Hansa besiegt FCM, Halle nach 4:0 in Mannheim an der Spitze
Der Hallesche FC ist neuer Tabellenführer: Am Samstag setzten sich die Saalestädter mit 4:0 in Mannheim durch. Während Rostock in Magdeburg jubelte (1:0), blieb das Topspiel zwischen Braunschweig und Unterhaching torlos. Uerdingen feierte derweil einen 1:0-Auswärtssieg bei 1860, die Partien Münster-Großaspach und Ingolstadt-Chemnitz endeten jeweils 1:1.
Magdeburg 0:1 Rostock: Rostock gelingt Auswärtscoup
In der stimmungsvollen und von Pyrotechnik vernebelten MDCC-Arena hätte der FCM beinahe einen Start nach Maß hingelegt. Bereits nach 180 Sekunden zog Kwadwo nach einem Haken in die Mitte und aufs Tor ab, doch Kolke war auf dem Posten und parierte. Keine zehn Minuten später wurde es wieder gefährlich, als der Schlussmann gegen einen Kopfball von Gjasula parieren musste (12.). Von Hansa kam erstaunlich wenig im Offensivspiel, sodass es immer wieder Keeper Kolke war, der einen Rückstand verhindern musste. So auch nach einer halben Stunde, als Gjasulas Freistoß gerade noch vom Schlussmann über die Latte gelenkt werden konnte (30.). Aus dem sprichwörtlichen Nichts ging Hansa mit dem ersten Torschuss in Führung. Opoku leitete das Leder in den Lauf von Omladic, der sich gegen zwei Mann durchsetzte und und auch noch Morten Behrens im Tor überwand (33.). Das Tor hemmte den Spielfluss des FCM deutlich, sodass Hansa wenig Mühe hatte, die Führung mit in die Kabine zu nehmen.
Nach dem Pausentee wirkte Hansa deutlich präsenter als im ersten Durchgang. Narteys Distanzschuss landete auf den Fäusten von Behrens (55.) und markierte die erste Chance im zweiten Durchgang. Drei Minuten später forderte Beck nach einem Zupfer einen Elfmeter, bekam diesen allerdings nicht. Erstaunlicherweise erspielte sich Magdeburg kaum Torchancen im zweiten Durchgang und konnte somit den eigenen Ballbesitz so gut wie nie ausnutzen. Erst in der 78. Minute war der Ausgleich für die Heimelf ganz nahe. In derselben Szene wurden Roczen gleich zweimal geblockt und der folgende Kopfball von Beck landete zu zentral in Kolkes Armen. Es blieb die einzig wirklich gefährliche Aktion des FCM nach der Pause, sodass der Sieg schlussendlich gar nicht so unverdient ausfiel. In der Tabelle rutscht Magdeburg nach der ersten Niederlage seit dem 1. Spieltag auf Rang zehn ab, Hansa verbessert sich auf Rang sechs.
Braunschweig 0:0 Unterhaching: BTSV kann Überzahl nicht nutzen
Im Spitzenspiel an der Hamburger Straße übernahm der BTSV von Beginn an das Kommando in der Partie und versuchte die Gäste aus Bayern in die eigene Hälfte zu drücken. Die Hachinger ließen sich davon aber wenig beeindrucken und hielten mit vollem Einsatz dagegen. Nach einem Konter wären die Münchner Vorstädter sogar beinahe in Führung gegangen. Heinrich flankte von links aufs lange Eck, wo Müller an den linken Innenpfosten köpfte. Den Nachschuss von Stroh-Engel parierte Kessel mit einer Grätsche (17.). Fünf Minuten später wurde es auf der Gegenseite gefährlich. Kobylanskis Hereingabe von links landete bei Kessel, der aus fünf Metern aber über das Tor köpfte (22.). Der zweite Pfostentreffer des Spiels folgte in der 40. Minute, diesmal auf Hachinger Seite. Kobylanskis Distanzschuss klatschte nur ans Aluminium, ehe Winkler auf der Linie klären konnte. Kurz vor dem Pausenpfiff musste Kijewski am eigenen Strafraum noch einen Abschluss blocken, sodass es torlos in die Kabine ging.
Mit dem ersten Angriff nach der Pause hätte Haching sofort in Führung gehen können, aber Stroh-Engels Kopfball nach 38 Sekunden landete in den Armen von Fejzic. Gerade mal acht Minuten später machten sich die Hachinger den guten Beginn nach der Pause zunichte. Jim-Patrick Müller ging zu hart in der Mitte gegen Kijewski in den Zweikampf und sah folgerichtig die Ampelkarte (53.). Trotz der numerischen Überzahl und einem spielerischen Übergewicht konnte die Eintracht sich kaum entscheidende Torchancen erspielen, da die Hachiner defensiv sehr diszipliniert verteidigten. Nur nach einem verunglückten Kopfball von Schwabl kam Amade sofort zum Abschluss, verzog aber knapp über das Tor (75.). Mit der letzten Aktion des Spiels hätte der BTSV den Sieg perfekt machen können, als Putaros Flanke von Mantl nur auf die Füße von Amade abgefälscht wurde. Aus der Nahdistanz verzog der Offensivmann allerdings und es blieb beim 0:0. Braunschweig ist damit seit fünf Spielen sieglos und in der Tabelle nur noch Vierter. Haching verliert die Spitzenposition an Halle.
TSV 1860 0:1 Uerdingen: KFC siegt im Kampfspiel in München
Auf Giesings Höhen hätten die Löwen ihren Fans beinahe früh Grund zum Jubeln gegeben. Eine Flanke von Owusu erreichte am zweiten Pfosten Steinhart, der aber aus elf Metern gerade noch geblockt werden konnte (3.). Der KFC brauchte beim Team von Cheftrainer Daniel Steuernagel mehr als 20 Minuten, um selbst mal in der Offensive Akzente setzen zu können. Nach einer Ecke von rechts herrschte in der Löwen-Box Chaos, sodass Kindsvater im letzten Moment vor dem heraneilenden Boere klären musste (26.). Die Löwen blieben zumeist bei hohen Bällen gefährlich, so auch in der 38. Minute, als Mölders eine Klassen-Flanke über das Tor setzte. Abgesehen von einer unnötigen Rudelbildung an der Eckfahne ausgelöst von Erdmann und Mbom sollte bis zur Halbzeit nichts mehr passieren.
In der 46. Minute zeigte sich Uerdingen wieder vor dem Tor. Ibrahimaj feuerte überraschend frei aufs Tor, aber Bonmann packte beim Flachschuss sicher zu. Die Löwen schwächten sich kurz darauf ohne Not selbst. Kapitän Felix Weber handelte sich seine zweite Ampelkarte der Saison ein und wurde mit Gelb-Rot vom Platz geschickt. Trotz der Unterzahl hätten die Löwen nach einer Stunde in Führung gehen müssen. Ein zu kurzer Rückpass auf Kirchhoff landete bei Willsch, der nur noch vor dem Tor auf Mölders querlegen musste. Der Stürmer verpasste den Querpass allerdings und damit auch die Führung (61.). Die Münchner ließen sich den Rückstand so gut wie nicht anmerken und blieben absolut ebenbürtig im Spiel. Vielmehr wurde es eine ruppige Angelegenheit mit Fouls in einer unzählbaren Anzahl. Aus dem überhaupt Nichts gingen die Gäste in der 82. Minute tatsächlich noch in Führung. Eine Flanke aus dem Halbfeld landete bei Evina, der für Adam Matuschyk ablegte. Der ehemalige Kölner zog aus 20 Metern flach ab und traf ins linke untere Eck. Der TSV warf alles nach vorne, sodass Boere einen Konter alleine vor Bonmann hätte vollenden können. Der Stürmer ließ sich aber abdrängen und konnte nicht ins leere Tor einschieben (87.). Die Münchner versuchten zwar noch einmal alles, aber der Ausgleich wollte nicht mehr fallen, sodass der KFC einen glücklichen Sieg mit nach Hause nehmen konnte. Es war die erste Heim-Niederlage der Löwen, die auf Rang 15 abrutschen. Uerdingen verbessert sich nach dem zweiten Sieg aus den letzten drei Spielen auf Rang elf.
Mannheim 0:4 Halle: HFC übernimmt die Spitze
Im zweiten Spitzenspiel des Samstags taten sich beide Mannschaften von Beginn an sehr schwer und erspielten sich zu Beginn so gut wie keine Torabschlüsse. Einzig ein Versuch von Hofrath in der 10. Minute musste von Eisele entschärft werden. Das Spiel nahm langsam Fahrt auf in der Folge. Boyd scheiterte in der 19. Minute per Kopf am stark parierenden Königsmann und zwei Minuten später irrte Eisele durch die eigene Box, aber Schultz konnte das Leder per Kopf nicht ins leere Tor bugsieren (21.). Es wurde in der Folge ein sehr ruppiges Spiel, mit viel Kampf und Leidenschaft auf beiden Seiten. Das sorgte aber für einen immer mehr abnehmenden Spielfluss. Die Gäste erholten sich davon zuerst wieder. Gleich zweimal musste SVW-Keeper Königsmann in der 34. und 37. stark gegen Nietfeld und Guttau parieren. Mannheim antwortete prompt mit einer Riesenchance durch Korte in der 43. Minute, die Eisele vernichtete und eine Minute später durch einen Angriff, bei dem es strittigerweise keinen Elfer für den Aufsteiger gab. Als eigentlich schon Pause war, schlug der HFC gleich doppelt zu. Zuerst nutzte Nietfeld einen Königsmann Fehler aus und beförderte das Leder ins kurze Eck zur Führung (45.+1) und nur eine Minute später spielte Sohm von der Mittellinie alle Gegenspieler aus und wuchtete das Leder humorlos ins Tor (45.+2).
So spektakulär wie die erste Hälfte aufgehört hatte, so begann auch die zweite. Eine Flanke von Christiansen köpfte Koffi an die Latte und den Abpraller zog Korte über das Tor (46.). Mit viel Wut im Bauch drängte Mannheim auf den Ausgleich. Korte leitete einen langen Ball auf Christiansen weiter, der frei vor Eisele scheiterte und nicht den Anschluss erzielte (54.). Kurz darauf verletzte sich Mannheims Keeper Königsmann nach einem Zusammenprall mit Boyd und musste ausgewechselt werden. Der Rückschlag nahm dem SVW den Schwung und Halle kontrollierte das Geschehen deutlich souveräner. Der Aufsteiger probierte in der Offensive alles und traf in der 70. Minute vermeintlich zum 1:2 durch Koffi, aber HFC-Keeper Eisele hatte zuerst die Hände auf dem Ball, sodass das Tor nicht zählte. Der HFC machte – im Stile eines Spitzenteams – kurz darauf den Deckel auf die Partie. Washausen verlängerte eine Ecke an den Elferpunkt zu Boyd, der es gekonnt und ruhig neben den linken Pfosten setzte (74.). Mannheim gab sich zwar nicht auf und hätte durch Korte in der 77. Minute beinahe den Anschluss erzielt, doch nur zwei Minuten später brach der HFC mit dem 0:4 durch Drinkuth jeglichen Willen des tapferen Aufsteigers. Während der HFC nun von der Spitze grüßt, ist der Waldhof Siebter.
Ingolstadt 1:1 Chemnitz: CFC holt verdienten Zähler beim FCI
Beim Zweitliga-Absteiger aus Ingolstadt suchte der Gast aus Chemnitz zu Beginn sein Heil in der Defensive und überließ den Schanzern zumeist das Leder. Die erste richtige Chance zeigte sich nach einer guten Viertelstunde, als ein Thalhammer-Distanzschuss aus 15 Metern links über das Tor flog (17.). Der FCI spielte die meiste Zeit mit dem Ball in den eigenen Reihen um den Strafraum des CFC herum. Es dauert aber bis zur 38. Minute, ehe dabei auch etwas Zählbares herum kam. Eine Hereingabe vom Flügel konnten die Himmelblauen nicht klären, sodass das Leder vor dem Sechzehner auf den Fuß von Kaya rollte, der aus 18 Metern halbhoch links den Ball im Tor versenkte (36.). Die verdiente Führung nahm die Elf von Trainer Saibene auch mit in die Kabine.
Von den Sachsen kam nach der Pause nur sehr langsam ein wenig mehr Initiative in der Offensive. Beinahe folgerichtig liefen die Chemnitzer in einen Konter, bei dem Kutschke frei durch war. Der Stürmer wurde aber aus einer Abseitsposition zurückgepfiffen (55.). Im Gegenzug kam der CFC zum Ausgleichstreffer. Tallig marschierte durch die Box und zog aus 30 Metern ab. Das Leder landete perfekt links unter der Latte (61.). Der FCI war merklich geschockt durch den Traum-Ausgleich und kam kaum wieder ins Spiel zurück. Chemnitz dagegen wollte deutlich mehr, wollte aber den einen Punkt auch nicht durch volle Offensive herschenken. Zehn Minuten vor Schluss hatte Kutschke die Führung der Gastgeber wieder auf dem Fuß, aber Jakubov parierte gegen den erfahrenen Angreifer (79.). Der CFC nahm aufgrund der zweiten Hälfte einen verdienten Punkt mit nach Sachsen, da Ingolstadt nach dem Ausgleich kaum noch gefährlich werden konnte. In der Tabelle bleibt Chemnitz Vorletzter, Ingolstadt rückt auf Rang fünf vor.
Münster 1:1 Großaspach: Münster verschenkt den Heimsieg
Das Kellerduell im Preußenstadion war von Beginn an eine durchaus muntere Angelegenheit. Bereits nach sechs Minuten versuchte sich Bösel mit einem Distanzschuss, fand aber seinen Meister in Schulze-Niehues im Preußen-Tor. Somit war es die Heimelf, die in der 17. Minute den Bann brachen. Öczan setzte sich auf der Außenbahn durch, legte an die Box zu Wagner zurück, der das Leder wunderbar in den langen Winkel schlenzte. Die SGS versteckte sich aber keineswegs und hätte kurz nach der Halben-Stunde-Marke zurückkommen können. Röttger wurde in die Schnittstelle der Abwehr geschickt und lief alleine auf Schulze Niehues zu, doch der Keeper blieb Sieger (32.). Die Münsteraner verwalteten in der Folge die Führung und ließen die Aspacher spielen. Bis zum Tor sah das zwar ordentlich aus, aber Chancen kamen bis zur Pause nicht mehr heraus.
Die erste Möglichkeit im zweiten Durchgang ergab sich doppelt für die Heimelf. Zuerst musste Reule gegen Öczan mit dem Fuß abwehren (50.) und kurz darauf war der Schlussmann gegen Schauerte gefordert, blieb aber ebenfalls Sieger (53.). im Anschluss wurde das Spiel unnötig hitziger und ruppiger. Innerhalb von fünf Minuten hagelte es gleich fünf gelbe Karten für beide Teams. Als endlich wieder Fußball gespielt wurde, vergab die SGS die Riesenchance zum Ausgleich. Gehrings Kopfball war eigentlich perfekt für die lange Ecke, aber Schulze Niehues parierte sensationell (67.). Irgendwie folgerichtig beendete nicht beide Teams das Team in voller Teamstärke. Zwölf Minuten vor dem Ende holte sich Bösel seine zweite gelbe Karte ab und musste das Spielfeld verlassen. Trotz Überzahl und Führung ließ sich die Heimelf die berühmte Butter noch vom Brot nehmen. Nach Querschlägern in der Box landete der Ball bei Imbongo Boele, der es aus sieben Metern einschieben konnte (87.). Durch den verpassten Sieg bleiben beide Teams in der Abstiegszone der Tabelle.