Hansa fällt nach erstem Heimsieg ein Stein vom Herzen

Seit April hatte der F.C. Hansa Rostock saisonübergreifend acht Heimspiele in Folge nicht gewinnen können, die Heimschwäche bereitete der Kogge auch in dieser Spielzeit große Probleme. Am Samstag wurde die Negativ-Serie aber gestoppt: Ein 1:0-Erfolg gegen den VfR Aalen sorgte für große Erleichterung bei den Rostockern.

Dotchev: "Das Gefühl kenne ich gar nicht"

Nach dem Abpfiff feierte die Mannschaft mit den Fans, sehr zur Freude von Pavel Dotchev: "Das sind schöne Momente, ich kenne das ja gar nicht"; gab der Coach zu, der die Mannschaft im Mai übernahm und erst fünf Monate später den ersten Sieg im Ostseestadion bejubeln durfte. Gegen Aalen hat seine Mannschaft ihm ein nachträgliches Geburtstagspräsent unterbreitet – zwei Tage zuvor feierte der Deutsch-Bulgare sein 52. Lebensjahr. Doch das Geschenk war gut verpackt, mühselig musste es der Fußballlehrer auspacken und am Ende zittern, dass es dabei nicht noch kaputtgeht. Denn: Wie sie häufig war Hansa die bessere Mannschaft, vergab aber zahlreiche Torchancen. "Wir haben das Spiel zwar optisch dominiert, aber das mangelnde Selbstvertrauen war uns deutlich anzumerken", analysiert Dotchev. Benyamina und Evseev vergaben im ersten Durchgang gute Gelegenheiten. "Es war wichtig, die Ruhe zu bewahren und hartnäckig zu bleiben", weiß der Coach, der während der Halbzeitpause sah, dass seine Schützlinge motiviert waren und das Spiel "unbedingt gewinnen" wollten. Aber: "Die Jungs haben Angst gehabt, zu gewinnen", formulierte Dotchev harsch.

Ausgerechnet ein Standard sorgt für entscheidenden Treffer

Das goldene Tor fiel letztlich durch einen Standard: Bischoff brachte den Ball bei einer Ecke scharf rein, Evseev nickte das Leder in die Maschen. Pikant: Die Situation war nicht einstudiert, wie beide Beteiligten nach dem Spiel offen zugaben: "Das war Zufall", sagte ein ehrlicher Evseev. Und Kapitän Bischoff ergänzt: "Wir haben viele Varianten, in der ersten Hälfte habe ich einige probiert. Das hat aber nicht funktioniert, also habe ich den Ball in der Situation einfach reingespielt." Danach hatte Rostock mehrere Möglichkeiten, den Sack zuzumachen, spielte im letzten Drittel aber zu aufgeregt und kompliziert. So ergaben sich noch einige Möglichkeiten für Aalen, letztlich blieb es aber bei dem knappen Sieg: "Wir hatten das Quäntchen Glück, durch einen Standard in Führung zu gehen. Danach haben wir zu ängstlich und nicht entschlossen genug gespielt", erklärt Dotchev. "Das Spiel hätte auch 1:1 ausgehen können", mahnt der Coach.

Sorgt der Sieg für die Trendwende?

Aber: Das nötige Glück war diesmal auf Seiten der Rostocker. "Unsere harte Arbeit und der gute Fußball wurden belohnt, wir haben das Glück erzwungen", meint Evseev. "Uns ist heute ein Stein vom Herzen gefallen"; fügt Hüsing hinzu. "Ich hoffe, das war der Brustlöser. Wir müssen jetzt dranbleiben und weitermachen", fordert der Innenverteidiger. "So ein Sieg kann neue Kräfte freisetzen", weiß Evseev, "wir können lockerer und nicht so verkrampft in die nächsten Spiele gehen." Darauf hofft auch sein Trainer: "Der Sieg gibt ein bisschen Ruhe und Selbstvertrauen." Vielleicht sorgt das ja dafür, dass in Rostock nicht erneut so lange auf den nächsten Heimsieg gewartet werden muss. Denn: "Solche Momente möchte ich öfter erleben", hofft Dotchev.

 

 

   

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