Härtel fordert Reaktion: "Müssen sofort da sein"
Nach drei Pleiten in Serie und dem schwachen Auftritt in Kaiserslautern muss die Mannschaft von Hansa Rostock eine Reaktion im Heimspiel gegen Würzburg (Samstag, 14 Uhr) zeigen. Wie Trainer Jens Härtel die Niederlage aufgearbeitet hat und was er von seinen Spielern erwartet.
"Abschalten fällt schwer"
Viele Worte wollte Jens Härtel eigentlich nicht mehr über die 0:2-Niederlage am vergangenen Sonntag beim 1. FC Kaiserslautern verlieren. Am Ende musste der Trainer des F.C. Hansa Rostock jedoch viel mehr Auskunft geben, als er es gewollt hatte. Dass diese Fragen bei der Pressekonferenz am Donnerstag kommen würden, lag jedoch auf der Hand. Schließlich hatte Härtel unmittelbar nach dem Abpfiff keinen Hehl daraus gemacht, wie enttäuscht er von seinem Team war.
Die Nacht zum Montag, war auch nicht seine beste, gab der 50-Jährige zu: "Ich hatte dann schon Probleme zu schlafen." Zuvor hatte er im Bus auf der Heimfahrt das Spiel nochmals angeschaut und die benötigen Szenen zusammengeschnitten. "Die Gegentore hatte ich dann zehn Mal gesehen. Da fällt das Abschalten schwer", so Härtel. Seine Frau helfe ihm dann, auf andere Gedanken zu kommen. Dennoch sei die Stimmung beim Trainingsauftakt in der neuen Woche "nicht so locker und gelöst, wie es wäre, wenn wir eine Siegesserie gehabt hätten. Dann würde mehr gelacht werden. Das verkneift man sich jetzt."
Doch all der Ärger und Frust bringen nun nichts mehr. Das Spiel wurde länger als gewohnt ausgewertet. "Wir haben die Jungs darauf hingewiesen, dass sie es besser können. Und das wissen sie auch", sagte Härtel der nun von seinen Spielern fordert, dass die Zuschauer merken, jeder habe "alles gegeben". Nur so könne nach zuletzt drei Niederlagen in Serie die Wende geschafft werden. Was Härtel jedoch noch beschäftigt, ist die Erkenntnis, dass seine Mannschaft bereits vier schwache Leistungen in dieser Saison gezeigt hatte. "Das ist zu oft", befand der Trainer. "Wir müssen schauen, woran es liegt, dass Mannschaft nicht abliefern kann."
Scherff vor Comeback
Deshalb müsse am Samstag (14 Uhr) zu Hause gegen die Würzburger Kickers eine Reaktion gezeigt werden. Dabei nimmt er auch die erfahrenen Spieler in die Pflicht. Sie müssen die jungen Akteure führen. Sie wüssten schließlich "worauf es ankommt und dürfen in der Situation nicht die Nerven verlieren". Im Vergleich mit dem kommenden Gegner sieht Härtel durchaus Parallelen. Auch den Bayern fehle es an Konstanz. "Aber sie sind immer in Lage, wieder zurückzukommen. Wir müssen direkt da sein und dagegen halten. Ansonsten wird es schwer gegen so eine Mannschaft." Vor allem weil Härtel zuletzt erkannt hat, dass die Gegner wenige Chancen benötigen, um gegen seine Mannschaft zu Toren und so zum Erfolg zu kommen. "Wir müssen mal wieder in Führung gehen. Und wenn das nicht klappt, müssen wir ruhig bleiben."
Aus personeller Sicht wird wohl Korbinian Vollmann den verletzten Nikolas Nartey (Innenbandriss im rechten Sprunggelenk) im zentralen Mittelfeld ersetzen). Während auch Osman Atilgan (Leistenprobleme), Kai Bülow (Innenbandanriss im rechten Knie ) und Erik Engelhardt (Aufbautraining nach Knie-OP) fehlen, darf sich Lukas Scherff Hoffnungen auf ein Comeback machen: "Er ist ein Kandidat für den Kader", so Härtel. Vor sieben Monate hatte sich der 23-Jährige einen Kreuzbandriss zugezogen, befindet sich aber schon seit Mitte Oktober wieder im Training und stand am vergangenen Wochen für die zweite Mannschaft auf dem Platz. Beim 3:1 gegen Stendal erzielte Scherff sogar einen Treffer.
Eigener Strom
Abseits der sportlichen Entwicklung gab der Verein am Donnerstag bekannt, dass es künftig über den Rostocker Energieversorger „JES AG“ den sogenannten "Hansastrom" geben wird. Der Strom stammt zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien und ist ab sofort deutschlandweit verfügbar. Und der Verein profitiert nicht nur vom Namen: abhängig vom Tarif gehenpro verbrauchter Kilowattstunde bis zu 2,715 Cent direkt an den Klub. Weitere Informationen und welche Gewinnmöglichkeiten im Zuge dieser Aktion bestehen gibt es auf der Klub-Homepage.