi im Alleingang den Gnadenstoß verpasste. Erst war es eine technisch feine Direktabnahme in der 85. Minute und nur zwei Zeigerumdrehungen später ein verunglückter Schuss, der als Vorlage für Maximilian Thiel fungierte, der dann artistisch den Sieg eintütete.

Freudestrahlend – und doch jederzeit mit dem nötigen Respekt für seinen alten Verein und dessen Fans – stand der 31-jährige Bär nach dem Spiel Rede und Antwort und übte sich dabei in Bescheidenheit: "Ich bin absolut happy und stolz auf die Mannschaft, dass wir das Spiel noch gebogen haben. Wir haben erst einige Chancen liegen gelassen. In der Halbzeit habe ich mit mir gehadert, weil es konnte ja nicht sein, dass ich so viel Aufwand betreibe und es einfach nicht klappen möchte. Die Mitspieler haben mich aber aufgemuntert. Irgendwann platzt der Knoten dann halt," gab er zu Protokoll.

"Wenn du hier einknickt, kriegst du das zweite und dritte Tor"

Auf die Frage, was das Geheimrezept der Erzgebirger sei, dass sie nun schon zum wiederholten Male in der noch jungen Saison in den Schlussminuten den Lucky Punch setzen, wusste Bär ziemlich genau, woran es lag: "Wir glauben immer an uns. Ich denke, es ist einfach harte Arbeit über die 90 Minuten. Wenn die Mannschaft einknickt, kriegst du hier das zweite und dritte Tor. Das hat die Mannschaft nicht getan. Ich denke, so ab der 65./70. Minute hat man gemerkt, dass wir immer weiter Druck machen und für den Aufwand haben wir uns dann im Endeffekt belohnt." Kurios war kurz danach der Siegtreffer der Auer. Eine Hereingabe von rechts traf Bär so gar nicht, der Ball "springt aber komisch auf und was Maxi dann macht, ist überragend", so der Mann des Tages.

Für Trainer Pavel Dotchev war indes nicht überraschend, dass seine Mannschaft aktuell viele Spiele spät dreht: "Wenn du fit bist, dann hast du auch mentale Stärke, dann bist du auch mental stabil." Entscheidend für den Deutsch-Bulgaren war die Spielweise seines Teams: "Viele Mannschaften müssen gegen uns brutal gegen den Ball arbeiten. Und wir müssen geduldig bleiben. Wir müssen sozusagen den Gegner weichklopfen, um sie zu schlagen." Das klappte bislang mit Erfolg. Mit elf Punkten nach fünf Spielen grüßt Aue von Platz zwei. Nach der Länderspielpause stehen dann zwei Ost-Derbys an. Erst kommt der Hallesche FC ins Erzgebirge, und die Woche darauf geht es zum Spitzenspiel nach Dresden.

   

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