Hallescher FC: Talfahrt dank Gjasulas Nervenstärke gestoppt
Denkbar knapp setzte sich der Hallesche FC am Mittwochabend im Spiel gegen Werder Bremen II durch, am Ende sorgte ein Elfmeter für den 1:0-Sieg. Es war ein richtungsweisendes Spiel für die Akteure des HFC, die sich wenige Tage zuvor noch offen von den Fans hatten kritisieren müssen. Eine Trendwende also?
"Es war Druck auf dem Kessel"
Allzu weit aus dem Fenster lehnen wollte sich der Mann, der mit seinem verwandelten Elfmeter gegen Bremen für den Sieg des Halleschen FC sorgte, dann doch nicht. Und so sprach Klaus Gjasula, der in der 66. Minute den einzigen Treffer des Abends erzielte, im Gespräch mit "Telekom Sport" nicht von einer Trendwende, sondern lieber von einer "notwendigen Reaktion". "Es war richtig Druck auf dem Kessel, der Sieg war sehr, sehr wichtig", sagte Gjasula, der sich wenige Tage zuvor, nach dem 0:3 gegen Fortuna Köln, noch der Kritik der eigenen Fans stellen musste. Und auch sein Trainer Rico Schmitt wollte die Bedeutung des ersten Siegs nach zuvor drei Niederlagen hintereinander nicht überhöhen. "Es war nicht ganz einfach heute", sagte Schmitt bei der Pressekonferenz nach dem Spiel. "Es gibt keinen Grund dafür, euphorisch zu werden."
Schmitt hat ein Manko ausgemacht
Aus Sich des HFC-Trainers hätte das Spiel weniger kräftezehrend ablaufen können, doch weil seine Spieler ihre Tormöglichkeiten nicht nutzten, blieb das Spiel lange Zeit offen. Vor allem in der ersten Halbzeit hatte Schmitt eine starke Leistung seiner Elf gesehen, allerdings verbunden "mit dem Manko, dass wir unsere Möglichkeiten nicht nutzen konnten." Marvin Ajani scheiterte schon nach fünf Minuten freistehend an Werder-Keeper Eric Oelschlägel, später strich ein Kopfball von Royal-Dominique Fennell denkbar knapp über die Latte (59.). So war es wenig überraschend, dass Schmitt unmittelbar nach der Führung das Zeichen gab, jetzt bloß nichts mehr anbrennen zu lassen. "Es war dann ein Abwehrspiel", sagte er.
Schlüsselspiel in Chemnitz
Am Sonntag tritt der HFC beim Chemnitzer FC an, es wird ein Derby mit richtungsweisendem Charakter. Mit einem Sieg bei den Himmelblauen, die derzeit zehn Punkte weniger haben als der HFC und den ersten Abstiegsplatz belegen, könnte Halle den Abstand nach unten weiter vergrößern. "Diese Vehemenz, die uns gegen Bremen ausgezeichnet hat, werden wir mit nach Chemnitz nehmen", sagte Trainer Schmitt deshalb. Und Gjasula sah gar ein "Sechs-Punkte-Spiel für beide Teams". Klar ist aber auch: Weil Gjasula vom Punkt traf, hat sich der Druck auf den Halleschen FC erst einmal verringert.