Haching-Frust: "Selten erlebt, so viel auf die Fresse zu kriegen"
Durch die 2:3-Niederlage beim VfB Stuttgart II ist die SpVgg Unterhaching nun seit zehn Spielen sieglos und weiterhin Tabellenvorletzter. Der Frust ist groß, gleichwohl sprach Trainer Marc Unterberger sowohl seiner Mannschaft als auch den mitgereisten Fans ein Lob aus.
"Darf uns in der aktuellen Situation nicht passieren"
Für gewöhnlich löst ein Doppelpack durchaus Freude bei einem Spieler aus. Dass das bei Simon Skarlatidis am Sonntagabend nicht der Fall war, war angesichts der neuerlichen Niederlage mehr als verständlich. "Ich habe selten so eine Saison erlebt, in der man so viel auf die Fresse kriegt wie wir", fand der 33-Jährige im Interview mit "MagentaSport" deutliche Worte. "Wir zahlen derzeit viel Lehrgeld für blöde Fehler." So ließen sich die Hachinger vor dem 1:2 eiskalt auskontern (58.). Und das, nachdem sie unmittelbar zuvor per Elfmeter den Ausgleich (56.) nach dem frühen Rückstand (10.) erzielt hatten.
"Nach dem 1:1 habe ich gedacht, dass wir zurückkommen, doch dann kriegen wir wieder einen Schlag in die Fresse", ärgerte sich auch Trainer Marc Unterberger. Nur zwei Minuten nach dem erneuten Gegentreffer kam Haching dann zwar erneut zum Ausgleich (60.), kassierte kurz vor Schluss aber das 2:3 (80.). "Es hat wieder nicht sollen sein. Dass wir uns zwei Eiertore reinhauen, ist höchst bitter und darf uns in der aktuellen Situation eigentlich nicht passieren. Ein Unentschieden wäre gerecht gewesen", meinte Hachings Coach.
Lob an die Mannschaft und die Fans
Seiner Mannschaft sprach er trotz der sechsten Niederlage aber ein "Riesenkompliment" dafür aus, "wie sie gefightet hat. Das spiegelt nicht den letzten Tabellenplatz wider". Das Team sei "absolut intakt und lebt. Was fehlt, sind die Ergebnisse", so der 35-Jährige. Auch Skarlatidis sprach von einer "unfassbaren Mentalität" seiner Mitspieler, die "immer weiter machen" würden. "Wir hoffen, dass wir den Fußballgott wieder auf unsere Seite ziehen und wir uns das erarbeiten, dass wir die Spiele gewinnen." Das gehe nur über den Zusammenhalt. "Ich hoffe, dass wir so aus der Scheiße rauskommen."
Die mitgereisten Fans lebten den Zusammenhalt bereits vor und bauten das Team nach Spielende wieder auf. "Ich habe am Zaun nicht ein negatives Wort gehört. Das ist nach zehn Spielen ohne Sieg nicht normal", lobte Unterberger. Er habe den Anhängern gesagt, dass er ihnen nicht versprechen könne, "wann wir das nächste Mal gewinnen. Aber ich kann ihnen versprechen, dass ich morgen um 8 Uhr wieder im Büro bin und alles für Haching gebe". Sorgen um seinen Job muss sich der 35-Jährige nach dem deutlichen Bekenntnis von Präsident Manfred Schwabl in der vergangenen Woche nicht machen, dennoch müssen nach der Länderspielpause gegen Wehen Wiesbaden unbedingt drei Punkte her, um das rettende Ufer (derzeit drei Punkte entfernt) nicht aus den Augen zu verlieren. Zuvor sind die Vorstädter am kommenden Samstag noch im Landespokal bei 1860 München gefordert.