Halle: Freude über 1:1 gegen Cottbus hält sich in Grenzen

Der Hallesche FC und Energie Cottbus trennten sich am Sonntag 1:1 unentschieden. Die Freude über den Punkt hielt sich bei Halle in Grenzen, schließlich blieben viele Chancen ungenutzt.

Am 20. Spieltag der Dritten Liga trafen wieder einmal zwei Ex-DDR-Oberligaklubs aufeinander. 6358 Zuschauer im Hallenser Stadion werden ihr Kommen nicht bereut haben – auch, wenn ein Großteil von ihnen sicher noch lieber einen Sieg des Heimteams gesehen hätte. Nichtsdestotrotz wurden sie Zeugen einer mitreißenden Partie, bei der es anhand der Fülle von aussichtsreichen Torszenen einem kleinen Wunder gleichkam, dass insgesamt nur zwei Tore fielen.

HFC nutzt Überlegenheit in erster Hälfte nicht

Ein Kopfball von Acquistapace (23. Minute), eine vielversprechende Überzahl-Situation (33.), eine weitere Kopfballgelegenheit von Osawe (36.) und ein Schuss im Strafraum von Sören Bertram (42.) – all diese Chancen hätten zu Toren des HFC führen können, jedes Mal klingelte es aber  letztendlich nicht im Cottbuser Kasten. Einzig das Zusammenspiel von Bertram und Lindenhahn in der 27. Minute führte zu einem Treffer. Wenn es zur Pause statt eines 1:0 bereits einen Vorsprung von drei oder vier Toren gegeben hätte, die Cottbuser hätten sich nicht beschweren können. Die Chancenverwertung war das große Manko der Hallenser, und damit die Voraussetzung dafür, dass das Spiel in der zweiten Halbzeit noch kippen konnte.

Bredlow und Renno zeichnen sich aus

Nach dem Pausentee wollten die Lausitzer ihre Chance plötzlich nutzen. Das Team von Vasile Miriuta trat nun den Vorwärtsgang an und erarbeitete sich mehrere Chancen. Beim Tor von Richard Sukuta-Pasu wurde die Hallenser Abwehr durch einen Pass in ihren Rücken überlistet. Aber auch die HFC-Spieler kamen noch zu Gelegenheiten. Die beiden Torhüter Fabian Bredlow und René Renno hatten mehrfach Möglichkeit, ihre Klasse zu präsentieren. Die beste Parade des Hallensers zeigte er nach einem durch Engelhardts Rücken abgefälschten Schuss von Garbuschewski. Aber auch etwas Glück war im Spiel: Ein Kopfball vom Cottbuser Uwe Möhrle landete aus kurzer Distanz an der Latte, wenige Zeigerumdrehungen später landete eine abgefälschte Bogenlampe von Aydemir ebenfalls am Aluminium. Ebenjener Aydemir hatte eine weitere Riesenchance, als er nach einem Missverständnis von Hübener und Renno vor dem leeren Kasten an den Ball kam, sein Schussversuch wurde jedoch vom herangesprinteten Hübener noch abgeblockt.

Die Siegermentalität fehlte

Ein Spiel mit völlig verschiedenen Halbzeiten – wobei beim HFC keine wirklich schlechte dabei war, denn auch im zweiten Durchgang kam das Heimteam ja noch zu Chancen. Dass von denen keine genutzt wurde, war laut Trainer Stefan Böger auch eine Frage der Einstellung: "Uns fehlt irgendwie die notwendige Siegermentalität, auch eine Aufgabe die vor uns steht.“ Ob diese Aufgabe weiterhin mit Sören Bertram und Osayamen Osawe angegangen werden kann, ist noch nicht zu 100 Prozent gesichert. Beide Offensivkräfte haben sich durch ihre starken Leistungen anderen Klubs angeboten, der HFC könnte zudem versuchen durch einen Verkauf eines Spielers in der Winterpause eine Finanzlücke zu stopfen. Sportlich wäre ein Abgang von einem oder gar beiden Spielern ein herber Verlust für die Böger-Truppe. Das Zusammenspiel der beiden schnellen Angreifer klappt momentan hervorragend, auch mit den anderen HFC-Akteuren harmonieren beide gut. Eine kleine Ausnahme gab es im Cottbus-Spiel in der 33. Minute, als sich Osawe und Toni Lindenhahn bei einer Überzahl-Situation gegenseitig im Weg standen. Zunächst war der Frust bei beiden Spielern groß, nach dem Halbzeitpfiff bewiesen beide allerdings ihren Teamgeist, als sie noch einmal kurz über die Szene sprachen und sich sportlich fair die Hand gaben.

 

   

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