"Hanebüchen": Bayreuth-Boss Gruber schießt gegen den DFB

Für die SpVgg Bayreuth ist das Abenteuer 3. Liga nach nur einem Jahr schon wieder vorbei. Schwerer noch als der Abstieg wiegt für Gesellschafter Wolfgang Gruber aber das Agieren des DFB, der in der gesamten Saison deutlich gemacht habe, "dass er uns in dieser Liga eigentlich nicht haben will".

"Klarer Wettbewerbsnachteil"

Bereits vor zwei Wochen hatte Gruber von "Gängeleien durch den DFB" gesprochen, nun legt er im "Kurier" nach und schießt erneut scharf gegen den Verband: "Es ist schon unglaublich enttäuschend zu sehen, mit welchen Machtgedanken der DFB versucht, seine Vorstellungen in der 3. Liga als professionell durchzudrücken und mit wie wenig Professionalität der DFB bei der Spielleitung in der 3. Liga agiert." Gemeint ist die Leistung der Unparteiischen.

Es könne "kein Zufall sein, wenn man in 37 Spielen keinen Elfmeter kriegt, während 14, 15 Stück berechtigt gewesen wären". Das sei "schon sehr dramatisch" und "ein klarer Wettbewerbsnachteil". Auch am Samstag beim Spiel in Dortmund erhielten die Bayreuther keinen Strafstoß, nachdem Alexander Nollenberger gegen Can Özkan zu Fall gekommen war. Insgesamt ist die Spielvereinigung in dieser Saison laut liga3-online.de-Experte Babak Rafati bereits 19 Mal benachteiligt worden – Liga-Spitze. Auf der anderen Seite profitierte der Aufsteiger nur dreimal von Fehlentscheidungen gegen den Gegner – und damit so selten wie kein anderer Klub.

Vorsatz will Gruber den Unparteiischen zwar nicht unterstellen, "ich finde aber, dass es schon lange, schon vor der Winterpause, Aufgabe der Spielleitung des DFB gewesen wäre, mit den Schiedsrichtern zu reden und ihnen zu sagen, Leute, wir machen da einen Fehler, wir haben da offensichtlich nicht die Bereitschaft, bei bestimmten Vereinen einen Elfmeter zu geben, den wir bei anderen geben".

Ärger über Vorwurf des Lizenzbetrugs

Sauer stößt den Gesellschafter aber nicht nur Spielleitung, sondern auch der seitens des DFB im Raum stehende Vorwurf des Lizenzbetrugs auf. Hintergrund ist, dass das von den Altstädtern im Vorfeld der Saison angegebene Ausweichstadion in Erfurt im Winter nicht nutzbar gewesen wäre, weil die Rasenheizung nicht in Betrieb war. Entsprechend musste der Aufsteiger kurzfristig eine Alternative für den Fall der Fälle suchen und wurde schließlich in Dresden fündig. "Und das nur, weil Erfurt gesagt hat, sie schalten die Rasenheizung nicht an. Das konnten wir ja im Mai oder Juni, als wir Erfurt als Ausweichspielstätte angegeben haben, nicht wissen, wie sich die Situation in Deutschland entwickelt."

Unter dem Strich bezeichnet Gruber es als "hanebüchen, was der DFB da macht. Er zeigt uns während der gesamten Saison, dass er uns in dieser Liga eigentlich nicht haben will". Den Abstieg aber allein darauf oder die Fehlentscheidungen zu schieben, wäre deutlich zu kurz gedacht. Letztlich fehlte es schlichtweg an der nötigen Qualität, was nur 36 Tore (Liga-Tiefstwert) und 78 Gegentore (Liga-Höchstwert) deutlich zeigen. Zudem war die Infrastruktur rund um das Stadion nicht drittligatauglich.

   

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