Hanraths im Interview: "Das kann sich als Aufsteiger sehen lassen"

Im Interview mit liga3-online.de spricht Aachens Kapitän Mika Hanraths über die Serie von sechs Spielen ohne Niederlage, die Umstellung von der Regionalliga auf die 3. Liga, seine Rolle als Kapitän und das kommende Heimspiel gegen die U23 von Hannover 96.

"Haben uns mehr an die 3. Liga gewöhnt"

liga3-online: Mit 17 Punkten rangiert Alemannia Aachen nach dem 12. Spieltag auf Platz neun. Was löst der Blick auf die Tabelle bei Ihnen aus, Herr Hanraths?

Mika Hanraths: Ein sehr positives Gefühl. Wir sind ordentlich in die Saison gestartet und stehen auf einem einstelligen Tabellenplatz. Als Aufsteiger kann sich das sehen lassen.

Zuletzt blieb die Alemannia sechsmal in Folge unbesiegt. Was läuft besser als noch in den ersten Saisonwochen?

Wir sind stabiler geworden. Auch, weil wir uns mittlerweile mehr an die 3. Liga gewöhnt haben und häufiger die richtigen Entscheidungen treffen. Es tut in jedem Fall gut, so lange nicht verloren zu haben.

Also hat die Umstellung von der Regionalliga auf die 3. Liga einfach etwas gedauert?

Definitiv. Und das ist normal. Die 3. Liga ist qualitativ sehr gut und die Spieler haben eine höhere individuelle Klasse als noch in der Regionalliga.

Für Sie ist es die erste Profisaison. Wie waren die ersten Monate in der 3. Liga für Sie?

Sehr aufregend und spannend. Ich genieße jede Sekunde auf dem Platz und sehe jedes Spiel als eine neue Herausforderung, die viel Spaß macht.

 

"Der Verein hat eine enorme Power"

Was ist in der 3. Liga für Sie anders als in Ihren vorherigen Spielzeiten in der Regionalliga?

Für mich als Verteidiger sind es die besseren Stürmer, die mit ihrer Profierfahrung – teilweise auch aus Bundesliga und 2. Bundesliga – eine andere Hausnummer sind. Sie agieren cleverer und sind schwieriger zu verteidigen. Das ist immer wieder eine positive Challenge, auf die ich mich freue.

Es ist für Sie die zweite Saison bei der Alemannia. Wie sehr emotionalisiert Sie der Verein, wenn Sie auf dem Platz stehen?

Schon extrem. Es ist für mich etwas Besonderes, für die Alemannia aufzulaufen. Der Verein hat eine enorme Power, und die Chemie zwischen den Fans und uns Spielern stimmt. Vor meist über 20.000 Zuschauern zu spielen, ist großartig und löst große Emotionen aus.

Sie sind nicht nur Stammspieler, sondern mit 25 auch schon Kapitän. Wie gehen Sie mit dieser Verantwortung um – und wie sehr haben Sie sich dadurch weiterentwickelt?

Ich fühle mich geehrt, das Vertrauen vom Verein bekommen zu haben und die Mannschaft auf den Platz führen zu dürfen. Wir haben aber einige weitere Führungsspieler, die mich mit ihrer Erfahrung unterstützen. Das hilft mir sehr, das Kapitänsamt bestmöglich auszuführen und mich darüber hinaus persönlich weiterzuentwickeln.

Am Samstag geht es in der 3. Liga weiter gegen die U23 von Hannover 96, die so ein bisschen die Wundertüte der Liga ist. Hannover rangiert auf Platz 18, konnte aber bereits beim SV Sandhausen und beim SV Wiesbaden gewinnen. Was erwarten Sie für eine Partie?

Es wird ein Duell mit einer typischen U23, die sehr talentiert ist. Aber eben auch jung und unerfahren. Bei uns am Tivoli vor rund 20.000 Zuschauern ist es unsere Aufgabe, direkt klarzustellen, dass für Hannover hier nichts zu holen ist. Es wird wichtig sein, gut in die Partie zu finden.

   

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