Halle will in Rostock abliefern: "Keine Ausreden mehr"
Am Freitagabend eröffnet der Hallesche FC beim F.C. Hansa Rostock das Fußballjahr der 3. Liga und wird versuchen, an die Erfolge vom Saisonstart anzuknüpfen. Denn auf den Schultern der Saalestädter lastet der Druck der Erwartungen, für welche die Beteiligten klare Worte fanden.
"Konnten eine Menge ausprobieren"
Im Ostseestadion erwartet den Halleschen FC zum Restrunden-Auftakt gleich eine knackige Aufgabe, die die Saalestädter aber mit Enthusiasmus angehen werden. So beschrien es Cheftrainer Torsten Ziegner am Donnerstag: "Ich habe unmittelbar gespürt, dass eine große Energie da ist, wieder loszulegen. Die Aufregung steigt von Tag zu Tag." Die Veränderungen in seinem Kader seien nach den Aktivitäten in der Winterpause "übersichtlich" und "gut zu merken" geblieben, denn mit Anthony Syhre wurde bisher nur ein Spieler von außerhalb dazugeholt.
Die Konstanz in der Mannschaft eröffnete Ziegner reichliche Möglichkeiten in der Vorbereitung: "Wir konnten eine Menge ausprobieren in den einzelnen Positionsgruppen, sowohl in den Testspielen, als auch in den Trainingseinheiten." Und wie es die Regel will, wird der Cheftrainer am Freitagabend eine fähige Elf auf den Platz bringen – in die Karten ließ sich Ziegner derweil noch nicht schauen. "Die Jungs, die im Training sind, haben alle den Anspruch und die Qualität zu spielen", fächerte 42-Jährige seine Optionen gewohnt breit.
Ziegner verspricht keinen Sieg
Gleichzeitig ist aber auch klar, dass nach dem vergangenen Jahr und der letzten Hinrunde die Erwartungen in der Saalestadt nicht geringer werden. Deswegen will Ziegner den Start in die Restrunde möglichst optimal nutzen: "Wichtig ist, dass wir gut vorbereitet sind und uns gut fühlen, sodass wir uns etwas ausrechnen können." Die Schwächen des Gegners sollen häufiger ausgenutzt werden, als dass ihre Stärken zur Geltung kommen – so der Plan des HFC am Freitagabend. Aber auch nach intensiver Vorbereitung bleibt Ziegner realistisch: "Die Garantie, dass wir nach einer guten Vorbereitung mit einem entsprechenden Ergebnis in die Rückrunde starten, die gibt es nicht."
Auch die Spieler stehen hinter den Aussagen ihres Trainers. Neuzugang Anthony Syhre kam nach einem halben Jahr aus der Vereinslosigkeit, fühlt sich aber von dem Team gut aufgenommen: "Hier ist es so, dass es eine Gruppe gibt, die sehr stabil wirkt und nichts von außen hereinlässt. Man hilft einander und macht den Laufweg auch für den Mitspieler. Wenn ich ehrlich bin, hab ich das in meiner jungen Karriere noch nicht so gesehen." Ob der Neue schon am Abend in der Startelf stehen wird, wollte natürlich niemand garantieren – aber Syhre sei auch bereit, der Mannschaft zum richtigen Zeitpunkt zu helfen.
"Ein geiles Flutlichtspiel"
Eine größere Einsatzwahrscheinlichkeit hat da Terrence Boyd, der in der Offensive des HFC wieder für Schwung sorgen soll. Für den US-Amerikaner ist der Start optimal, wie er in der "Bild" verrät: "Das wird sicher ein geiles Flutlichtspiel. Rostock spielte Bundesliga, ist ein Aushängeschild des Ostens gewesen und immer noch ein Traditionsverein. Ich freu mich drauf."
Die Devise des Stürmers ist es, sich anhand der Erwartungshaltungen "keinen Kopf" zu machen und "einfach Spaß" zu haben. Und gleichzeitig sei das Team auch in der Pflicht: "Es gibt nun keine Ausreden mehr. Wir wollen Gas geben und das rüberbringen, was wir uns in den letzten Wochen erarbeitet haben." Ob sie es wollen oder nicht, der HFC ist in jedem Fall in der Restrunde gefordert.