Hansa auswärts weiter makellos – "Sieg war unverdient"

Mit einem glücklichem und "zu hoch ausgefallenem" 3:0-Sieg, wie Trainer Pavel Dotchev nach der Partie zugab, bezwang der F.C. Hansa Rostock am Sonntag die Würzburger Kickers. Während die Unterfranken, die das Spiel durchweg dominiert hatten, damit weiter auf den ersten Sieg warten, halten die Hanseaten den Anschluss an die Spitzengruppe. 

Blaswich rettet mehrmals, Würzburg hadert mit Chancenverwertung

"Das liegt nicht an Glück oder Pech", sagte ein enttäuschter Stefan Schmidt, Trainer der Kickers, nach der Partie bei "Telekom Sport". "Wir müssen einfach in Führung gehen", haderte der 41-Jährige Fußballlehrer mit der Chancenverwertung seines Teams. Der FWK dominierte das Spielgeschehen von Beginn an und suchte druckvoll und temporeich den Weg nach vorne. Bereits nach 20 Spielminuten hätten die Kickers drei bis vier Tore erzielen müssen, vergaben aber alle Möglichkeiten. Vor allem Baumann, der dreimal an dem glänzend parierenden Blaswich scheiterte, hätte der Partie im Alleingang einen anderen Verlauf geben können. Auf der Gegenseite nutzten die Hanseaten ihre erste Chance zur Führung: Oliver Hüsing, der den etatmäßigen Kapitän Amaury Bischoff (Rot-Sperre) als Spielführer vertrat, köpfte nach einer Ecke zum 1:0 ein (14.). "Normalerweise liegen wir schnell zurück", gab der Torschütze zu, "deshalb bin ich heute nicht zufrieden." Aber: "Die drei Punkte nehmen wir natürlich gerne mit, dennoch war das ein unverdienter Sieg", schätzte der Innenverteidiger ehrlich ein.

Würzburg früh in Unterzahl: "Fragwürdige Entscheidung"

Zu allem Überfluss musste Würzburg zudem früh in Unterzahl agieren: Nach einem Foul an Benyamina hatte Schiedsrichter Zorn zwar erst die Gelbe Karte in der Hand, entschied sich dann aber plötzlich um und zeigte Björn Jopek den Roten Karton – eine bittere Entscheidung für Würzburg: "Das war keine Rote Karte", analysierte Schmidt. Dass der Unparteiische spontan seine Meinung änderte, konnte sich der Trainer nicht erklären: "Da muss was vorgefallen sein", vermutet Schmidt, ohne die Situation letztlich auflösen zu können. Mit einem Mann weniger auf dem Platz war es für die Kickers nun noch schwieriger, in die Partie zurückzufinden.

Hansa kontert: Benyamina trifft doppelt

Im zweiten Durchgang aber hatten sich die Unterfranken wieder gefangen und spielten mutig nach vorne. Zwar ergaben sich dadurch einige Torchancen, allerdings blieben auch diese allesamt ungenutzt. Ein direkt ausgeführter Freistoß von Bögel landete am Pfosten – auch das Aluminium stand Würzburg im Weg. Für die Gäste aus Rostock, die die Führung clever verteidigten, boten sich fortan viele offensive Räume, die zu Kontergelegenheiten genutzt wurden. Ein solch schneller Gegenangriff mündete zunächst in einem Tor von Benyamina, der damit für die Vorentscheidung sorgte (74.) und kurz darauf mit seinem Doppelpack den Deckel endgültig drauf machte (89.). Angesichts der Kaltschnäuzigkeit der Hansa-Kogge konstatierte Dotchev: "Wir haben heute nicht gut gespielt, aber wir waren effizient. Das Ergebnis ist schmeichelhaft." Dennoch kann sich die Auswärtsbilanz des F.C. Hansa sehen lassen: Drei Spiele, neun Punkte und null Gegentore. Vor heimischer Kulisse warten die Norddeutschen dagegen bereits seit April auf einen Sieg.

   

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