Halle verlässt die Abstiegszone: "Wahnsinnig wichtig"
Mit dem 2:1 gegen Viktoria Köln feierte der Hallesche FC den zweiten Sieg in Folge und klettert erstmals seit dem 6. Spieltag wieder aus der Abstiegszone. Während Sreto Ristic den Erfolg als "wahnsinnig wichtig" einstufte, beendete Erich Berko seine persönliche Krise mit einem Traumtor – dank der Hilfe aus dem Publikum.
Nach sechs Wochen wieder über den Strich
Sechs lange Wochen stand der Hallesche FC auf einem Abstiegsplatz, nach dem 2:1 über Viktoria Köln klettern die Hallenser nun erstmals wieder über den Strich. Für Sreto Ristic eine Art Befreiungsschlag: "Der Erfolg ist wahnsinnig wichtig für die Mannschaft. Ich glaube, dass mit diesem Sieg auch der eine oder andere Spieler vielleicht noch mehr an sich glaubt. Als Trainer kann ich machen, tun und sagen, dass wir gut sind. Das bringt alles nichts, wenn du keine Ergebnisse hast", meinte der Coach des HFC nach dem Abpfiff bei "MagentaSport".
Dabei sah es für ihn und sein Team zunächst gar nicht so rosig aus, gingen die Domstädter in der ersten Halbzeit doch durch Luca Marseiler mit 1:0 in Führung (36.). Die Gastgeber von der Saale ließen sich dadurch aber nicht beirren. "Wir sind trotz des Rückschlags nicht verrückt geworden, sondern cool und mutig geblieben. Wir haben den Ausgleich erzwungen", so Ristic, der auf das wichtige 1:1 aber bis zur zweiten Hälfte warten musste. Dann verunglückte Kölns Keeper Ben Voll ein Pass, und Erich Berko erzielte mit einem feinen Lupfer aus rund 30 Metern das 1:1 (64.).
Berko bekam ein Tipp aus dem Publikum
Ausgerechnet Berko: der 29-jährige Stürmer, der in seiner Vita auch auf zahlreiche Einsätze in der 2. Bundesliga verweisen kann, war in der laufenden Spielzeit noch so gar nicht in Tritt gekommen und dafür zuletzt auch von einigen Fans kritisiert worden. Von den Rängen erhielt er vor seinem Treffer aber auch den entscheidenden Tipp. "Ich habe aus dem Publikum gehört: 'Schieß'. Also habe ich geschossen. Ich hätte aber nicht gedacht, dass er rein geht", so Berko, der zugab, dass die vergangenen Wochen "nicht spurlos" an ihm vorbeigegangen seien: "Aber man muss da halt durch. Ich habe einfach versucht, meine Arbeit weiter zu machen."
Seine Arbeit machte am Sonntagabend auch Julian Eitschberger, der im Gegensatz zu Berko noch ganz am Anfang seiner Karriere steht. Die 19-jährige Leihgabe von Hertha BSC traf nach 76. Minuten sehenswert aus der Distanz und sorgte mit ihrem ersten Profitor damit letztlich für den Sieg. "Ich habe beim Aufwärmen schon so ein Ding rausgehauen, deswegen dachte ich, ich probiere es mal mit links", freute sich der Abwehrspieler und beschrieb sich selbst als "überglücklich." Für Halle geht es nun am kommenden Samstag beim SC Verl weiter, dort soll der Platz über dem Strich dann verteidigt werden.