Halles Matchwinner Deniz: "Jetzt ist der Knoten hoffentlich geplatzt"
Mit dem 4:1 gegen den SV Sandhausen samt überzeugender Leistung hat der Hallesche FC am Sonntag ein echtes Ausrufezeichen gesetzt. Matchwinner war ohne Frage Tunay Deniz, der darauf hofft, dass der Knoten nun geplatzt ist. Trainer Sreto Ristic war unterdessen um Sachlichkeit bemüht.
"Übe das jeden Tag im Training"
Sie alle strahlten nach Abpfiff über das ganze Gesicht, die Spieler des Halleschen FC. Schließlich war ein Sieg in dieser Deutlichkeit wahrlich nicht erwartet worden. Großen Anteil daran hatte Tunay Deniz, der zunächst den Ausgleichstreffer von Timur Gayret in Minute 40 vorbereitete, dann nur 17 Sekunden nach Wiederanpfiff das 2:1 erzielte und schließlich per direkt verwandeltem Freistoß für die Vorentscheidung sorgte (64.). "Ich übe das jeden Tag im Training, 20, 25 Versuche aus allen Positionen. Jetzt hat es sich endlich ausgezahlt", freute sich der Matchwinner gegenüber der "Mitteldeutschen Zeitung" über sein erstes Freistoßtor im Trikot des Halleschen FC. "Jetzt ist der Knoten hoffentlich geplatzt."
Bei "MagentaSport" betonte der 29-Jährige zudem, dass der Matchplan zu 100 Prozent umgesetzt worden sei. "Wir haben genau das gezeigt, was wir uns vorgenommen haben und hätten am Ende sogar noch ein, zwei Tore höher gewinnen können, wenn wir die Konter besser ausgespielt hätten." Doch auch mit dem 4:1 zeigte sich Deniz "sehr zufrieden" und hob vor allem die "Bereitschaft und Mentalität" hervor: "Man hat gesehen, dass wir das Spiel nach dem 0:1 noch drehen wollten." Dass er selbst maßgeblich dafür verantwortlich war, wollte Deniz aber nicht so sehr in den Vordergrund stellen: "Das Wichtigste ist, dass wir als Mannschaft überzeugen. Persönliche Ziele sind hinten angestellt." Die Bilanz des 29-Jährigen mit zwei Toren und vier Vorlagen in fünf Spielen kann sich aber sehen lassen.
Ristic bleibt auf dem Boden
Auch Trainer Sreto Ristic sprach Deniz im Anschluss an die Partie ein Lob aus, genau wie auch Gayret: "Vor einem Jahr waren sie noch Regionalliga-Spieler, jetzt rocken sie das Ding hier." Seine Spieler hätten "immer daran geglaubt", die Partie noch drehen zu können, hob der HFC-Coach hervor. "Die Art und Weise war herausragend. Es hat mich gefreut, dass das Stadion das auch sehen durfte."
Während die Fans den Sieg nach Schlusspfiff ausgiebig feierten, verfiel Ristic trotz einer ordentlichen Bilanz von sieben Punkten nach fünf Spielen nicht in Euphorie: "Ich habe zuvor nicht alles schwarz gemalt und jetzt ist auch nicht alles perfekt. Wir werden uns jetzt nicht großartig daran aufhängen." Stattdessen will er sachlich bleiben und das Ergebnis "realistisch bewerten". Denn: "Wir müssen unser Spiel verbessern, das ist Fakt." Bis zum Ostduell in Aue bleiben nun zwei Wochen, um weiter an Feinheiten zu arbeiten. Ernst wird es aber auch am kommenden Sonntag, wenn es zum Landespokal-Spiel beim VfB 1906 Sangerhausen geht. Ob Deniz dann wieder einen Freistoß direkt verwandelt?