Hachings Markus Schwabl: "Uns erwartet in Osnabrück ein Brett"

Im Interview mit liga3-online.de spricht Unterhachings Kapitän Markus Schwabl über den Saisonstart, die Zuschauerrolle der SpVgg im DFB-Pokal, die kommende Partie beim VfL Osnabrück und seine Doppelfunktion als Kapitän und Sportlicher Leiter.

"Sind nicht in Panik verfallen"

liga3-online.de: Ein Sieg, eine Niederlage: Wie bewerten Sie den Saisonauftakt der SpVgg Unterhaching, Herr Schwabl?

Markus Schwabl: Wir sind insgesamt zufrieden. Das 0:3 zum Start bei der U23 von Borussia Dortmund war sicher alles andere als gut. Aber das Ergebnis trügt etwas. Wir waren lange näher dran am Führungstreffer, am Ende wurde es etwas zu deutlich. Daher haben wir das Ergebnis auch realistisch eingeordnet und sind nicht in Panik verfallen.

Das hat auch der folgende 2:1-Erfolg gegen den FC Ingolstadt gezeigt.

Absolut. Es war sehr wichtig, mit unserem neu zusammengestellten Team schnell ein Erfolgserlebnis einzufahren.

In der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals waren zwölf Drittligisten dabei – die SpVgg Unterhaching musste zuschauen. Wie schmerzhaft war das?

Schon sehr. In erster Linie fehlen uns durch die verpasste Qualifikation für den DFB-Pokal wichtige Einnahmen. Aber auch aus sportlicher Sicht ist es schade, nicht dabei zu sein. Schließlich haben wir als Verein in der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals häufig gut ausgesehen. Und Pokalspiele gegen höherklassige Klubs sind für jeden Spieler immer ein besonderes Erlebnis.

Umso motivierter sind Sie dann sicher jetzt, den Landespokal in Bayern wieder zu gewinnen und am DFB-Pokal 2025/26 teilzunehmen.

Klar. Durch die ersten Runden sind wir bisher souverän marschiert, aber am 4. September beim FC Deisenhofen aus der Bayernliga erwartet uns nun ein deutlich schwierigerer Gegner. Wir werden kein Team auf die leichte Schulter nehmen und – genau wie in jeder Partie in der 3. Liga – voll fokussiert sein.

 

Sportdirektor-Job als "berufliche Zukunft"

In der 3. Liga geht es am Samstag beim Zweitliga-Absteiger VfL Osnabrück weiter. Wie schätzen Sie den Gegner ein?

Osnabrück steht zwar noch ohne Punkte und Tore da. Aber nach einem Abstieg empfinde ich eine gewisse Anlaufzeit als normal. Wir sind nicht blauäugig und wissen, dass der Kader des VfL zu den besten der 3. Liga zählt. Außerdem sind Spiele an der Bremer Brücke, in der eine fantastische Stimmung herrscht, immer schwierig. Uns erwartet am Samstag ein absolutes Brett.

Danach folgen Spiele gegen Rot-Weiss Essen, 1. FC Saarbrücken, Erzgebirge Aue, Hansa Rostock und den SV Sandhausen. Ein knackiges Programm, oder?

Diese Liste könnten Sie aber auch bis zum letzten Spieltag weiterführen. Jedes Spiel in der 3. Liga ist schwer. Allerdings ist auch jeder Gegner schlagbar. Das haben wir gegen ein Top-Team – wie Ingolstadt es ist – bereits bewiesen.

Sie haben bei der Spvgg Unterhaching eine große Verantwortung, sind nicht bloß Kapitän, sondern auch Sportlicher Leiter. Wie gehen Sie damit um – und wie ist es zeitlich miteinander vereinbar?

Es ist viel Organisationsarbeit notwendig, um allem und allen gerecht werden zu können. Ich habe ja auch eine Familie zuhause, die mich hin und wieder mal sehen möchte. (lacht) Der Aufwand ist schon sehr groß – manchmal sind es 100 Stunden, die ich in einer Woche für den Verein investiere. Aber es macht mir Spaß und ich lerne viel. Am schönsten ist, dass jeder Tag anders ist und mir der Job regelmäßig Abwechslung bietet. Ich helfe auch immer mal da, wo es brennt. Auch Trikots habe ich schon selbst beflockt.

Perspektivisch können Sie sich also vorstellen, nur noch in die Rolle des Sportlichen Leiters zu schlüpfen?

Absolut. Mit dieser Intention habe ich die Rolle vor anderthalb Jahren übernommen. Ich weiß, dass die Fußballbranche kein Wunschkonzert ist. Aber ich sehe in dieser Position auf jeden Fall meine berufliche Zukunft.

   

Das könnte Sie auch interessieren

Auch interessant

Back to top button