Hallescher FC: Aufstieg für Boyd derzeit kein Thema
Als der HFC im Herbst von der Tabellenspitze grüßte, träumte Halle vom Aufstieg in die 2. Bundesliga. Doch nach nur nur zwei Siegen aus den letzten sieben Spielen finden sich die Saalestädter derzeit "nur" noch auf dem fünften Tabellenplatz wieder. Vom Aufstieg will Terrence Boyd daher momentan nichts hören.
Erwartungshaltung zu groß?
Mit sechs Siegen aus den ersten acht Spielen eroberte der Hallesche FC Mitte der Hinrunde die Tabellenspitze, doch den wachsenden Erwartungen waren die Saalestädter danach nicht mehr gewachsen. Es folgte eine Achterbahnfahrt an Ergebnissen, die den HFC mittlerweile aus den Aufstiegsplätzen herausspülte – und nach der jüngsten 2:5-Pleite vor heimischem Publikum zerbröckelt auch noch die bis dato beste Abwehr der Liga. "Ganz ehrlich. Ich wüsste im Moment auch nicht, was ich als Trainer sagen sollte", offenbart Torjäger Terrence Boyd in der "Bild"-Zeitung, dass auch ihn der Auftritt am letzten Wochenende schockierte.
"Der Aufstieg wurde im Umfeld mit Recht zum Thema. Die Mannschaft hat das Zeug dazu", betont der US-Stürmer. Aber angesichts des Saisonverlaufs sei die Tabellenführung und die damit einhergehende Erwartungshaltung "vielleicht zu schnell" gekommen. "Einige kommen mit dem Druck womöglich nicht zurecht", mutmaßt Boyd, der selbst schon offen über den Aufstieg gesprochen hatte. "Das war aus jetziger Sicht ein Fehler", räumt er ein. Momentan brauche in Halle jedenfalls "keiner vom Aufstieg zu sprechen". Viel mehr fordert Boyd, dass das Team zu seiner ursprünglichen Leistung zurückfindet: "Wir müssen den Spaß wiederfinden und so spielen, dass keiner Angst vor Fehlern hat."
"Die Jungs soll man in Ruhe lassen"
Die Schuld jetzt beim Trainer zu suchen, ist für Boyd derweil der falsche Ansatz: "Torsten Ziegner ist nicht nur ein moderner Trainer, sondern er kommt auch über die menschliche Schiene. Er erreicht die Jungs. Aber er spielt nicht. Das sind wir." Der US-Amerikaner springt damit stellvertretend für die gesamte Mannschaft in die Bresche, zieht die Kritik der vergangenen Tage auf sich: "Wenn Kritik kommt, dann soll man auf mir rumhauen. Ich kann damit genauso gut umgehen wie Sebastian Mai. Aber die Jungs soll man in Ruhe lassen."