Hansa: Dotchev erwartet "undankbares Spiel" gegen Erfurt
Nach einer unfreiwilligen Pause am vergangenen Wochenende greift nun auch der F.C. Hansa Rostock wieder in das Spielgeschehen der 3. Liga ein. Am Samstag treffen die Hanseaten im Ostseestadion auf das Tabellenschlusslicht Rot-Weiß Erfurt.
Dotchev fordert drei Punkte
Die Freude an der Ostsee ist groß, dass es endlich wieder losgeht. Nicht nur bei den Fans, sondern auch bei Trainer Pavel Dotchev. Auf den normalen Fußballalltag freue sich der 52-Jährige, wo "man am Wochenende den Adrenalinschub hat und man weiß, worum es geht." Dennoch: "Es wird ein ganz undankbares Spiel gegen Erfurt“, weiß er, denn es gebe nur eine Mannschaft, die etwas zu verlieren hat" – und das sind wir.“ Denn ebenjene angeschlagenen Erfurter bezwangen am Montagabend den klaren Favoriten und Tabellenzweiten aus Magdeburg mit 3:1 und treffen nun auf die Kogge, die "auch als Favorit in die Partie geht".
Eine gefährliche Situation für die Rostocker, die nach dem ausgefallenen Spiel in Großaspach erst jetzt in das neue Fußballjahr starten. "Wir dürfen uns mit der augenblicklichen Tabellensituation nicht zufrieden geben. Die Tabelle ist eh eine optische Täuschung“, so Dotchev, der ein Top-Niveau gepaart mit Spielfreude und Fokussierung auf die drei Punkte von seinen Jungs fordert. "Lässig sollten wir da auf keinen Fall werden, vielmehr hungrig und gierig, denn ein Sieg ist für uns enorm wichtig.“ Heißt im Klartext: Drei Punkte müssen her und werden auch ausdrücklich vom Cheftrainer eingefordert. "Es muss nicht schön sein, aber kämpferisch und läuferisch sollten wir alles abrufen, um es zu gewinnen."
Start mit zwei Spitzen? Premiere für Neuzugang Pascal Breier
Den Hansa-Coach erwartet zudem eine emotionale Partie, denn von 2005 bis 2008 war er als Trainer in Erfurt tätig. "Ich habe dort noch sehr viele Freunde und verbinde damit nur positive Erinnerungen“, so Dotchev, der den Thüringern dennoch alle Daumen drücke – "aber erst nach dem Samstag.“ Dabei kann der Fußballlehrer zum Auftakt aus den Vollen schöpfen. Lediglich der langzeitverletzte Marcel Ziemer und Willi Evseev (Aufbautraining nach Schlüsselbeinbruch) fehlen.
Ob die Rostocker dann mit zwei Stürmern starten werden, ist noch unklar, aber "die Wahrscheinlichkeit ist groß", so Dotchev, der verschiedene Konstellationen in der Wintervorbereitung ausprobierte. "Gleichwohl birgt diese Variante aber auch ein gewisses Risiko“, erklärt er, im Abschlusstraining wolle man defensiv noch einige Dinge ausprobieren. "Wenn das gut klappt, dann spiele ich mit zwei Stürmern.“ Für Neuzugang Pascal Breier könnte dies die Liga-Premiere im Hansa-Trikot bedeuten. Aufgeregt scheint der 25-Jährigen jedoch kaum zu sein. "Es ist die normale Aufregung wie vor jedem Spiel. Hier vielleicht noch ein bisschen mehr, weil Hansa einfach ein größerer Club ist mit viel mehr Fans. Darauf freue ich mich sehr“, so der Winter-Neuzugang vom VfB Stuttgart II. Und dass er mit seinem Sturmpartner Soufian Benyamina schon sehr gut harmoniert, konnte er bereits in der Vorbereitung beweisen.