Hallescher FC zieht Einspruch nach Wechsel-Chaos zurück
Nachdem der Hallesche FC mit seinem Einspruch gegen die Wertung des Heimspiels gegen Preußen Münster (2:2) zweimal vor dem DFB-Sportgericht gescheitert war, kündigte der Klub vor zwei Wochen an, vor das Bundesgericht des DFB zu ziehen. Doch bevor es zu einer Verhandlung kommt, zogen die Saalestädter ihren Einspruch am Freitag zurück
Erfolgsaussichten zu gering
Den Grund für die Entscheidung teilte der Klub in einer Pressemitteilung mit: "Nach ausführlicher Rücksprache mit dem juristischen Beistand des HFC und akribischer Prüfung der Erfolgsaussichten sieht sich der Verein gezwungen, weitere Kosten zu vermeiden." Im Klartext: Die Erfolgsaussichten vor dem DFB-Bundesgericht waren zu gering. Durch den Rückzug des Einspruchs ist die juristische Auseinandersetzung zwischen dem Halleschen FC und dem Deutschen Fußball-Bund nun beendet. Zweimal hatte der DFB den Einspruch des HFC zuletzt bereits abgewiesen. Jeweils mit der Begründung, dass "kein Regelverstoß" vorgelegen und dass es sich um eine Tatsachenentscheidungen des Unparteiischen gehandelt habe, die "grundsätzlich nicht anfechtbar" sei.
Der Hallesche FC ist allerdings "nach wie vor der Auffassung, dass wir in besagter Szene im Heimspiel gegen den SC Preußen Münster vor dem Treffer zum 2:2-Endstand klar benachteiligt wurden. Dieser Umstand ist auch unstrittig", so Sportdirektor Ralf Heskamp. In der Tat hatte das Sportgericht "Versäumnisse bei der Gewissenhaftigkeit des Auswechselvorgangs durch das Schiedsrichtergespann" eingeräumt. "Letztlich ging es also nur um die Frage, ob es sich um eine Tatsachenentscheidung oder einen Regelverstoß handelte", erklärt Heskamp. Diesen Nachweis hätte der HFC nach Angaben seines Sportdirektors anhand der Faktenlage jedoch auch bei der nächsten Instanz nicht erbringen können – und zog den Einspruch daher zurück. Damit ist das Thema nun beendet.
Was war passiert?
Hintergrund des Einspruchs war das Wechsel-Chaos beim Spiel gegen die Adlerträger am 21. September: So sollte beim HFC Washausen für Boyd kommen, doch aufgrund eines folgenschweren Missverständnisses ging neben Boyd auch Sohm vom Platz. Der Grund: Sohm hatte auf der Wechseltafel seine Rückennummer 9 aufleuchten sehen. Allerdings galt diese nicht ihm, sondern Münsters Rufat Dadashov, der zeitgleich ausgewechselt wurde. Sekunden später, Halle war zu diesem Zeitpunkt nur mit neun Spielern im Strafraum, fiel das 2:2 für Münster.
Entsprechend sah sich der HFC im Nachteil – und legte Protest ein. Warum kein Regelverstoß vorlag und es sich eher um ein Kommunikationsproblem handelte, erklärte liga3-online.de-Experte Babak Rafati im Anschluss ausführlich. Zudem befragten wir einen Anwalt für Sportrecht.
Die Szene im Video:
Hallescher FC vs. Preußen Münster
Wer sollte raus, wer rein? Mit dieser Frage waren die Protagonisten der Partie Hallescher FC gegen SC Preußen Münster in der Schlussphase überfordert. So fiel am Ende das 2:2. Die Erklärung zum "Wechseltheater" seht ihr hier.
3. Liga #HFCSCP
Gepostet von Sport im Osten am Samstag, 21. September 2019