"Hälfte des Eigenkapitals in Gefahr": SGD rechnet mit großen Verlusten

Da die Infektionszahlen in der gesamten Republik wieder ansteigen, müssen viele Drittligisten derzeit vor wenigen oder gar keinen Fans spielen. Das gilt auch für Dynamo Dresden: Bei der SGD kursieren verschiedene Szenarien für die nahe Zukunft – erhebliche finanzielle Einbußen prophezeien sie alle. 

Dynamos Ersparnisse könnten sich halbieren

Im Pokal und auch zum ersten Liga-Heimspiel durfte Dynamo Dresden diese Saison bereits rund 10.000 Zuschauer empfangen. Zwar war das Rudolf-Harbig-Stadion auch damit nur zu einem Drittel ausgelastet, dennoch ist der Unterschied zu den aktuellen Besucherzahlen enorm. Die ansteigende Corona-Infektionsziffer in der Landeshauptstadt zwang den Klub zu einer Reduzierung des Kontingents auf 999 Tickets. Ein Umstand, der Auswirkungen auf den Geldbeutel der SGD hat.

"Auch wenn es für andere Sportarten noch prekärer ist, die Auswirkungen der Corona-Pandemie gehen auch an uns nicht spurlos vorbei. Das über die letzten Jahre aufgebaute Eigenkapital ist schneller aufgebraucht, als manch einer denkt", erklärte Aufsichtsrat Thomas Kunert gegenüber der "Bild". Laut des Blattes hat Dynamo rund zehn Millionen Euro angehäuft, die im Zuge der Krise nach und nach dahinschmelzen könnten. Kunert: "Aufgrund der durch die  Pandemie hervorgerufenen, wechselnden Rahmenbedingungen gibt es viele unterschiedliche Einflussfaktoren. Das macht es schwierig, die wirtschaftlichen Folgen exakt zu kalkulieren. Aber es zeichnet sich ab, dass die Hälfte unseres Eigenkapitals in Gefahr ist." 

Bleibt die SGD "wirtschaftlich konkurrenzfähig"? 

Die Pandemie macht es den Verantwortlichen schwer, realistische Prognosen für den weiteren Saisonverlauf abzugeben. Szenarien reichen von einem Rückrunden-Schnitt von 20.000 Zuschauern bis zu einer kompletten Spielzeit nahezu ohne Stadiongänger. Auch die Spanne zu erwartender Verluste erstreckt sich vom niedrigen bis zum hohen einstelligen Millionenbetrag. Dass es Einbußen geben wird, scheint nach aktuellem Stand sicher. Denn selbst bei 10.000 Stadionbesuchern bleiben am Spieltag kaum Einnahmen hängen.

Ein Grund: "Wir brauchen für die Umsetzung der Corona-Auflagen im Verhältnis zur Anzahl der Stadionbesucher deutlich mehr Ordner." Wie die meisten anderen Sportvereine des Landes steht also auch Dynamo Dresden vor einer wahren Mammutaufgabe. Sinn macht für Kunert nur langfristiges Denken: "Wir als Verein müssen so wirtschaften, dass wir die nächsten Jahre sportlich wie wirtschaftlich konkurrenzfähig sein." 

   

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