Ziegner voller Konzentration: FCM-Tief "spielt gar keine Rolle"

Wenn am Samstag um 14 Uhr der Anpfiff im Sachsen-Anhalt-Duell zwischen dem 1. FC Magdeburg und dem Halleschen FC ertönt, wird die Luft trotz Fan-Boykotts brennen – ungeachtet der Begleitumstände sind sich beide Lager der Bedeutung des Spiels bewusst. Die Ausgangslage ist dabei eine andere als vor den letzten Duellen: So hat sich das Kräfteverhältnis mittlerweile in Richtung der Saalestädter verschoben. Das HFC-Trainerteam arbeitet derweil akribisch an einem detaillierten Matchplan.

"Vorangehen werden wir als Trainerteam"

Er wollte sie gar nicht aufkommen lassen, die Diskussion um eine Favoritenrolle, um Vor- oder Nachteile. Als Halles Trainer Torsten Ziegner auf der Pressekonferenz zum Sachsen-Anhalt-Derby auf die vermeintliche Offensivschwäche der Magdeburger angesprochen wurde, stellte der 41-Jährige unmissverständlich klar: "Das Spiel am Wochenende wird wieder bei 0:0 losgehen. Ob sie in den vergangenen Spielen jetzt möglicherweise unzufrieden waren mit ihrer Chancenauswertung spielt für das Spiel am Wochenende gar keine Rolle." Entsprechend gestaltet sich auch die Trainingswoche des Tabellenführers. "Wir werden auf alle Bausteine des Fußballs großen Wert legen in der Vorbereitung auf das Spiel. Das heißt: Es geht wieder um das Spiel gegen den Ball, es geht wieder um das Spiel mit dem Ball."

Dass der HFC trotz des Höhenflugs weiterhin alles investieren muss, zeigte erst das vergangene Wochenende. Trotz zweimaliger Führung stand im Heimspiel gegen den SV Meppen nach Abpfiff ein 3:3 auf der Anzeigetafel. "Da war Ärger da", gab Ziegner unumwunden zu. "Nach mehrmaligen Darüber-Schlafen verfliegt das dann aber irgendwann auch und der Blick geht nach vorne." Zudem baut der Cheftrainer auf einen Lerneffekt, möglichst schon beim Auftritt in Magdeburg. So habe die Partie nicht zuletzt gezeigt, wie wichtig die richtige Einstellung ist. Sorgen macht sich Ziegner diesbezüglich allerdings nicht – auch weil die Coaches ein gutes Gespür für die Bedürfnisse der Mannschaft haben: "Vorangehen werden wir als Trainerteam, um die richtige Einstellung zu finden."

Lindenhahn: Mit Derby-Erfahrung in die Startelf?

Beim Blick auf das Personal stechen insbesondere zwei Namen heraus: Der des zuletzt angeschlagenen Abwehrchefs Sebastian Mai sowie der von HFC-Urgesteins Toni Lindenhahn. Im Falle des Innenverteidigers sind die Hoffnungen auf einen Einsatz nicht allzu groß: "Die Wahrscheinlichkeit ist sehr gering, dass er am Wochenende spielt." Toni Lindenhahn hingegen ist fit, durfte zuletzt aber eher selten ran. Im Duell mit den Blau-Weißen könnten seine Dienste wieder gefragt sein. Der Mittelfeldmann verkörpert den HFC wie kaum ein anderer, hat zudem als einziger im aktuellen Kader Derby-Erfahrung. Torsten Ziegner hat Lindenhahn jedenfalls auf dem Schirm. "Er ist immer eine Option. Wir haben die schlussendliche Entscheidung noch nicht getroffen, wie wir am Wochenende spielen werden. Heißt: Wir sind uns noch nicht hundert Prozent im Klaren, in welcher Formation sowohl personell als auch taktisch."