Halle gegen Münster: Preußen müssen Potenzial abrufen

Der Hallesche FC will am Samstag um 14 Uhr im heimischen ERDGAS-Sportpark die ersten Punkte gegen die Preußen aus Münster einfahren (live im Ticker auf liga3-online.de). Während die Westdeutschen den Hallensern als Aufstiegskandidat in der Vorsaison die volle Punktzahl abknüpfen konnten, stehen die Vorzeichen vor diesem Aufeinandertreffen etwas anders. Die Münsteraner rangieren nach einer stellenweise erschreckenden Hinrunde nur auf dem 16. Tabellenplatz und damit vier Plätze hinter den Saalestädtern, die zuletzt ihre Negativserie mit einem 1:3-Auswärtssieg in Duisburg durchbrechen konnten. Doch auf Münster ist nach vier Punkten aus den letzten beiden Spielen auf einem aufsteigenden Ast und könnte mit einem Sieg gegen Halle mächtig klettern.

Allrounder Pierre Becken

Um das zu verhindern, setzt Halles Trainer Sven Köhler laut mitteldeutschen Medienangaben unter der Woche von nun an ganz auf das zuletzt erfolgreiche Zweistürmersystem mit Arbeiter Pierre Merkel und Vollstrecker Timo Furuholm. Ein Wagnis, welches allerdings aufgehen könnte, wenn man in der Winterpause auf der Stürmerposition noch nachrüstet. Bisher stehen die beiden einzigen echten Stürmer in bereits in der Startelf und es fehlt Köhler im Zweifelsfall etwas an der Variation, die er beispielsweise im Mittelfeld aufrufen kann und die das Spiel des HFC in dieser Saison bisher auch auszeichnete. Mögliche Ersatzleute für den Angriff wären dabei Regisseur Akaki Gogia als falsche Neun oder auch Allrounder Pierre Becken, welcher vergangene Woche nach monatelanger Verletzungspause sein Startelfdebüt in der Liga feierte und gelernter Stürmer ist. Besagter Becken zeichnete sich bereits in der vergangenen Woche durch eine sehr solide Leistung als einziger Sechser aus und dürfte bei Trainer Köhler allein nach seinem hart erarbeiteten Comeback einen Stein im Brett haben.

Auf und ab bei Münster

Verhindern muss Becken vor der Abwehr vor allem die Angriffe der Münsteraner, deren Sturm trotz des miserablen Tabellenplatzes der zweitbeste der Liga ist (zusammen mit Heidenheim und Unterhaching).  Trotzdem muss man anmerken, dass der Verbund um Matthew Taylor, Amaury Bischoff und Gaetano Manno deutlich unter seinen Möglichkeiten spielt. Besonders hart trifft es in diesem Jahr Mehmet Kara, der noch in der vergangenen Saison als Leistungsträger agierte und nun ein Dasein zwischen Kurzeinsätzen und Nicht-Nominierungen für den Kader der Adler fristet. Auch der Trainerwechsel zu Ralf Loose nach Saisonbeginn hatte nur scheinbaren, kurzfristigen Erfolg. Zwei 4:0-Siege gegen Chemnitz und Dortmund II wurden durch das direkt folgende 0:4 gegen Darmstadt und ein schwaches 1:2 gegen Rostock egalisiert. Nichtsdestotrotz zeigten die beiden hohen Siege auch, wie brandgefährlich es werden kann, wenn Münster am Limit spielt, denn obwohl die im Verhältnis zur Vorsaison kaum veränderte Mannschaft es in dieser Saison selten zeigt, so besitzt sie nach wie vor die Spielfreude, die im vergangenen Jahr Kritiker in ganz Deutschland mit der Zunge schnalzen ließ und die Preußen vor der Saison nicht umsonst in die Top 3 prognostizierten.

Fazit:

Kurzum, ruft Preußen Münster ihr Potenzial voll ab, sind sie von kaum einem Verein in der 3. Liga aufzuhalten. Lediglich Heidenheim und mit Abstrichen Wiesbaden und Leipzig können zu solch technisch-taktischen Meisterleistungen auflaufen. Andererseits konnten die Preußen dieses Potenzial in der laufenden Saison schlichtweg nicht abrufen und das macht das Spiel am Samstag für den HFC besonders interessant. Die Hallenser sind ungemein heimstark, weil sie zuhause mit einer anderen Qualität der sportlichen Aggression in die Spiele gehen. Dabei kommen technisch beschlagene Teams bekanntlich selten mit aggressiven Gegnern zurecht, symptomatisch war so die ungewöhnlich hohe Anzahl von Schwalben in den beiden Partien der Vorsaison. Es ist also einiges an Pfeffer im Spiel.

So wollen sie spielen:

Hallescher FC: Kleinheider – Brügmann, Kojola, Franke, Ziebig – Becken – Schmidt, Bertram – Gogia – Merkel, Furuholm

Preußen Münster: Masuch – Riedel, Kirsch, Scherder, Hergesell – Truckenbrod, Kühne – Siegert, Bischoff, Manno – Taylor

 

FOTO: Sebastian Ahrens / rostock-fotos.de

   

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