Hainault: "Heimrecht-Tausch ist ein Glücksfall für uns"

Im Interview mit liga3-online.de spricht Kaiserslauterns kanadischer Routinier André Hainault über die ersten Partien nach dem Re-Start, sein Siegtor bei seinem Ex-Klub Magdeburg, den Heimrecht-Tausch mit Jena und vier Heimspiele in Folge.

"Ein Torjäger werde ich wohl nicht mehr"

liga3-online.de: Mit vier von sechs möglichen Punkten startete der 1. FC Kaiserslautern in den Saisonendspurt der 3. Liga. Auf den 1:0-Erfolg beim 1. FC Magdeburg folgte ein 1:1 gegen den TSV 1860 München. Wie zufrieden sind Sie mit der Ausbeute, Herr Hainault?

André Hainault: Mit den Ergebnissen können wir gut leben. Allerdings war die Art und Weise, wie wir in Magdeburg aufgetreten sind, nicht in Ordnung. Sowohl das Pressing als auch unser Spielaufbau waren verbesserungswürdig. Hinzu kam, dass wir nach Balleroberungen zu ideenlos agiert haben. Umso glücklicher sind wir, dass wir trotzdem die drei Punkte mit nach Hause nehmen konnten. Gegen 1860 München haben wir es insgesamt besser gemacht und einen verdienten Zähler gegen ein Team geholt, das sich in Top-Form befindet.

In der Partie bei Ihrem Ex-Klub Magdeburg avancierten Sie mit Ihrem Tor zum Matchwinner. Der FCM steckt mitten im Abstiegskampf. Wie bewerten Sie die Lage bei ihrem langjährigen Klub?

Der FCM hat gegen uns stark gespielt und hätte definitiv einen Punkt verdient gehabt. Durch die Corona-Lage durfte Magdeburg erst spät mit dem Training beginnen und die Vorbereitung auf den Re-Start war nicht optimal. Das haben mir auch einige Ex-Mitspieler, mit denen ich weiterhin in Kontakt stehe, bestätigt. Dennoch hat es uns der FCM extrem schwer gemacht und gezeigt, dass er unbedingt da unten raus will.

Denken Sie, dass Magdeburg den Klassenverbleib schafft?

Wenn das Team so weiter spielt, wie in den ersten Partien nach der Corona-Pause, habe ich keine große Angst um meinen Ex-Verein. Zuletzt blieb der FCM ja auch zweimal ungeschlagen. Ich hoffe, dass der FCM nun daran anknüpfen kann und drücke dem Klub die Daumen.

Für Sie war es in Magdeburg das erste Saisontor und erst Ihr insgesamt vierter Treffer in der 3. Liga. Tore sind für Sie etwas Besonderes, oder?

Das stimmt. Ich hätte gerne ein paar Treffer mehr auf dem Konto, aber ein Torjäger werde ich wohl nicht mehr. (lacht) Dass ich dann direkt nach der langen Spielpause ein so wichtiges Tor erzielen konnte, freut mich umso mehr. Auch, wenn ich natürlich lieber gegen jede andere Mannschaft getroffen hätte.

Auch der FCK muss noch um den Klassenerhalt bangen, der Vorsprung auf die Abstiegszone beträgt nur fünf Punkte. Wie bewerten Sie die Tabellensituation in der 3. Liga?

Ich schaue selten auf die Tabelle – und das ist auch besser so. Es tut sich jede Woche so viel in der 3. Liga, weil es traditionell unglaublich eng zugeht. Ständige Blicke auf die Tabellensituation machen einen nur verrückt. Fakt ist aber, dass wir für den Klassenverbleib noch einige Zähler holen müssen. Ich bin mir sicher, dass diese Saison mehr als 45 Punkte nötig sein werden – und bisher haben wir bloß 38 gesammelt.

 

"So schnell wie möglich den Klassenerhalt sicherstellen"

Durch den Heimrecht-Tausch mit Schlusslicht Carl Zeiss Jena am Samstag stehen für Ihr Team nun vier Heimspiele in Folge an – und das innerhalb von zwei Wochen. So etwas haben Sie auch noch nie erlebt, oder?

Das ist auf jeden Fall ungewöhnlich. Der Heimrecht-Tausch gegen Jena ist ein Glücksfall für uns, weil wir uns so eine lange Auswärtsreise sparen, mehr Regenerationszeit haben und die nächsten zwei Wochen nur in Kaiserslautern sind. In der jetzt sehr stressigen Phase kommt uns das gelegen.

Wie wichtig werden diese zwei Wochen für den Saisonausgang?

Wir können mit einem Positivlauf auf dem Betzenberg auf jeden Fall den Grundstein für den Klassenverbleib legen. Das ist auch unser klares Ziel. Wir wollen so schnell wie möglich den Klassenerhalt sicherstellen.

Mit Jena kommt der abgeschlagene Tabellenletzte, der so gut wie sicher abgestiegen ist. Was erwarten Sie für eine Partie?

Jena spielte zuletzt 1:1 beim Spitzenreiter MSV Duisburg, holte dabei einen Rückstand auf und hatte durchaus Siegchancen. Das Team hat keine Angst und nichts zu verlieren. Es wird alles andere als eine einfache Aufgabe.

Zum Saisonende läuft Ihr Vertrag in Kaiserslautern aus. Was sind Ihre Pläne?

Ich befinde mich in Gesprächen mit dem FCK und würde gerne bleiben. Meine Familie und ich fühlen uns wohl in Rheinland-Pfalz. Noch steht aber nicht fest, wie es für mich weitergeht. Das wird sich in den nächsten Wochen entscheiden. Klar ist, dass ich definitiv in Deutschland bleiben werde.

   

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