Hansa belohnt sich nicht – Elfmeter sorgt für Diskussionen

Beim 2:2 gegen den TSV 1860 München hat es der F.C. Hansa Rostock am Samstagnachmittag verpasst, den zweiten Sieg in Folge einzufahren. Nach einem Blitzstart in der zweiten Halbzeit befand sich die Kogge bereits auf der Siegerstraße, ehe ein Elfmeter in der Schlussphase zum Ausgleich führte – und für Diskussionen sorgte.

"Ich treffe ihn nicht"

75 Minuten waren gespielt, als Adriano Grimaldi mit einem Steilpass aus der eigenen Hälfte auf die Reise geschickt wurde, sich anschließend gegen Julian Riedel durchsetzte und in den Strafraum eindrang. Der Hansa-Kapitän wollte Grimaldi stoppen und den Ball per Grätsche klären, dabei ging Grimaldi jedoch zu Boden und Schiedsrichter Daniel Siebert entschied sofort auf Elfmeter für den TSV 1860. Die entscheidende Frage ist: Hat Riedel den 1860-Stürmer tatsächlich getroffen? Die Meinungen darüber gingen nach Spielende auseinander. Während Löwen-Trainer Daniel Bierofka im "Telekom"-Interview von einem "klaren Elfmeter" sprach und einen Kontakt am Knöchel gesehen hatte, beteuerte Riedel beim mehrfachen Anschauen der Wiederholung: "Ich treffe ihn nicht."

Kai Bülow war sich zunächst ebenfalls sicher, dass kein Kontakt vorlag, revidierte seine Meinung nach einer weiteren Wiederholung dann aber nochmal: "Das ist schwer zu sehen." Phillipp Steinhart ließ sich die Chance anschließend nicht entgehen und traf vom Punkt zum 2:2-Endstand. Adriano Grimaldi musste unterdessen verletzt ausgewechselt werden.

Auch wenn die Szene aus Hansa-Sicht bitter war: Einen Vorwurf in Richtung Schiedsrichter Daniel Siebert formulierte Riedel nicht: "Er konnte sich im Spiel keine Wiederholung anschauen." Daher, so der Hansa-Verteidiger weiter, "müssen wir die Situation jetzt schlucken." Offen gab der 27-Jährige zudem zu: "Wir haben es verpasst, das 3:1 zu machen. Somit wurden wir dann bestraft." Auch Trainer Pavel Dotchev, der ein "sehr emotionales Spiel" sah, befand auf der Pressekonferenz nach Spielende: "Es war mehr für uns drin."

Zwei Tore in zwei Minuten

Und in der Tat: Zwar geriert Hansa nach 31 Minuten durch einen Kopfball-Treffer von Herbert Paul nach einem Freistoß aus 40 Meter in Rückstand und musste die "kalte Dusche" hinnehmen, wie es Dotchev formulierte, kam zu Beginn der zweiten Halbzeit aber furios zurück: Erst setzte Königs eine Wannenwetsch-Flanke mit viel Geschick an Marco Hiller vorbei (48.), dann traf Pascal Breier nach einer Ablage von Anton Donkor zum 2:1 (50.). Innerhalb von nur zwei Minuten drehte Hansa die Partie und hatte die drei Punkte bereits vor Augen. Allein: Breier (63.) und Königs (72.) ließen danach zwei dicke Chancen liegen und verpassten damit die Entscheidung. Umso bitterer war es anschließend, dass Hansa per Elfmeter den Gegentreffer zum 2:2 hinnehmen musste.

Damit spielte die Kogge zum ersten Mal in dieser Saison unentschieden, nachdem sich Siege und Niederlagen bisher regelmäßig abgewechselt hatten. Gänzlich unzufrieden war Stefan Wannenwetsch mit dem Resultat aber nicht: "Mit dem Punkt können wir leben." Ohnehin lässt sich auf die Leistung aufbauen. Am kommenden Samstag ist die Kogge bei der SG Sonnenhof Großaspach gefordert – und will sich beim Dorfklub dann wieder mit drei Punkten belohnen.

   

Das könnte Sie auch interessieren

Auch interessant

Back to top button