Haching-Pleite gegen Paderborn: Premiere und Realismus

Im Spitzenspiel des 16. Spieltags musste sich die SpVgg Unterhaching dem Tabellenführer Paderborn geschlagen geben. Am Ende hieß es 0:3, dabei konnte Unterhaching die Partie lange offen gestalten. Es war die fehlende Cleverness in der Verteidigung und beim Verwerten eigener Chancen, die den Unterschied zwischen dem Fünften und dem Ersten verdeutlichte. 

Der feine Unterschied

Nicht wenige Unterhachinger dürften sich nach dem Abpfiff die Frage gestellt haben, wie die Partie wohl gelaufen wäre, wenn Finn Porath oder Stephan Hain die Spielvereinigung schon nach fünf Minuten in Führung gebracht hätten. Es blieb beim Konjunktiv, denn beide schossen nacheinander je ein Paderborner Abwehr-Bein an, die Chance war dahin. Effektiver waren die Gäste, die mit ihrer ersten Chance direkt die Führung durch Ritter erzielten (11.), zuvor hatte Hachings Josef Welzmüller eine Flanke direkt in den Lauf des Torschützen geköpft. "Drei Gegentore sind katastrophal, da muss sich jeder in der Defensive hinterfragen", sagte Welzmüller dem "Münchner Merkur". "Wenn Spieler dreimal alleine vor dem Tor stehen, sind das Abwehrfehler."

"Das ist noch nie vorgekommen"

Und in diesem Stil ging es im zweiten Durchgang weiter. Unterhachings Sascha Bigalke setzte einen Freistoß an den Pfosten, den Abpraller brachte Hain nicht im Tor unter (63.). Und Paderborn nutzte beinahe jede Chance, das war der feine Unterschied: Erst traf Ritter selbst per Kopf (66.), dann bediente er Bertels – 3:0 (69.). "Paderborn hat uns über die komplette Spielzeit gezeigt, wo wir noch Luft nach oben haben. Wir haben nach einer halben Stunde den Schwanz eingezogen und mussten einen Gang zurückschalten", sagte Trainer Claus Schromm auf der Pressekonferenz nach dem Spiel. "Das ist noch nie vorgekommen."

Unterhachinger Realismus

Es war ein Dämpfer für Unterhaching – zumindest in der überregionalen Wahrnehmung. Rund um den Verein ist man sich zwar darüber einig, dass ein Verein wie die Spielvereinigung nicht ewig in dieser 3. Liga bleiben darf, man dürfte aber schon vor diesem Spiel geahnt haben, dass es in diesem Jahr noch nicht für ganz oben reichen wird. So zumindest lassen sich die Aussagen von Kapitän Welzmüller deuten: "Es ist nicht unser Anspruch, oben zu stehen und uns zurückzulehnen, wichtig ist das Punktepolster nach unten." Und das stimmt ja, satte 14 Punkte trennen Haching vom ersten Abstiegsplatz.

   

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