Haching-Trainer Arie van Lent: "Für Naivität bestraft worden"
Trotz eines 3:1-Vorsprungs bis zur 85. Minute musste sich die SpVgg Unterhaching am Dienstagabend nach einer wilden Schlussphase dem SC Verl noch mit 3:4 geschlagen geben. Was Haching-Trainer Arie van Lent als Ursache für die Pleite ausmachte.
"Das ist grob fahrlässig"
Das Auftreten von Arie van Lent passte so gar nicht zu dem, wie ein Außenstehender die Gemütslage des 50-Jährigen eingeschätzt hätte. Mehrfach musste der Trainer der SpVgg Unterhaching am Mikrofon von "MagentaSport" lachen. Wahrscheinlich gehörte dieses Verhalten aber auch einfach zur Strategie der Frustbewältigung des Niederländers. Schließlich hatte seine Mannschaft kurz zuvor in einer ereignisreichen Schlussphase mit 3:4 gegen den SC Verl verloren, obwohl sie bis zur 85. Minute noch mit 3:1 geführt hatte.
"Das ist bitter", bezeichnete van Lent den Spielausgang, der bis kurz vor Schluss sicherlich von niemandem so herbeigeahnt worden war. Doch binnen fünf Minuten hatten Kasim Rabihic (85.), Hachings Kapitän Markus Schwabl mit einem Eigentor (88.) und Berkan Taz (90.) das Spiel noch zugunsten der Gäste gedreht. "Wir sind bestraft worden für die Naivität", so van Lent. Ihn wurmte, dass sein Team "wie der sichere Sieger" ausgesehen hätte, doch die "zwei, drei richtig gute Möglichkeiten" zum 4:1 und damit zur Vorentscheidung nicht genutzt hätte. "Das haben wir richtig schlecht zu Ende gespielt. Das ist grob fahrlässig."
Verl verdienter Sieger
Van Lent, der beiden Mannschaften "ein sehr gutes Spiel" attestierte, sagte, dass trotz der späten Verler Tore der Sieg verdient gewesen sei. "So ist es, wenn der Gegner noch drei Tore aufholt. Wir waren am Ende gar nicht mehr am Mann. Nach dem 3:3 muss man wenigstens dafür sorgen, dass man den Punkt behält", war er mit der Leistung seiner Spieler am Ende nicht mehr zufrieden.
Dabei hatte sein Team einen ersten Rückschlag noch gut weggesteckt. Die Hachinger Führung durch Lasse Jürgensens Eigentor (41.) hatte Lars Ritzka praktisch mit dem Schlusspfiff des ersten Durchgans ausgeglichen. Die Rand-Münchener erholten sich jedoch davon, gingen durch Patrick Hasenhüttl (58.) in Führung. Den Vorsprung hatte Moritz Heinrich (75.) sogar noch ausgebaut. Zehn Minuten später hatte der Mittelfeldspieler nach Zuspiel von Max Dombrowka dann jedoch das 4:1 verpasst. Und dann kam die großer Verler Aufholjagd.