Halle empfängt Hansa: Neuauflage eines epischen Duells
Sieben Tore und der Distanzhammer von Toni Lindenhahn als krönender Abschluss: Das 4:3 des Halleschen FC gegen den FC Hansa Rostock aus der Vorsaison dürfte in den Erinnerungen vieler Fußballfans hängen geblieben sein. Vor einem Jahr war es ein Duell zweier Mittelfeldmannschaften, das zu einem Höhepunkt der Drittliga-Spielzeit wurde. Diesen Samstag (14 Uhr, live im MDR und im Ticker auf liga3-online.de) jedoch sind die Vorzeichen aus hanseatischer Sicht bedenklicher: Rostock kämpft gegen den Abstieg in die Viertklassigkeit, ein Sieg im Duell der Ost-Klubs könnte Mannschaft und Fans in diesem Unterfangen noch enger zusammenschweißen. Acht Punkte aus vier Spielen im Jahr 2015, am letzten Spieltag zudem der Sprung auf einen Nichtabstiegsplatz: Der Trend ist auf Seiten der Rostocker.
Köhler: "Ziemer ist gefährlich"
Beim Halleschen FC hingegen soll Wiedergutmachung für den Punktverlust von Dortmund betrieben werden. Gegen die BVB-Junioren führte der HFC bis zur 90. Minute mit 1:0, hatte das Spiel auch weitestgehend im Griff, kassierte aber dennoch in der Nachspielzeit noch den Ausgleich. Dennoch gehen die Hallenser mit einem guten Gefühl in das Spiel gegen Rostock, insbesondere aufgrund der Erinnerung an eben jenes unvergessliches 4:3. „Solche Erlebnisse dienen auch dazu, dass man Spiele wie gegen Dortmund verarbeiten kann“, scherzt Trainer Sven Köhler auf der Pressekonferenz vor dem Spiel. Den FCH schätzt Köhler als robustes Team mit klarer taktischer Ausrichtung ein. Als besonderer Gefahrenherd wurde Marcel Ziemer ausgemacht, der jedoch keine Sonderbewachung erhalten soll. „Ich halte nicht viel davon jemanden direkt in Manndeckung zu nehmen“, so der Fußballlehrer. „Aber klar, Ziemer ist gefährlich. Taucht er im Strafraum auf, sollte ein Verteidiger an ihm dran sein und dran bleiben.“
Rückkehr von Ziegenbein möglich
Bisher über 10.500 verkaufte Tickets versprechen eine würdige Kulisse. Ebenfalls nur einen Zuschauerrang einnehmen wird Ivica Banovic, der nach seiner fünften gelben Karte gegen Dortmund gesperrt ist. Stattdessen könnte ein lange vermisstes Gesicht aus den Reihen der Hallenser wieder auf dem Rasen gesichtet werden: Nach monatelanger Reha steht Björn Ziegenbein vor einer Rückkehr in den Kader. Konditionelle Rückstände verhindern eine Nominierung für die Startelf, doch ein Joker-Einsatz scheint möglich. Der Ex-Hansaspieler Ziegenbein gegen seinen alten Verein als Zünglein an der Waage? So wie Toni Lindenhahn, der ebenfalls eine Rostocker Vergangenheit aufweist und im Vorjahr den epischen Schlusspunkt setzte?
Meist gewann das Heimteam
Seit Halle und Rostock gemeinsam in der dritten Liga spielen, gewann in vier von fünf Fällen stets die Heimmannschaft. Lediglich die Begegnung aus der Hinrunde 2014/15 tanzt hierbei aus der Reihe, als Akaki Gogia den HFC in Rostock zum Auswärtssieg schoss. Den zweiten Saisonerfolg gegen Rostock würde man in Halle mit Kusshand aufnehmen, auch, um die miese Bilanz im Erdgas-Sportpark nach dem Heimerfolg gegen Unterhaching weiter aufzubessern.