Halle lässt Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor weiterhin vermissen

Der Hallesche FC ist in der ersten Runde des DFB-Pokals ausgeschieden. Gegen Eintracht Braunschweig setzte es für den HFC eine 0:1-Niederlage. Das Spiel erinnerte an den Saisonauftakt der Rot-Weißen in Cottbus: Gut mitgehalten, im Nachhinein Lob vom Gegner bekommen, aber trotzdem kein eigenes Tor erzielt und letztendlich eine Niederlage eingesteckt.

Engelhardts Torhunger bleibt unbelohnt

Gleich auf fünf Positionen veränderte Sven Köhler seine Startelf im Vergleich zum Spiel gegen Holstein Kiel: Im Tor durfte Bredlow für Königshofer ran, in die Viererkette vor dem Schlussmann rückten Rau und Engelhardt für Baude und Urban. Zudem bekamen Pfeffer und Ziegenbein eine Einsatzchance im Mittelfeld, Bertram und Kapitän Kruse mussten dafür auf der Bank Platz nehmen. Am deutlichsten bemerkbar machte sich die Rotation im Falle Marco Engelhardts: Der Routinier, in der Liga zuletzt gesperrt, gab der Defensive mehr Stabilität als sie zuletzt in der Liga gegen Kiel aufzeigte. Zudem setzte der 34-jährige offensive Akzente. Vor acht Jahren hatte Engelhardt noch im Pokalfinale für Nürnberg eingenetzt, nun hatte er sich offenbar vorgenommen, für Halle einen Erstrundentreffer zu markieren. In der 23. Minute nahm der frühere Bundesligaprofi einen 30-Meter-Freistoß vollspann aufs Tor, Braunschweigs Torhüter Gikiewicz war aber noch mit seiner Hand dazwischen. Später versuchte es Engelhardt aus einer noch größeren Distanz: In der 63. Minute schoss der gebürtige Thüringer von der Mittellinie aufs Tor und überraschte damit den gegnerischen Keeper – gerade so schaffte es Gikiewicz, noch zur Ecke zu klären.

Lange Bälle auf Osawe

Wenn nicht gerade Innenverteidiger Engelhardt die Offensive ankurbelte, arbeitete der HFC viel mit langen Bällen auf Osayamen Osawe. Der schnelle Engländer schaffte es auch, einige von ihnen zu erlaufen und beschwor somit die eine oder andere gefährliche Chance hinauf. Letztendlich blieb dieses Mittel jedoch zu durchschaubar, um die Braunschweiger Dreierkette komplett aus den Angeln zu heben. Stattdessen war es die Viererkette des HFC, die bei diesem Pokalfight zuerst überwunden wurde: Braunschweig spielte einen langen Ball auf Hochscheidt, Halles Linksverteidiger Brügmann hatte in diesem Moment seinen Posten komplett verlassen, so dass der Braunschweiger Offensivmann viel Zeit hatte. Hochscheidt gab die Flanke nach innen, der Ball geht durch bis zu Hendrik Zuck und Braunschweigs Joker netzte ein – die Entscheidung in diesem engen und umkämpften Spiel.

Fokus nun auf Magdeburg

"Entscheidend waren heute die Situationen vor dem gegnerischen Tor“, stellt Trainer Sven Köhler nach dem Spiel fest. "Wir haben viel richtig gemacht, eine gute Leistung gezeigt, gehen aber trotzdem als Verlierer vom Platz.“ Der Fokus der Saalestädter richtet sich nun auf den kommenden Sonntag: Dann ist Derbyzeit in Sachsen-Anhalt, der 1. FC Magdeburg empfängt den Halleschen FC. Die Vorzeichen könnten unterschiedlicher nicht sein: Der HFC hat in drei Pflichtspielen noch kein Tor erzielt und ging jedes Mal als Verlierer vom Platz. Magdeburg hingegen hat den Aufstiegsschwung genutzt, ist in der Liga noch ungeschlagen und setzte sich im Landespokal souverän mit 4:1 gegen den Kreveser SV durch. Zumindest lässt sich aus HFC-Sicht festhalten, dass die Leistung eine Steigerung gegenüber dem Spiel gegen Holstein Kiel war. Das sieht auch Gäste-Trainer Lieberknecht so: "Der HFC muss sich fragen, wieso sie solch eine Leistung in der Liga nicht gezeigt haben. Ich war gegen Kiel im Stadion, da wurde weniger gezeigt.“

 

   

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